Bis zu dem Morgen, an dem er in einem fremden Vorgarten aufwacht und Aimee trifft. Dass er ein Mädchen wie sie – lieber ein Buch lesen als Party machen, lieber große Zukunftspläne schmieden als in den Tag hinein leben – anziehend findet, überrascht ihn selbst am meisten. Bevor Sutter bis drei zählen kann, ist er verliebt. Zum ersten Mal hat er die Chance, das Leben von jemand anders besser zu machen
– oder es für immer zu ruinieren.
(Quelle des Klappentextes)
Sutter und Aimee, zwei Jugendliche, die wirklich gar nichts gemeinsam haben, die sich aber trotzdem von Anfang an blendend verstehen. Sutter ist der typische Draufgänger an seiner Schule, er hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, ist für seine verrückten Aktionen bekannt und hat auch in Sachen Mädchen einige Erfahrungen. Kurzum, ein super Typ und alle wollen mit ihm befreundet sein. Aber Sutter verhält sich in manchen Situationen auch ziemlich fragwürdig, vor allem was seinen Alkoholkonsum angeht, und katapultiert sich immer wieder in haarsträubende Situationen. Aber trotzdem wird auf den ersten paar Seiten direkt deutlich, dass er ein riesengroßes Herz hat, weshalb ich ihn von Anfang an unfassbar gerne mochte. Auch beim weiteren Lesen zwischen den Zeilen bemerkt man, dass sein cooles Gehabe größtenteils nur Fassade ist und ihm das Leben nach der Highschool eigentlich tierische Angst einjagt.Sutters Motive, was die Freundschaft zu Aimee angeht, konnte ich zunächst nur schwer deuten. Aimee ist das komplette Gegenteil von Sutter und gehört eher zu den unbeliebteren Schülern. Aus Mode macht sie sich nicht viel, anstatt ihre Nase in Mode-Zeitschriften zu stecken liest sie lieber Science Fiction-Romane und träumt von einem Leben auf einer Pferde-Ranch. Durch Zufall lernen sie und Sutter sich näher kennen und Aimee scheint in Sutter den Beschützerinstinkt zu wecken. Zumindest behauptet er, dass er keinerlei romantische Absichten hat und ihr lediglich helfen und ihre "Seele retten" beziehungsweise ihr zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen möchte.
Zwischen den beiden entspinnt sich im Laufe der Geschichte eine erstaunliche, wunderbare Freundschaft, von der sowohl Sutter als auch Aimee profitieren, die aber gleichzeitig für beide Jugendliche bedeutende Konsequenzen haben kann. Die Begegnung mit Aimee wird allerdings ein wenig hinausgezögert, sodass man als Leser auch einen genauen Einblick in Sutters Leben vor Aimee bekommt. Das hat mir einerseits sehr gut gefallen, da ich das Gefühl hatte, Sutter so zuerst ein bisschen näher kennenzulernen bis es dann zur eigentlichen Geschichte kommt. Andererseits habe ich aber auch die ganze Zeit darauf gewartet, wann Aimee endlich ihren ersten Auftritt hat und ich wurde mit der Zeit ein wenig ungeduldig.
Sutter ist er ein lebensfroher, weltoffener junger Kerl und er erzählt einem die Geschehnisse in Perfekt ist jetzt aus seiner Sicht. Er bedient sich einer sehr lockeren Sprache, sodass man das Gefühl hat, man sitzt tatsächlich gerade neben Sutter und lauscht seinen Erzählungen. Dabei hat er mich des Öfteren zum Lachen gebracht, aber seine Gedanken haben mich regelmäßig auch sehr berührt. Für mich ist Sutter Keely ein herausragender Protagonist mit vielen Facetten und Tiefgang, der dieses Buch zu etwas ganz Besonderem macht.
Perfekt ist jetzt ist eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden, die mich sowohl zum Lachen als auch zum Weinen gebracht hat. Sutter hat mich mit seiner lustigen, aber zum Teil auch nachdenklichen Art beeindruckt. Aber gleichzeitig gab es auch Situationen, in denen ich ihn am liebsten ordentlich geschüttelt hätte, da seine Absichten nicht ganz deutlich waren. Der lockere Erzählstil gepaart mit dem ernsten Kern ergibt eine ergreifende Geschichte, die man einfach gelesen haben muss. Wie Sutter vielleicht sagen würde: Einfach spektakulär!
5 von 5 Herzen
336 Seiten, gebunden
Verlag: Magellan
Erscheinungstermin: 21. Juli 2014
Reihe: Nein
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