Nora
(Staatstheater Nürnberg)
Den Selbstzweifeln des Regisseurs Andreas Kriegenburg, ob man denn einer heutigen Schauspielerin noch die männlichen Unterdrückungsmechanismen des 19. Jahrhunderts zumuten könne, und ob es stimmig sei, den ersten weiblichen Emanzipationsversuch der Moderne (von der UNESCO als Weltdokumentenerbe gewürdigt) wiederum aus männlicher Perspektive zu inszenieren, ist es zu verdanken, dass das Publikum im Nürnberger Schauspielhaus eine furiose und zugleich nachdenkliche wie emotionale Version von Ibsens „Nora“ geboten bekam. Da mag auch ein bisschen Koketterie des erfahrenen Inszenierungs-Profis dabei sein, das Ergebnis des gut dreistündigen Theaterabends lässt es zu, alle Wenns und Abers beiseite zu wischen ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne