Unter einem “Patchworker” versteht man eine Person mit einem beruflichen Werdegang, der Brüche und Wendungen aufweist. Damit ist nicht nur gemeint, dass diese Person Ihre Arbeitgeber immer wieder mal wechselt – heutzutage ist es normal, nicht ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben – sondern auch die Branche und die Art des Jobs.
Obwohl “Patchwork-Lebensläufe” als wie häufiger werden, haben es Patchworker bei Bewerbungen nach wie vor nicht einfach. Manche Arbeitgeber haben das Vorurteil, dass solche Personen unzuverlässig, sprunghaft und “schwierig” sind oder ein Problem mit Autorität haben. Dabei gehört das eine nicht per se zum anderen. Denn oft etwas Neues ausprobieren zu wollen oder wegen der Wirtschaftslage zu müssen, heisst noch lange nicht, kein guter Angestellter zu sein. Im Gegenteil, die vielfältigen Erfahrungen und die lernwillige Flexibilität eines Patchworkers sind seine Stärken. Untypische Karrieren haben und sind die Zukunft.
Um die Vorteile eines Patchwork-Lebenslaufs gut hervorzubringen, sollte dennoch bei der Bewerbung Folgendes beachtet werden:
- Lücken im Lebenslauf vermeiden. Dokumentieren Sie Weiterbildungen, Sprachurlaube und ehrenamtliche Mitarbeit in Ihrer Freizeit.
- Seien Sie darauf vorbereitet, begründen zu müssen, weshalb Sie den Job / den Arbeitgeber / das Studienfach gewechselt haben.
- Haben Sie eine Antwort parat auf die Frage, wie Sie in erwerbslosen Zeiten tätig waren. Versuchen Sie hier Ihre sozialen Kompetenzen einzubringen (z.B. Organisations- oder Kommunikationstalent), welche für jeden Job wichtig sind, aber auch ohne Job erworben werden können.
- Haben Sie im Lebenslauf Lücken von mehr als 3 Monate, dann könnte es sich lohnen, den Lebenslauf nicht chronologisch, sondern thematisch zu gliedern. (Überschriften z.B. “Bildungshintergrund”, “Anstellungen”)
- Verfügen Sie durch ihre untypische Karriere über ein breites Netzwerk? Dies kann für gewisse Stellen von grossem Vorteil sein.
Grundsätzlich gilt es FÜR seinen beruflichen zu argumentieren, statt ihn zu rechtfertigen. Ihre Stärken sind Lernwilligkeit und Anpassungsfähigkeit.
Immer mehr Menschen werden mit diesem beruflichen Lebenskonzept konfrontiert. Es gilt Risiken einzugehen, aber ein Scheitern auch nicht als Versagen anzusehen. Gesicherte Arbeitsplätze gehören immer weniger zur heutigen Arbeitswelt. Aber dafür ist man auch immer weniger festgefahren auf einen Berufsweg und hat die Möglichkeit, ganz neue Berufsfelder kennenzulernen und dadurch seinen Horizont zu erweitern.
Quelle: arbeits-abc.de