So wird aus einer simplen Pressemitteilung ein Wochenhighlight. Dem Text entnahm Stefan Liebich, dass der diesjährige „Ausbildungspreis Pankow“ u.a. an den Verein "Fördern durch Spielmittel - Spielzeug für behinderte Kinder e.V." verliehen wurde, einem einzigartigen Projekt für Menschen mit und ohne Behinderung. Und da war dann eine Gratulation natürlich Ehrensache. Stefan traf Vereinschef Siegfried Zoels und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter am Mittwoch in ihrer wunderschön ausgebauten Remise in der Imanuelkirchstraße.
Der Verein organisiert vor allem Unesco-Kreativitätsworkshops. Designer und Künstler aus aller Welt entwickeln Spielzeuge für Kinder mit Behinderung, die aber auch für Kinder ohne Behinderung geeignet sind. Einige der beeindruckenden Ergebnisse konnten wir später in der „Bibliothek für Spielzeug“, der Ludothek, bewundern und befingern. Da gab es Klanghölzer aus den Papprollen von Toilettenpapier, eine Art Winspielgeräuschemacher dessen klingendes Innenleben Nägel sind, Spiele aus Wellpappe für Blinde waren im Angebot oder spezielle Handspielpuppen. Alles wurde entworfen nach den speziellen Bedürfnissen der Kinder.
Bemerkenswert war auch die Erfahrung, dass das geplante Ausleihprinzip für Spielzeug kaum funktioniert. Statt dessen entwickelte sich die Ludothek zu einem Treffpunkt von Eltern und Kindern, die dort gemeinsam spielen und im Austausch neue Projekte erarbeiten.
Diese Perle des Prenzlauer Bergs arbeitet ohne Regelfinanzierung und kaum messbarer Unterstützung der Industrie aber mit einem Team, dessen Idealismus und Phantasie keine Grenzen kennt.