Ein Abend im Bett. Mit diesem Buch. Mehr hat es an diesem Tag nicht gebraucht um mich glücklich zu machen.
Frieda ist gerade 17 geworden, sie fühlt sich unabhängig, frei, erwachsen. Und als ihre Eltern kurzentschlossen verreisen und sie alleine zu Hause lassen, nutzt sie das spontan aus. Sie zieht zu Jeffer, einem Jungen, den sie in ihrer Geburtstagsnacht kennengelernt hat. Jeffer ist anders – rebellisch, frei und mitten im Leben. Er sieht gut aus, viel zu gut für Frieda, denkt sie sich, viel zu gut, als dass sie ihm gefallen könnte.
Doch Frieda gefällt Jeffer. Trotzdem passiert zwischen den beiden nichts. Sie hören nächtelang Musik, feiern Partys und schlafen sogar im selben Bett – doch ein Paar sind sie nicht. Weil sie spüren, dass das zwischen ihnen etwas Besonderes ist. Ein Kuss könnte alles verändern.
Patrycja Spychalskis Roman ist für mich ein Sommernachtsroman, eine Geschichte, bei der man nicht anders kann, als sie an einem Stück zu lesen. Eine Reise, von Anfang bis Ende ohne Pause. Der Stil ist so warm und locker, wie die Luft in einer Sommernacht, und doch sind es gerade die tieferen Töne, die ernsten Seiten, die im Kopf haften bleiben. Es lässt sich in keine Schublade pressen, genau wie die Beziehung zwischen Frieda und Jeffer. Frieda und Jeffer sind kein Paar, aber doch so viel mehr als nur Freunde, und Ich würde dich so gerne küssen ist viel mehr als nur ein Jugendliebesroman.
Auf jeder Seite ist Musik, von Rock’n’Roll bis Blues – hier merkt man, dass die Liebe der Autorin der Musik gilt – und jede Seite gibt das Lebensgefühl wieder, dass man nur mit 17 Jahren verspüren kann, die durchwachten Nächte, die Heimlichkeiten vor den Eltern, die Sommerluft an den nackten Beinen. Und die Frage: Liebe ja oder nein?
Es braucht eine Menge Zeit, um all dies zu erleben und letztendlich zu einer schönen Erinnerung machen zu können, doch es braucht nur eine einzige Nacht, um sich wieder in dieses Gefühl zurückversetzen zu können.
Taschenbuch: 272 Seiten, erschienen bei cbt, Februar 2012.
ISBN: 978-3570307809