Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass sich die Malediven in den letzten Jahren zu unserem meistbesuchten Reiseziel entwickelt haben. Sie gehören nicht nur in unseren Augen zu den schönsten Flecken dieser Erde, und uns begeistert es besonders, wie speziell und einzigartig doch jede kleine Insel für sich ist. Zwar gelten die Malediven als typisches Flitterwochenziel, doch da wir nun bereits zweimal mit Kind auf den Inseln waren, kann ich Euch versichern: Familien sind hier ebenso willkommen. Sicherlich nicht in jedem Resort gleichermaßen, doch wenn es eines gibt, das sich die Familienfreundlichkeit ganz groß auf die Fahne geschrieben hat, dann ist es das Jumeirah Vittaveli. Davon konnten wir uns jetzt selbst überzeugen, und wir durften das kleine Malediven-Paradies kennenlernen. [Zu dem Aufenthalt wurden wir vom Jumeirah Vittaveli eingeladen.]
Ankommen im Jumeirah Vittaveli
Nach einem mehr oder weniger entspannten Nachtflug kamen wir vormittags am Flughafen in Malé an. Wir wurden nach der Einreise direkt von einem freundlichen Jumeirah-Mitarbeiter in Empfang genommen, und in die kleine, gemütliche Lounge geführt, wo wir bei Kaffee und Gebäck auf unseren Bootstransfer zum Hotel warteten. Hier wurden wir mit unzähligen tollen Aufnahmen von der Insel an den Wänden und auf dem Bildschirm schon mal ordentlich in Malediven-Stimmung gebracht. Unser Boot war dann auch schon innerhalb von Minuten bereit zur Abfahrt, und wie sich beim Einsteigen herausstellte, handelte es sich eher um eine Yacht als um ein Boot. Nur knappe 20 Minuten später kamen wir bereits auf der Insel an.
Bei der Ankunft regnete es. Was für die Malediven an sich nicht unbedingt ungewöhnlich ist, kann ja in der Realität den Eindruck von einem neuen Ort doch etwas trüben. Doch nicht so hier. Verwundert habe ich meinen Mann gefragt, wie es hier trotz Regen so schön aussehen kann, und wie es dann wohl erst mit Sonne aussehen würde. Zum Glück begleitete uns für den Rest unseres Aufenthalts strahlender Sonnenschein, und wir konnten uns noch unzählige Male davon überzeugen, wie umwerfend die Insel im Licht aussah. Das Meer war strahlend hellblau, der Sand weiß, die Palmen hoch und grün – ganz so wie man sich die Malediven vorstellt.
Bei einer kleinen Inseltour auf dem Weg zu unserer Villa konnten wir schon einmal sehen, was uns hier in den nächsten Tagen erwarten würde. Wir fuhren vorbei an den fünf Restaurants und Bars, die alle an unterschiedlichen Orten der Insel liegen, und von denen jedes auf seine Weise einen unvergleichlichen Meerblick bietet. Einen kurzen Blick konnten wir auch schon auf das Spa erhaschen, dessen Behandlungsräume sich alle in einer eigenen Wasservilla befinden, und wir freuten uns umso mehr auf unsere bevorstehenden Massagen. Auch vom breiten Wassersportangebot konnten wir uns einen Eindruck verschaffen, ebenso vom Kuda Koli Kid’s Club, vom Hauptpool, und von der ersten und einzigen Eisbahn der Malediven. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Im Jumeirah Vittaveli gibt es eine Eislaufbahn. Allerdings handelt es sich nicht um eine Bahn mit echtem Eis, stattdessen ist sie mit einer speziellen Beschichtung überzogen, die weder gekühlt noch sonst mit Energie instand gehalten werden muss, die aber dennoch das Eislaufen mit Schlittschuhen ermöglicht.
Wohnen im Jumeirah Vittaveli
Die schlechte Nachricht zur Wahl der Unterkunft im Jumeirah Vittaveli: Sowohl die Wasservillen als auch die Strandvillen sind traumhaft schön, was die Entscheidung nicht unbedingt erleichtert. Die gute Nachricht: Alle Villen – ob über Land oder Wasser – haben einen eigenen Pool. Der Vorteil der Wasservillen ist – es liegt auf der Hand – dass sie über dem Wasser liegen, das Verkaufsargument für die Strandvillen ist der riesengroße Pool. In einer solchen Strandvilla haben wir während unseres Aufenthalts gewohnt.
Der Pool der Strandvillen hat eine L-Form und ist so groß, dass man hier problemlos ein paar Bahnen ziehen kann. In den Pool kann man übrigens sowohl von der Terrasse, als auch vom Badezimmer aus steigen. Das Badezimmer jeder Strandvilla liegt nämlich draußen, und ist teils überdacht, teils unter freiem Himmel. Vom ausgesprochen schönen Außenbereich vor der Villa mit Daybed gelangt man auch direkt zum Strand, an dem bereits die Liegen und der Sonnenschirm bereit stehen – so weit entfernt von den nächsten Liegen, dass man das Gefühl hat, den gesamten Strand für sich zu haben.
Die Strandvillen gibt es noch alternativ mit zwei Schlafzimmern, und jeweils auf der Sonnenaufgangsseite oder auf der Sonnenuntergangsseite. Von den Wasservillen gibt es ebenfalls verschiedene Varianten: Die „normalen“ Wasservillen sind durch einen langen Steg miteinander verbunden, und in jeder dieser Villen hat man sein kleines Zuhause auf Zeit über dem Wasser mit direkter Einstiegsmöglichkeit ins Meer, Infinity-Pool und Glasboden im Wohnbereich. Etwas ganz Besonderes haben sich die Macher des Jumeirah Vittaveli mit den Private Ocean Retreats ausgedacht. Diese bei Honeymoonern sehr beliebten Villen erreicht man nur per Boot. Sie liegen also komplett über dem Wasser und sind physisch mit der Insel nicht verbunden. Für die Ocean Retreats gibt es einen eigenen 24-Stunden-Bootstransfer, der die Gäste auf Wunsch zur Insel oder zurück in die Villa bringt.
Für diejenigen, die es ganz dekadent möchten und für die Geld keine Rolle spielt, hat das Jumeirah Vittaveli noch etwas ganz Spezielles in petto: die Royal Residence. Dieses Resort im Resort kann man für einen fünfstelligen Schnäppchenpreis pro Nacht mieten, und man bekommt hierfür einiges geboten: Fünf Schlafzimmer, sechs Bäder, zwei Pools, ein eigenes Restaurant, Spa und Fitnessstudio – alles verteilt auf 3500 Quadratmeter und inklusive Privatstrand.
Essen im Jumeirah Vittaveli
Fünf Restaurants und Bars gibt es im Jumeirah Vittaveli. Im Restaurant Samsara wird morgens und abends ein sehr vielfältiges Buffet mit zahlreichen Live-Cooking-Stationen angeboten, tagsüber kann man hier à la carte essen. Wir sind schon immer Freunde eines guten Buffets, wurden es mit Kind aber noch mehr. Dementsprechend wohl haben wir uns im Samsara gefühlt, und als an unserem ersten Tag der maledivische Abend (immer freitags) stattfand mit landestypischer Küche und Live-Show, waren wir und vor allem unser kleiner, tanzender Zwerg überglücklich.
Das indische Restaurant Swarna wurde während unseres Aufenthalts gerade renoviert und war deshalb geschlossen. Wenn irgendwo indische Speisen angeboten werden, dann steht damit mein Restaurant-Favorit in der Regel schon unanfechtbar fest, aber da wir Swarna nicht ausprobieren konnten, wurde Fenesse zu meinem persönlichen Lieblingsrestaurant im Resort. Dort speist man traumhaft über dem Wasser, und die kredenzten Speisen sind ein wahres Gedicht. Sehr zu empfehlen ist die Nachtischvariation für zwei Personen. Hierfür kommt der Koch (eher als Künstler zu bezeichnen) an den Tisch und richtet auf einer großen Platte ein wahres Kunstwerk aus Desserts an, welche noch dazu alle unverschämt lecker schmecken.
Auch das MU Grill Restaurant bietet mittags wie abends sehr gute und liebevoll angerichtete Speisen an. Mittags haben wir uns an einer Vielzahl von Tapas satt gegessen, und abends durfte ich mir mein Rindfleisch selbst auf einem heißen Lavastein braten.
Die Hauptbar B4R ist ein sehr netter Platz für ein entspanntes Mittagessen oder einen Kaffee am Nachmittag, und man hat hier einen traumhaften Ausblick. Mir hatten es besonders die kreativen Kissen mit Vodka-Bezug angetan, und ich habe mit dem Gedanken gespielt, ob so eines eventuell noch in meinen Koffer passen würde (hätte es nicht).
Unser Highlight: Fahrt mit dem Halb-U-Boot
Das Highlight für uns war die Fahrt mit dem Halb-U-Boot des Hotels. Das Halb-U-Boot fährt mehrmals pro Woche am Hausriff der Insel entlang, und ermöglicht den Gästen so einen einmaligen Ausblick auf die Unterwasserwelt. Unser erster Termin für die Halb-U-Bootfahrt musste wegen schlechter Sicht abgesagt werden, aber mit unserem Alternativtermin am nächsten Morgen hatten wir dann riesiges Glück. Die Sicht war absolut klar, und wir konnten sowohl Haie als auch Rochen und eine Schildkröte sehen. Da wir die Unterwasserwelt der Malediven sonst nur vom Schnorcheln kennen und noch nie tauchen waren, war diese Perspektive von weiter unten für uns eine Premiere und sehr beeindruckend.
Warum ist das Jumeirah Vittaveli perfekt für Familien?
Während Kinder nicht in allen Malediven-Resorts gleichermaßen willkommen sind, hat sich das Jumeirah Vittaveli Familienfreundlichkeit auf die Fahne geschrieben. Der Kuda Koli Kid’s Club wird als einer der besten – vielleicht sogar der beste – Kid’s Club der Malediven gehandelt. Täglich gibt es allerhand Programm für die Kleinen und auch für die größeren Kleinen, und der Spielbereich des Kid’s Club ist phänomenal. Hinein und hinaus gelangt man nur über ein verschlossenes Tor mit entsprechender Zahlenkombination, was wir in Sachen Kindersicherheit sehr gut fanden. Es gibt sowohl im klimatisierten Innenbereich Spielmöglichkeiten, als auch im großen Außenbereich. Draußen gibt es für die Kinder ein Bällebad, eine kleine Hüpfburg, einen Kinderpool und vieles mehr.
In allen Restaurants gibt es ein separates Kindermenü, und für Babys und kleinere Kinder kann man sich jederzeit spezielle Mahlzeiten – zum Beispiel Breie – zubereiten lassen. Kindern sind im Resort überall willkommen, und unsere Kleine wurde immer sehr herzlich behandelt. Ihr Highlight war allerdings nicht der Kid’s Club (auch wenn sie den ebenfalls sehr mochte), sondern die täglichen Fahrten mit den Buggys, die übrigens ganz im Stile von Jumeirah kleine Rolls-Royce waren.
Was man – egal ob mit Kindern oder alleine – nicht verpassen sollte: Täglich um 17:30 Uhr findet die Fischfütterung statt, und unsere Tochter kam beim Anblick der vielen Rochen und großen Fische, die so nah ans Ufer kamen, um möglichst viel Futter abzustauben, gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.
Ist das Resort auch etwas für Paare?
Die Malediven sind ein wahrgewordener Traum für Paare, und wenn ich mich für ein perfektes Flitterwochen-Reiseziel entscheiden müsste, dann wäre es definitiv dieses Land. Jedem Paar würde ich uneingeschränkt das Jumeirah Vittaveli als Ziel für einen romantischen Urlaub empfehlen. Denn nur weil das Resort auch familienfreundlich ist, heißt das nicht, dass man hier rund um die Uhr dem Gebrüll von Kindern lauschen muss und an jeder Ecke über Sandspielzeug stolpert. Im Jumeirah Vittaveli hat man – egal ob man als Paar oder als Familie da ist – zeitweise das Gefühl, alleine auf der Insel zu sein. Während unseres Aufenthalts waren die 89 Villen des Resorts fast komplett ausgebucht, wir hätten aber schwören können, dass die Insel fast leer steht.
Genau so muss es in meinen Augen auf den Malediven sein. Die Ruhe und Weitläufigkeit macht das Inselfeeling aus, und man entspannt praktisch automatisch. Erwachsene können sich sportlich vor allem auf und im Wasser komplett austoben. Mein Mann durfte begeistert zum ersten Mal Jetski fahren, und wir beide waren – wie es eben so üblich ist auf die Malediven – schnorcheln. Nicht nur das große Sportangebot ist perfekt für Paare, auch das Spa ist ein idealer Ort, um zu zweit zu entspannen. Im Talise Spa wird man über dem Wasser massiert, und ich konnte während meiner Massage durch den Glasboden viele Fische und sogar einen Rochen beobachten (bis ich dann eingeschlafen bin). Auch in den Restaurants ging es immer herrlich entspannt und ruhig zu. Das Resort ist ganz klar für alle und schafft es, für Groß und Klein eine absolute Wohlfühlatmosphäre zu kreieren.
Unser Fazit: Das Jumeirah Vittaveli ist von vorne bis hinten perfekt – angefangen beim Service bis hin zur Ausstattung. Hier erlebt man wirklich puren Malediven-Luxus. Trotzdem bleibt die Herzlichkeit nicht auf der Strecke. Das Jumeirah Vittaveli wird immer wieder als eines der besten Resorts der Malediven genannt, und das in unseren Augen völlig zurecht.