Pegida, Satire und die trügerische, verfrühte Freude

Sabienes TraumWelten

Pegida

Nicht lustig

Humor lässt auf einen entspannten Geist schließen”

hat angeblich der Dalai Lama einmal gesagt. Und auch, wenn er dies niemals gesagt hätte, hat er trotzdem Recht.

Pegida und Satire

Wenn sich ein paar Biertischrevoluzzer unter dem sperrigen Namen “Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” zusammenfindet, dann fordert das die Witzemacher und Satiriker geradezu heraus. Und so sind inzwischen etliche Abwandlungen der Abkürzung Pegida entstanden, z.B. “Frigida” oder mein absolutes Highlight: “VegidaVegetarische Europäer gegen die Salamisierung des Abendlandes”.
Nach ihrem Auftritt bei Günther Jauch musste die Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel wegen ihrem nicht vorhandenen Charisma einiges an Häme einstecken. Für Youtube wurde dann auch gleich ein Clip mit Schminktipps produziert, der natürlich alles andere als konstruktiv ist, aber das war das adrette Pegida-Girl schließlich auch nicht.

Dem Satireblatt Der Postillon ist eine besonders großer Coup gelungen, indem sie in einer Fakemitteilung veröffentlichten, dass eine kommende Demonstration wegen interner Streitigkeiten abgesagt werden müsse. Das hat tatsächlich die Freizeitplanung eines manchen Dresdner Bürger durcheinander gebracht.
Der Oberspaßmacher Lutz Bachmann hat es aber mit seinen Scherzen so weit getrieben, dass er nun als heißgeliebter Führer zurücktreten musste.
Und dies hat nun ganz neue Streitigkeiten nach sich gezogen, die in uns viel Freude und ein bisschen falsche Häme aufkommen ließ.

Trügerische Freude

Inzwischen ist der Vorstand dieser Organisation zurückgetreten. Hurra?
Das Tagblatt des philantropischen Toleranzbürgertum Bild jubelt nun in seinen Schlagzeilen; Spiegel Online titelt: Pegida schafft sich ab und Pegida-Versteher Sigmar Gabriel freut sich lauthals über eine Erlösung für Dresden.
Ich halte diese Freude für trügerisch und verfrüht, auch wenn mich diese Entwicklung letztendlich dann doch freut.
Aber die Fragen und Probleme, die Tausende von Leuten dazu genötigt hat, ein paar braunen Sprüchemachern Glauben zu schenken, wurden noch nicht hinreichend beantwortet.  Es gibt immernoch viele Leute, die meinen, Angst vor dem Islam haben zu müssen oder befürchten, an irgendeinen syrischen Flüchtling ihren Arbeitsplatz und Haus und Hof und vielleicht sogar die Frau zu verlieren.
Wenn nun unter einer Decke von Friede, Freude, Eierkuchen es weiterhin brodelt, kommen wir vielleicht in eine Situation, die nicht mehr lustig ist und in der uns auch Witz und Satire nicht mehr weiterhelfen.

Foto: Nicht lustig – nachgemachte Totenköpfe auf dem African Caribbean Festival in Aschaffenburg ©sabienes.de
Text: Pegida, Satire und die trügerische, verfrühte Freude ©sabienes.de
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