Zwei große Namen, die dem jeweils anderen auf dem weltweit so begehrten Markt der Mobiltelefone und PCs garantiert nicht klein beigeben wollen: Der Patenstreit zwischen dem US-amerikanischen Computerkonzern Apple und dem südkoreanischen Technikunternehmen geht in eine nächste Runde – Samsung will ein Importverbot der Produkte des Konkurrenten durchsetzen. Und damit in Zukunft auch den Vertrieb der beliebten iPhone verhindern.
Noch mangelt es nicht an der Anzahl an iPhones, die der Konzern mit dem Logo des angebissenen Apfels interessierten Usern bereitstellt. Doch die Ware soll nach Willen Samsungs schon bald vom Containerschiff nicht mehr an Land gelangen dürfen – in Asien hergestellt, soll ein Einfuhrverbot nach Amerika für iPods, iPhones, iPads und sonstige technischen Geräte Apples erwirkt werden. Und nach Willen des Klägers möglichst so lange andauern, bis der gerichtliche Streit um die Urheberrechte entschieden ist. In diesem Falle jedoch könnten das iPhone 4 aber auch das iPhone 5 dort liegen, bis schon längst andere Neuheiten auf dem Markt zu finden wären, denn nach Expertenansicht ist der endgültige Urteilsspruch nicht vor weiteren 12 bis 18 Monaten zu erwarten. Noch entspricht das Szenario nicht der Realität, doch die Klage vor der US-Handelskommission ITC ist bereits anhängig. So kann zwar derzeit noch auf Smartphone oder Tablet PC des beliebten Unternehmens zugegriffen werden, der Privatuser möglicherweise allerdings bald schon vergeblich nach einem Exemplar eines iPhone 4 suchen.
Die Ursache für die anhaltenden Streitigkeiten ist offensichtlich auf finanzielle Gründe gebettet – immerhin lässt sich durch zugesprochene Patentrechte die Konkurrenz bei Neuentwicklungen so gut wie ausschließen und so der Markt zumindest für eine bestimmte Zeitspanne fast im Alleingang beherrschen. Die drohenden Umsatzverluste von rund einer viertel Billiarde US-Dollar, die Apple im Moment noch durchschnittlich allein in Amerika pro Quartal mit seinen iPods, iPhone 4, iPads und MacBooks verdient, dürften selbst für das wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen keine Kleinigkeit darstellen.
Wie der Fall ausgehen wird, ist schwerlich vorauszusagen – werden sich doch insgesamt Geräte wie Smartphones und Tablet PCs untereinander immer ähnlicher, und für Juristen ist es kein Leichtes, den ursprünglichen Erfinder bestimmter verwendeter Techniken ausfindig zu machen und so einem Konzern die geforderten Patenrechte zuzusprechen. Obwohl die Verkaufszahlen von Samsungs Smartphones und Apples iPhone 4 nicht wirklich miteinander vergleichbar sind und sich die Koreaner mit 10 Millionen über den Ladentisch gegangenen Mobiltelefonen im Jahr 2010 beinahe der doppelten Anzahl verkaufter iPhone 4 allein in den vergangen drei Monaten gegenüber sehen, gelten jene als schärfste Konkurrenten Apples. Wer ganz sicher gehen möchte, der sollte schlicht noch heute Smartphones vergleichen und sich gegebenenfalls für ein iPhone der neuesten Generation entscheiden. Was man hat, das hat man schließlich.