[Pausenbrot- und Lunchboxwoche] Anna fragt Anna von BerlinMitteMom

Hach, heute ist schon der vorletzte Tag meiner Themenwoche und vielleicht habt ihr bisher so ein bißchen die Sicht einer Mama oder eines Papas vermisst. Keine Angst, denn mit dem Interview, das ich mit Anna von BerlinMitteMom führen durfte, gibt es die geballte Mama-Vesperboxenpower. Um genau zu sein, Bentoboxenpower. Was es damit auf sich hat, erzählt sie euch weiter unten.

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Liebe Anna, in meiner Themenwoche geht es ja um Pausen- und Lunchboxen jeder Art. Packst du deinen Kindern täglich Pausenbrotboxen und gibt es für dich wichtige Unterschiede bei deinen drei Kindern?

Schön, dass ich dabei bin und ein bisschen was zu deiner schönen Themenwoche beisteuern kann – sozusagen aus der Mama-Sicht! Ich bin ein großer Lunchbox-Fan und lege tatsächlich sehr viel Wert darauf, dass meine drei Kinder immer etwas dabei haben, das sie mögen. Vor allem für meine zwei Schulkinder ist mir das sehr wichtig, denn so ein Tag kann lang werden und da ist ein leerer Bauch das letzte, was sie brauchen. Für die Kleinste packe ich eher eine Brotbox, weil sie es verlangt – schließlich kriegen die Großen auch eine. Aber nötig wäre es theoretisch nicht, weil es in ihrer Kita jeden Tag sowohl ein gesundes Obstfrühstück, als auch Mittagessen und einen Nachmittagssnack gibt.

Ihre Box ist also kleiner und nicht so üppig gepackt. Aber auch sonst gibt es große Unterschiede: meine älteste Tochter liebt Nüsse und Rohkost und mag es gerne hübsch. Für sie packe ich also mehr Minitomaten, Gurkenscheiben und Möhren ein und dazu oft Kräuterquark zum Dippen. Der Sohn mag es gern brotlastig und grundsätzlich lieber süß, entsprechend bekommt er ordentlich Stulle und mehr Obst. Und die Kleinste ist sowas wie eine „Natural born Low-Carberin: sie hat den kleinsten Brotanteil in der Box und dafür eher mal Käsewürfel, Nüsse, aber auch Obst und Rohkost.

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Haben sich die Boxen verändert, im Laufe der Jahre?

Abgesehen davon, dass die Menge in der Brotbox sich mit der steigenden Anzahl der außer Haus verbrachten Stunden pro Kind verändert, ändert sich natürlich auch der Inhalt immer mal wieder. Abwechslung ist wichtig, deshalb hüte ich mich vor der ewig gleichen Käsesemmel oder Wurststulle, so wie ich sie als Kind bekommen habe. Ich belege die Brote gerne bunt und packe je nach dem Salat, Tomaten, Gurkenscheiben oder Sprossen mit ins Pausenbrot– da ist also schon mal ein bisschen Varianz drin. Außerdem denke ich mir gerne was Neues aus: Weizentortillas mit dem üblichen Brotbelag gefüllt, dazu Salat und ein bisschen Dressing, zusammengerollt und in Stücke geschnitten in die Brotbox drapiert, isst sich doch gleich viel lieber als immer dieselbe Klappstulle. Und wenn die Tage länger sind, zum Beispiel bei meiner großen Tochter, die nachmittags auch oft länger in der Schule ist, gibt es auch mal eine kleine Portion Bulgursalat, Tomate-Mozzarella oder Minibuelttchen statt des Pausenbrots. Oder eben zusätzlich dazu.

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Hier in Baden-Württemberg sind Tagesschulen ja eher selten (soweit ich weiß). Wie ist das denn bei euch in Berlin? Und wie ist da die Ernährungsfrage geregelt?

Die meisten Grundschulen in Berlin bieten eine Hortbetreuung für die Schüler nach der regulären Unterrichtszeit an – ich kenne kaum welche, wo das nicht so ist. Bis zum Eintritt in die weiterführende Schule ist also eine Betreuung bis 15 Uhr inklusive Mittagessen in der Schule/dem Hort für die meisten Schüler gewährleistet. Dafür gibt es sogenannte Betreuungsgutscheine, die die Bezirksämter ausgeben. Je nach Einkommen zahlt man dann für den Hortplatz unterschiedlich viel. Meine Kinder gehen aber ohnehin auf eine Ganztagsschule, da ist Unterricht bis 15h und sie bekommen dort ein warmes Mittagessen. Die Große kann sogar täglich zwischen zwei Essen wählen (eins davon ist vegetarisch) und hat außerdem ein Salatbüffet, von dem sie zusätzlich nehmen kann. Schmecken tut’s den Kindern natürlich nicht immer, und wenn zum Beispiel der berüchtigte Eintopftag ansteht („Mama, echt, das sieht aus wie KOTZE! Das ess’ ich nicht!“), dann fallen die Brotdosen schon mal üppiger aus…

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 Achtest du beim Befüllen der Boxen eher auf Sattmachen oder gesund oder “muss dem Kind gefallen” – so ganz überschneidet sich das ja nicht immer Und wenn deine Kinder mal gar nicht mögen, was du reingepackt hast?

Ich versuche mich da in einer möglichst ausgewogenen Mischung und hoffe immer, es schmeckt, macht satt und ist nicht ungesund. Dabei gelten aber meine Grundmaximen, was die Ernährung meiner Kinder angeht: 1. Niemand muss essen, was er überhaupt nicht mag. 2. Niemand muss aufessen, wenn er satt ist. 3. Alles ist im Prinzip erlaubt, aber in einem gesunden Verhältnis.

An diese Regeln halte ich mich, sowohl zu Hause als auch für die Brotdosen und meine Kinder wissen das. Kinder verändern sich und entwickeln sich, manchmal rasend schnell, und das heißt automatisch, dass Vorlieben und bevorzugte Mengen sehr variabel sein können. Gerade mochte der Sohn zum Beispiel noch am liebsten den nussigen Müsliriegel, auf einmal ist genau der „bäh“ und wird nicht mehr angerührt. Das ist genau wie bei Erwachsenen: wir mögen ja auch nicht jeden Tag dasselbe essen und unser Geschmack verändert sich oder wir erweitern unser Spektrum dessen, was wir gerne essen. Es gibt in den Snackboxen immer Anpassungen an die momentane Situation und die individuelle Verfassung. Süßigkeiten gebe ich allerdings nur ganz selten oder zu besonderen Gelegenheiten mal mit. In der Vorweihnachtszeit zum Beispiel, landen auch mal Plätzchen in den Boxen. Ansonsten sind Schoki, Gummibärchen oder sonstiger Süßkram in den Boxen tabu. Nur für die Große gibt’s an Prüfungstagen auch mal Nervenfutter in Form von schokolierten Nüssen oder Traubenzucker – das muss dann auch mal drin sein.

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Als Pausenbrotfan bin ich wieder und wieder fasziniert von deinen Bentoboxen. Wie kam es, dass du dich für die Art Box entschieden hast?

Ehrlich gesagt hat das vor allem etwas mit meinem eigenen Spieltrieb zu tun. Essen hübsch zu machen, macht mir Spaß und das lässt sich eben prima auf die Brotdose bzw. Bentobox übertragen. Auslöser war allerdings tatsächlich, dass meine jüngste Tochter eine extreme Mäkel- und Brotverweigerungsphase hatte und zwar ausgerechnet zu einer Zeit, in der die Schul-Cafeteria renoviert wurde und es auch in der Schule nicht wirklich so viel und abwechslungsreiches vollwertiges Essen gab. Also suchte ich nach einem Trick, mit dem ich wenigstens ein bisschen was von dem sattmachenden Brot in das Kind bekäme. Die Lösung lag im Bento-Verfahren: von der Graubrot-Klappstulle die Rinde abgeschnitten, das ganze mit dem Plätzchenausstecher in Herz- und Sternform gebracht und schon aß das Kind begeistert Brot. Nicht viel zunächst, aber immerhin. Ich fing dann an, auch bei den anderen Brotdoseninhalten experimentierfreudiger zu werden und mir Bentoequipment anzuschaffen. Es gab dann ziemlich viele Spießchen (Tomate-Mozzarella, Käsewürfel-Traube, Melone-Erdbeere etc.) und ziemlich viele „geshape-te“ Brote, aber die Kinder waren begeistert. Damit war der Grundstein zu meiner Bentomanie gelegt, die auch nicht abflaut. Sandwichcutter, Eggmolder und Minigefäße für Dips, Saucen und Joghurt füllen meine Bento-Schublade (ja, ich habe eine Bentoschublade, ich Glückliche!), und die tägliche Gestaltung der Boxen meiner Kinder sind für mich zum morgendlichen Zen-Ritual geworden. Und so lange die Kinder mich lassen, werde ich auch daran festhalten, denn so verrückt es klingt: für mein Morgenmufflon-Ich ist das kontemplative Ausstechen von Melonenherzchen ein Ent-Stressungsfaktor.

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 Liebe Anna, vielen Dank für dieses ausführliche Interview und die Einsicht in dein Familienleben. Ich fand es total interessant und bin schon gespannt, wie es später mal bei uns aussehen wird.

Und wer immer noch nicht genug von meiner Themenwoche hat, sollte später nochmal zum Thema Mittagessen reinschauen, denn heute ist ein 2-Artikel-Tag :-)


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