Harz trifft Italien
Wie oft habe ich hier schon erzählt, dass ich mich vor Begeisterung über die schmack- und nahrhafte Kräuterwelt des Harzes gar nicht wieder einkriegen kann? Man möge mir verzeihen, dass ich es heute schon wieder tue und künftig wieder tun werde. Die Schätze sind unzählbar...
Meine neueste Entdeckung ist gleichzeitig die bisher Erstaunlichste. Und ich habe doch tatsächlich überlegt, ob ich darüber hier überhaupt berichten soll. Nicht, dass jetzt alle Welt auf der Suche nach dem kulinarischen Höhepunkt die Wiesen plündert! Aber ich vertraue darauf, dass alle meine Leser/innen verantwortungsvoll handeln...
Worum geht es? Um den Spitzwegerich.
In meinem Lieblingsbuch "Essbare Wildpflanzen" las ich, dass die Blütenknospen des Spitzwegerichs erstens essbar seien und zweitens nach Champignons schmeckten. Soso. Und dass man die kleinen zapfenartigen Gebilde u.a. in Öl einlegen könne. Und dass sie eine Delikatesse seien. Soso.
Also - was blieb mir anderes übrig, als mich neugierig auf Entdeckungstour zu begeben? Wobei sich die "Entdeckung" auf den kulinarischen Aspekt bezieht - suchen muss man den Spitzwegerich nicht lange und ich habe ihn sogar im Garten.
Was soll ich sagen? Sie schmecken nach Champignons. Ganz ehrlich. Bestätigt auch von zahlreichen Teilnehmerinnen der Kräuterwanderung neulich. Das vorsichtige Hineinbeißen und Zerkauen klingt zunächst leicht bitter auf der Zunge. Wer sich dann aber traut, weiter zu kauen, wird mit einem würzigen Champignongeschmack belohnt. Seit ich das weiß, pflücke ich mir bei meinem morgendlichen Rundgang durch die "Unkraut-Ecken" meines Gartens (und davon gibt es einige) immer auch ein paar Spitzwegerichknospen. Sie kommen in die Suppe oder in den Salat.
Doch nun habe ich eben die Genuss-Steigerung entdeckt:
Spitzwegerich-Knospen in Olivenöl eingelegt
Einfach die kleinen Dinger sammlen, vorsichtig waschen und gründlich trocknen (am besten mit Küchenpapier abtupfen und ca. eine Stunde offen liegen lassen). Dann in ein Glas füllen, mit gutem Olivenöl bedecken und 3-4 Tage bei Zimmertemperatur (in einer etwas dunkleren Küchenecke z.B.) stehen lassen. Wer dann den Deckel öffnet und daran schnuppert, wird meine Begeisterung nachvollziehen können: Es riecht nach Trüffel! Und dann erst der Geschmack: Das Öl schmeckt nach Trüffelöl, die Knospen haben ihren leicht bitteren Geschmack weitgehend verloren und schmecken nur noch köstlich. Öl und Knospen schmecken wunderbar z.B. zu einem einfachen Püree aus roten Linsen - oder eben zu selbstgemachter Pasta.
Pasta alla chitarramit Harzer Trüffeln
Zutaten pro Person
Zubereitung
Guten Appetit!
Wie oft habe ich hier schon erzählt, dass ich mich vor Begeisterung über die schmack- und nahrhafte Kräuterwelt des Harzes gar nicht wieder einkriegen kann? Man möge mir verzeihen, dass ich es heute schon wieder tue und künftig wieder tun werde. Die Schätze sind unzählbar...
Meine neueste Entdeckung ist gleichzeitig die bisher Erstaunlichste. Und ich habe doch tatsächlich überlegt, ob ich darüber hier überhaupt berichten soll. Nicht, dass jetzt alle Welt auf der Suche nach dem kulinarischen Höhepunkt die Wiesen plündert! Aber ich vertraue darauf, dass alle meine Leser/innen verantwortungsvoll handeln...
Worum geht es? Um den Spitzwegerich.
In meinem Lieblingsbuch "Essbare Wildpflanzen" las ich, dass die Blütenknospen des Spitzwegerichs erstens essbar seien und zweitens nach Champignons schmeckten. Soso. Und dass man die kleinen zapfenartigen Gebilde u.a. in Öl einlegen könne. Und dass sie eine Delikatesse seien. Soso.
Also - was blieb mir anderes übrig, als mich neugierig auf Entdeckungstour zu begeben? Wobei sich die "Entdeckung" auf den kulinarischen Aspekt bezieht - suchen muss man den Spitzwegerich nicht lange und ich habe ihn sogar im Garten.
Was soll ich sagen? Sie schmecken nach Champignons. Ganz ehrlich. Bestätigt auch von zahlreichen Teilnehmerinnen der Kräuterwanderung neulich. Das vorsichtige Hineinbeißen und Zerkauen klingt zunächst leicht bitter auf der Zunge. Wer sich dann aber traut, weiter zu kauen, wird mit einem würzigen Champignongeschmack belohnt. Seit ich das weiß, pflücke ich mir bei meinem morgendlichen Rundgang durch die "Unkraut-Ecken" meines Gartens (und davon gibt es einige) immer auch ein paar Spitzwegerichknospen. Sie kommen in die Suppe oder in den Salat.
Doch nun habe ich eben die Genuss-Steigerung entdeckt:
Spitzwegerich-Knospen in Olivenöl eingelegt
Einfach die kleinen Dinger sammlen, vorsichtig waschen und gründlich trocknen (am besten mit Küchenpapier abtupfen und ca. eine Stunde offen liegen lassen). Dann in ein Glas füllen, mit gutem Olivenöl bedecken und 3-4 Tage bei Zimmertemperatur (in einer etwas dunkleren Küchenecke z.B.) stehen lassen. Wer dann den Deckel öffnet und daran schnuppert, wird meine Begeisterung nachvollziehen können: Es riecht nach Trüffel! Und dann erst der Geschmack: Das Öl schmeckt nach Trüffelöl, die Knospen haben ihren leicht bitteren Geschmack weitgehend verloren und schmecken nur noch köstlich. Öl und Knospen schmecken wunderbar z.B. zu einem einfachen Püree aus roten Linsen - oder eben zu selbstgemachter Pasta.
Pasta alla chitarramit Harzer Trüffeln
Zutaten pro Person
- 100 g Kamut, frisch gemahlen
- 60 ml Wasser
- in Olivenöl eingelegte Spitzwegerichknospen (siehe oben)
Zubereitung
- Kamutmehl mit Wasser zu einem elastischen Teig verkneten und bei Zimmertemperatur 1 Stunde luftdicht abgedeckt ruhen lassen.
- Teig portionsweise dünn ausrolllen und in Streifen schneiden (ich verwende dazu die "Gitarre = chitarra"). Nudeln locker auf einem Geschirrtuch parken (wer die Pasta nicht gleich frisch verwenden möchte, sollte sie locker zu mehreren Knäueln aufrollen und trocknen lassen).
- Pasta in reichlich gesalzenes kochendes Wasser geben (die Nudeln sollten so ausreichend gesalzen schmecken, dass beim Verzehr kein weiteres Salz mehr nötig ist). Bei frischen Nudeln reichen 1-2 Minuten Kochzeit, getrocknete brauchen ca. 10 Minuten.
- Pasta vorsichtig abgießen (ich hebe sie lieber mit der Siebkelle heraus), auf vorgewärmte Teller geben und "Harzer Trüffel" samt Öl darüberträufeln.
Guten Appetit!