Peace, Love & Zen: Wie San Francisco mir gezeigt hat, was mich WIRKLICH glücklich macht

Von Planetbackpack @planet_backpack

Ich hatte keine Ahnung, wie ich San Francisco in einen Blogpost packen und über meine Erlebnisse schreiben könnte, als ich mich an meinen Laptop gesetzt habe heute morgen.

Klar war, es würde kein Post alá “5 Dinge, warum ich San Francisco liebe” oder “10 Sehenswürdigkeiten, die du dir unbedingt antun musst” oder “San Francisco und ich: Eine Liebesgeschichte” werden.

Doch wie sollte ich meinen besonderen Erfahrungen in dieser Stadt gerecht werden?

Mehrmals bin ich an meinen kläglichen Versuchen und unbefriedigenden Titeln gescheitert und sagte mir irgendwann:

“Fuck it, ich schreib einfach gar nicht drüber”.

Und dann kam das:

“San Francisco has only one drawback—‘tis hard to leave.”

~Rudyard Kipling

Ich habe meinen Seelenort gefunden.

Und ich bin high.

Ich will in San Francisco wohnen. Punkt.

Vielleicht jetzt nicht sofort, und vielleicht nicht für immer und ewig, aber mein digital nomadischer Radar hat SF jetzt ganz nah auf dem Schirm als zweite Homebase neben Berlin. Geplante längere Probesession: 2015.

Auf lange Sicht könnte ich mir sowieso vorstellen irgendwann mehrere Hombases weltweit zu haben. Warum nicht!

Was ich brauche um glücklich zu sein

Was ich festgestellt habe, als ich kürzlich darüber philosophiert habe, warum Berlin eine wunderbare Homabase für Digitale Nomaden ist:

Es gibt ein paar Dinge, die mich an einem (urbanen) Ort sehr glücklich machen und die mich dazu bewegen längere Zeit dort zu verweilen.

Das hat nicht nur was mit meinem ortsunabhängigen Lifestyle zu tun. Sondern mit mir.

San Francisco hat mir die Augen dafür noch einmal weit geöffnet. Ganz weit. Wagenweit. Mir sind sie fast rausgefallen.

Von Minute eins an hatte ich ein Feeling, dass jenseits von touristischer Begeisterung war.

Die Stadt hat mir gezeigt, was ich brauche, was mich wirklich glücklich macht.

Jetzt weiß ich es. Also habe ich mich hingesetzt und bin in mich gegangen mit der Frage:

“Was brauche ich an einem Ort? Was tut meiner Seele gut?”

Dabei kam das raus:

Das ist Nahrung für meine Seele:

  • lebendige, dynamische spirituelle Community
  • veggie-freundlich
  • viel Auswahl an Yoga Studios, Workshops und besondere Lehrer
  • die Möglichkeit einen nachhaltigen und organic Lifestyle zu pflegen
  • Natur in Reichweite, im besten Fall Wasser & Berge gleichzeitig
  • viel Grün (Parks) und Orte zum durchatmen
  • Lifestyle Entrepreneur & Startup Community
  • gutes öffentliches Verkehrssystem
  • fahrradfreundlich
  • lebendige Gay bzw. LGBT Community
  • freundliches Wetter (wenn möglich warm und über 25 Grad, aber Sonne ist mir noch wichtiger als die Temperaturen)
  • gute Flughafenanbindung

Vieles davon habe ich in Berlin, vieles andere hatte ich in San Francisco.

Die beiden Städte zu vergleichen wäre doof und macht auch keinen Sinn, darum geht es mir auch nicht. Manche meiner Punkte sind fantastisch in Berlin, manche davon überragend in SF.

Ich will das beste dieser beiden Welten in mein Leben integrieren.

Klar, ich liebe es längere Zeit in der Natur und am Beach zu sein, außerhalb großer Urbanitäten. Das brauche ich sogar in regelmäßigen Abständen.

Aber mit der Zeit fehlt mir die Stimulation und Zuneigung von Menschen, die mir gut tun.

Ich brauche meinen Tribe!

Ich will mich mit Menschen umgeben können, die mich inspirieren, die große Ziele und Missionen im Leben haben, die offen sind für unkonventionelle Ideen, die für ihre Leidenschaften brennen und Feuer unterm Arsch haben ein besonderes Leben zu führen, die mit offenem Herzen leben und ihre Liebe teilen, die Freundlichkeit und Positivität zu ihrem Mantra gemacht haben.

Ich brauche eine Umgebung, in der ich wachsen kann – spirituell, persönlich, emotional, kreativ und beruflich.

Dazu braucht es Menschen, die mein “Tribe” sind.

Dazu braucht es einen Ort, der diese Menschen anzieht. Berlin. San Francisco.

Und da ich als Digitale Nomadin wählen kann, wo ich meine Zeit auf Erden verbringe, möchte ich das an Orten tun, die mich glücklich machen.

Got it?

Fact: San Francisco wird als die schönsten 7×7 Quadratmeilen der Welt gehandelt und ist die glücklichste, gesündeste und fiteste Stadt in den USA. Warum das so ist? Lies diesen Artikel hier.

Größter Nachteil: Hohe Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Berlin. (siehe dieser Vergleich)

Über die Mieten in SF will ich gar nicht sprechen, aber ganz ehrlich – für diese für mich sehr hohe Lebensqualität würde ich durchaus die Kohle in die Hand nehmen, keine Frage. Das Finanzielle steht mir nicht im Weg.

“We are a town of castoffs and misfits; a collection of the Blackballed. The place where you can find your cohort, make a plan and eek out a living realizing it. Your cohort can start small, but if you are lucky you will pick up more along the way and turn your idea into a global movement, trend or even a way of life.” Quelle 

San Francisco in zwei Worten:

#1 Magisch.

#2 Be-fucking-eindruckend.

Meine Begeisterung über den Trip in die USA hielt sich vor Abflug sehr in Grenzen. Eigentlich wäre ich lieber in Berlin geblieben. Kein Scheiß. Ich war irgendwie travelled out, ein wenig im Reise-Burnout.

Ich hatte keine Ahnung wie sehr ich diesen Trip brauchte. Jetzt weiß ich, ich habe ihn mehr gebraucht als alles andere.

Meine Erwartungen an San Francisco waren recht bescheiden. Wenn man sein Leben lang so viel von einer Stadt hört, ist es fast schon surreal endlich den Ort selbst zu erleben. So kam es mir jedenfalls vor, als ich am Flughafen in SF ankam und dann den Bart-Zug in den Mission District nahm.

Ich wußte, dass SF wahrscheinlich recht cool sein würde, aber SO fucking cool? Ne, echt, die Stadt hat für mich alles an Erwartungen und Vorstellungen übertroffen.

Zwei Jahre meines Lebens habe ich schon in den USA verbracht, das letzte Mal war ich 2007 drüben. Vor 7 Jahren, wow! Für mich aber klar: Nochmal in den USA leben oder längere Zeit dort zu verbringen war keine schmackhafte Option für mich (USA-Burnout?). Und dann kam mein erstes Mal San Francisco.

Umringt zu sein von offenen, liebenswerten, kreativen, spirituellen und leidenschaftlichen Menschen, die meisten davon auf irgendeiner Weise im Digital Tech Startup-Business beschäftigt und selbständig, war erfrischend und inspirierend ende nie.

Yoga und Meditation ist dort nichts hippie-lastiges, sondern fest integriert in den Leben der meisten Menschen, die ich getroffen habe.

Manchmal dachte ich die Menschen in San Francisco leben in der Zukunft – so vorwärtsdenkend, so innovativ, “there is an app for that”-Denken, die Offenheit für digitale und nachhaltige Lösungen im täglichen Leben, das Bewusstsein für Achtsamkeit.

Es waren die Menschen, die ich kennengelernt habe, der Vibe, der mich jede Minute umgeben hat.

Be-fucking-eindruckend.

Voll mein Ding auf allen Ebenen.

“San Francisco itself is art, above all literary art. Every block is a short story, every hill a novel. Every home a poem, every dweller within immortal. That is the whole truth.”

~William Saroyan

Meine Highlights in ganz kurzer Zusammenfassung:

  • Mission District: zwischen 16th and 24th Street. Einfach nur die Hügel auf und ab spazieren, ein Traum.
  • Dolores Park: besonders am Wochenende. Bier trinken, nen Joint rauchen, Bands zuhören, Menschen zuschauen…
  • Working Cafés & Coffeeshops: Besonders Ritual Coffee Roasters, Haus Coffee, Sightglass, Maxfield’s House of Caffeine, Blue Fig Cafe, Tartine Bakery & Cafe
  • Yoga im Laughing Lotus: ich habe mehrere Studios und viele Lehrer ausgetestet und das ist mein Favorit
  • Das Co-Living Projekt Farmhouse vom Embassy Network in Berkeley: 15 Creative Entrepreneurs, die die ähnliche Mission und Philosophie im Leben teilen, leben zusammen und vermieten ein paar Zimmer auf temporäre Basis an Gleichgesinnte wie mich und Ben von Anti Uni.
  • Ocean Beach: Der Pazifik.
  • Pride Weekend: Regenbogen-Wochenende, wohl das bekannteste und wunderbarste weltweit.
  • Castro District: Zuhause in meiner Regenbogen-Familie
  • Veggie Essen: Gracias Madre, Hayes & Kebap
  • Der Nebel und das Mikroklima: Karl der Nebel hat seinen eigenen Instagram-Account.

Da alle Hostels so gut wie ausgebucht waren wegen Pride Weekend, habe ich mir über AirBnB eine Unterkunft besorgt. Ein Zimmer in einer Co-Living Coop names Agape im Mission District. Wow. War ich froh, dass alle Hostels ausgebucht waren

Hier ein Artikel im SFGate über den Trend von Communal Living unter Tech Entrepreneurs in SF.

Leider habe ich es nicht geschafft zum San Francisco Zen Center zu gehen. Und nach Sausalito zu fahren. Und die umliegenden, schönen Strände und Berge zu besuchen. Oder nach Lake Tahoe zu fahren.

Aber das macht nichts. I will be back.

Weniger leid tut es mir, dass ich so gut wie nichts an touristischen Aktivitäten unternommen habe. Keine Golden Gate Bridge (nur von sehr weit entfernt gesehen), kein Alcatraz, kein Cable Car,. Eine Ausnahme war ein Spaziergang am Fisherman’s Wharf. Das war dann auch genug für mich.

Da ging es mir ähnlich wie Patrick von 101 Places, der kurz vor mir in SF war und diesen Post über seine Zeit geschrieben hat.

“My San Francisco on her seven hills is smiling, beside an opalescent sunset sea.”

~George Caldwell

Meine Erleuchtung

Als ich im Flieger von San Francisco nach Portland saß, war ich traurig darüber, dass meine magische Zeit in SF vorüber war.

Doch dann, ja dann, fiel mir ein – nein, es ist mir mit voller Wucht zur richtigen Zeit wieder eingeschossen:

Ich bin ortsunabhängig. Mein Geld verdiene ich von überall.

Ich kann leben wo ich will. Ich kann in San Francisco leben, wenn ich will.

Ich kann zurückkommen wann ich will. Und so lang bleiben wie ich will.

Ich bin frei.

Und nun Vorhang auf für mein San Francisco in Bildern:

Mit Handgepäck only unterwegs. PS: Es rockt. PPS: Alternativ: Das.

Mein erstes Mal im A380 (!):

Viele Unicorns in der Stadt unterwegs:

Hipster Coffee-gasm bei Ritual Coffee Roasters:

Yoga Tree auf Valencia Street:

Mission Street:

Pride im Dolores Park mit meinem Freund Rob, den ich vor einem Jahr in Portugal kennen und lieben gelernt habe:

Rob ist aus dem benachbarten Oakland:

Pride Sonntag nach der Parade in Downtown:

Farben, Farben überall am Pride-Wochenende:

Dolores Park mit Sicht über Downtown:

Bart-Station in Berkeley:

Ocean Beach an meinem Geburtstag:

Ben von Anti Uni und ich am Ocean Beach. Die Mission: Pazifik zum Geburtstag:

Morgens im Ritual Coffeeshop. Lesen, Kaffee, schöne Frauen anschauen:

Arbeiten im Working Cafe Haus mit meinen Kollegen:

Ich krieg nicht genug von gutem Kaffee. SF hat ne Menge davon:

Don’t let your dreams die:

Eines von vielen originellen Schilder in SF:

Streetart galore im Mission District:

Es ist wahrhaftig eine wundervolle Welt in SF:

Am Hafen beim Fisherman’s Wharf:

Zugang zum Boot, das Touris zu Alcatraz bringt:

Downtown nähe Fisherman’s Wharf:

Fisherman’s Wharf Ausblick zur Golden Gate Bridge und Alcatraz:

Auf Guerrero Street, meiner Straße im Mission District:

Coffee. Coffee. Coffee. Überall.

Nach einer magisch-orgasmischen Yogastunde im Laughing Lotus:

Homo-Central im Castro District, yeah!

Als Regenbogenfamilienmitglied war es schon echt geil endlich mal im Castro District zu sein:

Der Nebel Karl am Start über Downtown:

Straßenbahn im Castro:

Ich bin echt kein Fan von Autos. Außer sie sehen so aus:

Bart-Station bei der 24th Street:

Das Co-Living-Hause Farmhouse:

Social Yoga bei Yoga to the People (pay what you can-Yoga):

Mich erfreuen in diesen Tagen auch die Blumen am Straßenrand:

Der Gemüsegarten des Farmhouses in Berkeley:

Ben und ich sagen traurig und happy Servus und ziehen weiter nach Portland:

Warst du schon einmal in San Francisco? Was hat dich so fasziniert dort? Kommst du mich besuchen, wenn ich dort meine zweite Homebase aufschlage?