PEARL – Kryolights TRC-230 Taschenlampe

Von Björn Eickhoff @pfotentrainer

700 Lumen hört sich nach einer enorm starken Taschenlampe an. Die Kryolights von Pearl soll diese Leistung erreichen. Wir haben uns die Taschenlampe mit der Cree-LED einmal näher angesehen, Im nachfogendem Review erfahrt ihr, ob die Flashlight in unserem Test bestehen konnte!

Eine EDC-Lampe ist die Kryolights definitiv nicht! Sie ist zu groß. Das liegt daran, dass sie schon etwas mehr Ernergie verbraucht und dafür vier AA-Batterien oder Akkus benötigt, die im Lampenkörper untergebracht werden wollen. Hier schraubt man ein Magazin heraus, das jeweils zwei Batterien hintereinander auf jeder Seite fasst. Somit ist die Kryolights mit dem fokussierbaren Lampenkopf und der dicken Linse fast so lang wie eine 2-D-Cell Maglite. Die Gesamtlänge beträgt hier 233 mm. Der Lampenkopf hat einen Durchmesser von 45 mm und die Endkappe 35mm.

Die vier AA-Zellen treiben eine 10 Watt Cree-LED an, die eine Lichtfarbe von 6500 Kelvin besitzt. Nach Betätigung des Endkappenschalters erstrahlt enorm viel Licht und wird vom Hersteller mit 700 Lumen angegeben. Leider sind dies aber keine Angaben nach ANSI NEMA FL1 und man kann davon ausgehen, dass die Lichtleistung, die die Taschenlampe tatsächlich abgibt unter dem genannten Wert liegt.

In einem direkten Vergleich mit einer Fenix PD31, die mit dem 18650er-Akku nachweislich 312 Lumen abgibt, wirkt die Kryolights einen Tick heller. So kann man davon ausgehen, dass sie je nach Akku oder Batterie etwa 400 bis 500 Lumen abgibt. Dieses Problem hatten vor einigen Jahren auch Taschenlampen renomierter Hersteller, da man nur die Nominalleistung der LED angegeben hat. Seit der Einführung des ANSI NEMA FL1 Standard wird die abgegebene Leistung genannt, die ein bestimmtes Testverfahren ermittelt.

Der Verlust liegt oft auch an der verwendeten Linse und daran, wie genau der Reflektor berechnet wurde. Dennoch bringt die Kryolights Taschenlampe eine gute Lichtleistung zustande, die durch die Linse stufenlos vom klar umrissenen viereckicken Spot zu einem recht weiten Flutlicht eingestellt werden kann. Die Einrastpunkte des Einstellrings sind zwar etwas leichtgängig, aber verstellten sich in unserem Test nicht unbeabsichtigt.

Auch die Wärmeentwicklung an den Außenflächen ist sehr gering. Unser Infrarot-Thermometer stellte keine Temperaturen über 35° C fest. Da sind einige Hochleistungs-Taschenlampen deutlich heißer (vergl. LiteXpress Xtactical 105). Dies wird aber durch eine enorm dicke Ummantelung mit Aluminium erreicht. So wiegt die Taschenlampe ohne Batterien schon 390 Gramm und kommt im Betriebszustand auf fast ein halbes Kilo (497 g).

Die Taschenlampe verfügt über einen Endkappenschalter, mit den man sie in Betrieb setzen und durch die fünf Leuchtmodi schalten kann. Einmal eingeschaltet, braucht man nur leicht den Schalter berühren, um sie anzuwählen. Folgende Modi können gewählt werden: 100 %, 50 %, 10 %, Stroboskop und SOS. Diese Abfolge ist nicht ganz glücklich gewählt, da der Strobe, der gerade für die Selbstverteidigung gut zu gebrauchen ist, erst an vierter Stelle der Funktionen erreichbar ist. Auch hätte die unterste Stufe ruhig noch schwächer sein dürfen, da man meist gar nicht die höchsten Lichtleistungen braucht und oft mit fünf bis zehn Lumen auskommt. Auch würde sich die Leuchtdauer erheblich erhõhen. Hier gibt der Hersteller.leider auch keine Werte an. Nach mehreren Durchläufen können wir aber davon ausgehen, dass die hõste Stufe etwa 90 Minuten läuft und dann herunterregelt. insgesamt hielt die Lampe dann gut 10 Stunden durch, bevor sie nur noch ein Glimmen von sich gab.

Einen Knackpunkt hat aber die Lampe! Das ist der Endkappenschalter. Bei unserem Model verhakte sich dieser des öfteren und so war die Lampe nicht mehr schaltbar. Erst mehrere harte seitliche Schläge lösten diese Sperre. Dies ist uns auch schon bei anderen Lampen von Pearl aufgefallen. Hier scheint die verbaute Feder einfach zu schwach für den Schalter zu sein.

Fazit
Die Kryolights von Pearl ist durchaus eine solide Taschenlampe, die eine hohe Lichtleistung erreicht, auch wenn die Angaben des Herstellers wohl etwas hochgegriffen sind. Mehrere Leuchtmodi gibt es ebenso, wie auch eine erfreuliche Wärmeentwicklung und Leuchtdauer. Zudem ist sie noch spritzwasserdichtig nach IPX4.

Einzig der Endkappenschalter ist schlecht konstruiert und kann zu Fehlfunktionen führen. Für ultraleicht oder EDC-Freaks ist die Taschenlampe aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes nicht das Richtige. Dafür macht sie zuhause oder im Auto aber ein gute Figur im Notfall. Auch, dass sie normale AA-Akkus oder Batterien nutzt ist da von Vorteil.

Daten
Artikel: Kryolights TRC 230
Hersteller: Kryolights
Bezugsquelle: Pearl GmbH
Preis: 49,90 Euro