Ich kam mit Wanderschuhen. Sie nicht. So what?
Viamala, unten der Hinterrhein.
Um 8.37 Uhr fuhr ich gestern los zum Wandern mit Nichte Leonie im Bündnerland. Um 8.39 Uhr kam ihr SMS (sie reiste von St. Gallen an, ich von Zürich): "Wanderschuhe vergessen!" Ich fand das nicht schlimm. Wir fuhren dann von Chur doch nach Zillis, besichtigten kurz die berühmte Kirche, in der es stets zuviele Besichtiger hat, und deckten uns hernach im Volg mit fetten Lokalwaren ein; Käse, Wurst und dergleichen mehr. Auf dem Schulhof assen wir und schauten einer Klassen von Knirpsen zu. Unter Aufsicht ihres Lehrers übten sie Penaltyschiessen, Anlauf über den ganzen Sportplatz, die Zwerge waren schon derart erschöpft, wenn sie beim Ball ankamen, dass die Kraft für den Torschuss fehlte, die meisten trafen den Ball nicht einmal. Endlich fuhren wir mit dem Bus zur Viamala, die wir eigentlich hatten erwandern wollen, und beschauten uns die Schlucht, die mir nach der Begehung der Aareschlucht bei Meiringen und der Gletscherschlucht beim Rosenlaui letztes Wochenende klein vorkam. Ohne jeden Glam. Alsbald reisten wir weiter, hinab nach Chur zum Einkaufsbummel. Auch ihn mochte ich. Es gibt alle möglichen Arten, den Tag zu gestalten und zu geniessen; Wandern ist nur eine.Blick aus der Viamala gen Himmel.