Peinlicher Auftritt für die EU mit Datenhehler Zuckerberg

Peinlicher Auftritt für die EU mit Datenhehler ZuckerbergEigentlich sollte die Anhörung von Facebook-Chef Mark Elliot Zuckerberg (im Netz aus nachvollziehbaren Gründen gerne auch Suckerberg genannt) eine Sternstunde des EU-Parlaments werden. „Was die Amis können, können wir auch“, war wohl die Devise des einladenden Pseudo-Parlaments der EU.

Es begann mit Standesdünkeln

Einerseits wollten sie ihn „grillen“, aber andererseits mochte EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani den Facebook-Chef Zuckerberg noch nicht einmal im Erdgeschoss abholen – Zuckerberg möge zwar wichtig sein, aber schließlich sei er kein Staatspräsident.

Da machte sich das Parlament, das diese Bezeichnung nicht verdient, schon richtig lächerlich: Das einzige Parlament der Welt, das keine Gesetze beschließen kann, achtet auf die Hierarchie und zeigt Standesdünkel!

Als Zuckerberg dann mit drei schwarzen Vans Marke Mercedes mit verdunkelten Scheiben eintraf, huscht er direkt in den 6. Stock durch – Sicherheitsleute hielten die zu Hunderten aufgelaufenen Reporter und Fotografen vom Aufzug fern. Soweit zur Transparenz…

Überall im Gebäude sah man Presseleute und Parlamentsmitarbeiter  – und fast jeder hat auch ein Smartphone in der Hand, um vielleicht doch noch ein Selfie mit dem Datendieb aus den USA zu kriegen…

Eine Fragestunde ohne Zeit für die Antworten

Das wurde aber in der „Fragestunde“ so richtig zum Desaster, denn die Abgeordneten Europaparlaments missbrauchten die eh schon knappe verfügbare Zeit von insgesamt nur 60 Minuten mit dem Facebook-Chef hauptsächlich für ihre eigene Selbstdarstellung – für die Antworten von Zuckerberg dazu blieben dann nur noch wenige Minuten Zeit.

Als dann alle „Befrager“ die eigene Beweihräucherung hinter sich gebracht und ihre Fragen gestellt hatten, schaute Suckerberg wohl auf die Uhr, nahm zu einigen wenigen Fragen der Abgeordneten kurz Stellung und wollte die vielen noch offenen Fragen dann „in den nächsten Tagen“ schriftlich beantworten – genau wie schon bei gleicher Gelegenheit in den USA.

Mein persönlicher Eindruck von der Live-Übertragung

Ich habe mir gestern Abend den Live-Bericht des Fiaskos beim Sender ntv angeschaut: Das war eine Lektion in Sachen Fremdschämen. Als ein Abgeordneter nach dem anderen mit viel Selbstdarstellung seine Fragen stellte, ohne dass es auch nur eine Antwort dazu gab, fragte ich mich nach 50 Minuten schon, was diese Show eigentlich sollte, die nur noch Minuten vor ihrem Ende war, ohne dass bis dahin auch nur eine der vielen gestellten Fragen beantwortet war.

Mein Resümee aus der Zuckerberg-Anhörung: Möglicherweise bin ich blöd genug, um im Europaparlament als Abgeordneter fette Diäten und Bonbons von den Lobbyisten zu kassieren, aber für den Job des EU-Parlamentspräsidenten, der diese Vorgehensweise letztlich festgelegt hat, reicht meine Blödheit mit Sicherheit nicht aus!

Die gesamte Veranstaltung sah mehr nach einem völlig missglückten PR-Coup für das Europaparlament aus als nach der hochnotpeinlichen Befragung eines systematischen Datendiebes aus den USA.


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