Pensionssystem bleibt Budgetrisiko

Bisherige Reformen reichen nicht aus, zu niedrige Zuwanderung könnte Kosten explodieren lassen.

Die Warnungen aus Brüssel kommen regelmäßig, und sie fallen mittlerweile ziemlich deutlich aus: “Die langfristige Tragfähigkeit des österreichischen Pensionssystems wird nach wie vor durch strukturelle Schwächen beeinträchtigt”, heißt es in den jüngten Reform-Empfehlungen der EU-Kommission. Die bis dato angegangenen Reformen “scheinen nicht auszureichen, um die langfristige Tragfähigkeit des Systems sicherzustellen”.Drei zentrale Faktoren haben die Brüsseler Experten ausgemacht: Erstens liege das faktische Pensionsantrittsalter “weiterhin beträchtlich” unter dem gesetzlichen. Zweitens soll das niedrigere Antrittsalter für Frauen erst frühestens 2024 angehoben werden. Und drittens “ist das gesetzliche Pensionsalter immer noch nicht an die stetig steigende Lebenserwartung in Österreich geknüpft”. Unterm Strich heißt das: Es wird zu spät und zu zaghaft etwas getan für ein Land, das im EU-Vergleich ein besonders niedriges Antrittsalter und ein besonders teures Pensionssystem hat.

Im aktuellen “Ageing Report 2015″, den die Kommission jüngst vorgelegt hat, zeigt sich langfristig eine eher düstere Prognose: Bis 2060 wird der Anteil der Menschen im Pensionsalter deutlich zunehmen; statt heute rund vier kommen dann nur noch zwei Österreicher im Arbeits- auf einen im Pensionsalter.

(Kurier 21.5.2015)



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