Wenn Bernanke anstatt Papier, Öl drucken könnte, wären die USA aus dem Schneider. Aber Bernanke sitzt in der Falle. Er hat bereits zu viele Dollar gedruckt und darum sind sie immer weniger wert und es gibt immer weniger Öl dafür. Das hätte der Mann doch wissen müssen!
Jetzt hat Bernanke den Salat, bzw. die Inflation. Darum möchte er mit Drucken aufhören. Ob er das kann, steht aber auf einem anderen Blatt. Denn der Schuldenberg der USA wächst wie verrückt und irgendwer muss ja die Schuldscheine kaufen. Die Chinesen wollen nicht mehr und die Japaner können nicht mehr, bleibt nur noch Bernanke selber. Er muss seine eigenen Treasuries kaufen. Natürlich gegen frisch gedruckte Dolllars, was sonst. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als zu versuchen, sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Doch das hat bisher nur der Baron von Münchhausen fertig gebracht.
Eigentlich müssten die USA die Militärausgaben massiv zusammenstreichen um aus dem Schuldensumpf zu entkommen. Doch wer zerstört schon seine eigene Machtbasis?
So spielt das Schicksal. Das Imperium wird langsam sterben. Fürchtet euch vor seinen letzten Zuckungen. Mad Max lässt grüßen.
Derweil nimmt das Unheil in Europa seinen Lauf. Das mit dem Sparen hat bei den Griechen offenbar nicht geklappt. Es wird auch bei den anderen Pleitekandidaten nicht klappen. Die Wirtschaft wird damit bloß abgewürgt, Volksaufstände werden provoziert und am Schluss bleiben nur Chaos und Schulden. Dafür soll Deutschland zahlen. Immer mehr und immer mehr. Und die Deutschen lassen sich das gefallen. Derweil verlottern in Deutschland die Straßen und die Regierung vernachlässigt ihre eigene Bevölkerung. Ob sie wissen, was sie tun? Das ist wie Versailles Plus. Und genauso wird es enden. Wenn wir Schwein haben, ohne großen Krieg.
Das ist aber nur ein frommer Wunsch, denn der dritte Weltkrieg hat schon längst begonnen, ohne dass wir es bemerkt haben. Nordafrika zerfällt im Chaos, die Türkei entwickelt sich in Richtung Kalifat und wird sich schließlich vom Westen abwenden. Bye bye NATO. Der Iran wartet auf eine günstige Gelegenheit und mittendrin steckt Israel. Die Israelis wissen, dass Armageddon kommen wird und werden sich kompromisslos wehren. Wenn’s soweit ist, werden sie den nahen Osten glasieren. Öl hin oder her.
Weiter im Osten steckt das Imperium mit seinen Vasallen in Afghanistan fest und weiß nicht mehr weiter. Ursprünglich als Vorposten zur Umzingelung der Russen gedacht, wird Afghanistan zur Falle. Bleiben kann man nicht, abziehen auch nicht. Denn nebenan in Pakistan lauert ebenfalls das Chaos. Und diesmal hat es Atombomben zur Hand. Pakistan entwickelt sich beängstigend rasch zum Failed State. Der Islamismus treibt seine hässlichen Blüten und der Hass auf Indien wird sich wahrscheinlich noch vor dem Staats-Exitus in einem Krieg entladen.
Bei dieser Geschichte ist nur eine Frage offen: Wo geht zuerst eine Atombombe hoch, in Indien/Pakistan oder im nahen Osten?
Das fragt sich vermutlich auch das neue Imperium im fernen Osten. Die Chinesen rüsten fleißig auf. Sie wissen, wenn es ihnen gelingt, den Zerfall der Ordnung zu überstehen, werden sie die Welt beherrschen.
Noch weiter östlich sehen wir den Untergang einer Wirtschaftsmacht im Strahlensumpf. Wir dachten immer, Japan wäre ein Hightech-Land. Doch jetzt müssen wir entdecken, dass auch das nur Tünche war.
Die besten Karten haben zurzeit wohl die Russen und Südamerika. Erstere sitzen auf genügend Öl und wenn es ihnen keiner wegnimmt, haben sie eine Chance, den Zerfall der Weltordnung einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Sie werden sich aber mit dem neuen Imperium arrangieren müssen. In Südamerika wird zwar im Norden auch das Chaos ausbrechen, doch der Rest könnte sich elegant aus der Affäre ziehen. Mit Norden meine ich Venezuela. Denn erstens hat es Öl und zweitens ist dort ein weiterer Spinner am Ruder. Diese Kombination führt unweigerlich zum Krieg, wie wir jetzt in Libyen erleben.
Jetzt bleibt für unsere Tour d’horizon nur noch Afrika, der verlorene Kontinent. Die eine Hälfte werden wohl die Chinesen kaufen, die andere Hälfte wird wohl auch im Chaos versinken.
Einen weiteren Chaoskandidaten hätte ich beinahe vergessen: Mexiko. Dieses Land wird dort landen, wo sich jetzt Somalia befindet, ein von Banden beherrschtes Land. Und die USA werden ihre liebe Mühe haben, ihre Südgrenze zu sichern.
Der Peak Oil mag hinter uns liegen, Peak Chaos steht uns aber noch bevor. Befeuert durch eine zunehmende Nahrungsknappheit, große Natur- und von Menschen gemachte Katastrophen, religiösem Extremismus und eine aus dem Gleichgewicht gebrachte Finanzwirtschaft.
Die Fäden laufen 2012 zusammen. Danach sehe ich nur ein fürchterliches Gewirr.
Genießen wird die letzten Herbsttage der Welt vor dem dunklen und kalten Winter.
Sich Zeit zu nehmen ist das beste Mittel, sie nicht zu verlieren. Euer Traumperlentaucher.
