Der umstrittene Sportmediziner und frühere Arzt von Lance Armstrong, Michele Ferrari,soll als Dopingarzt ein lukratives Nebengeschäft mit „Firmenzentrale“ im Schweizer St. Moritz betrieben haben.
Die Staatsanwälte der norditalienischen Stadt Padua, die seit zwei Jahren Anti-Doping-Ermittlungen führen, werfen dem 59-Jährigen vor, von seiner Schweizer Wohnung in St. Moritz aus ein Millionengeschäft mit der Dopingbetreuung von Athleten aufgebaut zu haben. Die Staatsanwälte werfen ihm Bildung einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel des Handels, Schmuggels und illegaler Verabreichung von Dopingprodukten vor. Außerdem wird Ferrari der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche beschuldigt.
Ferrari hat laut den Ermittlern ein effizientes internationales Netz aufgebaut und seinen Kunden ein „komplettes Dienstleistungspaket“ angeboten, das Beratung für den Abschluss von Verträgen, für Training, Verabreichung von Dopingprodukten und sogar rechtliche Unterstützung bei positiven Dopingkontrollen vorgesehen hat. Ferraris Ziel sei es gewesen, die Leistungen der Athleten zu steigern, um ihnen bessere Verträge zu sichern. Davon habe er selber stark profitiert, so die Ermittler.
Quelle:Sport@ORF