Inhalt:
Christine (Rachel McAdams) und Isabelle (Noomi Rapace) sind Arbeitskolleginnen zwischen denen die Rollen klar verteilt sind. Christine hat das Sagen und Isabell ist der kreative Geist, der sich nach Ansehen und Erfolg sehnt. Christine ist aber diejenige, die den Machtkampf zwischen den zwei Frauen anzettelt, indem sie eine herausragende Idee von Isabelle als ihre ausgibt. Doch auch Isabelle ist nicht die Unschuld vom Lande, denn sie ist es, die ihre Chefin hinter ihrem Rücken mit deren Liebhaber betrügt. Christine liebt es, junge Frauen zu beeinflussen und Kontrolle über sie auszuüben, wodurch auch Isabelle immer mehr in das Spiel von Christine hineingesogen wird…
Fazit:
Es ist Freitag Abend 22:00 Uhr in München, draußen leuchtet noch die ein oder andere Straßenlaterne und zwei Jungs sind bereit für einen Psychothriller mit zwei Hauptdarstellerinnen die schon im Trailer zeigen, dass die Erotik in diesem Thriller nicht zu kurz kommen wird. Doch was sie dann sehen, lässt sie vor Langeweile fast einschlafen, zumindest in den ersten 40 Minuten. So geschehen vergangenen Freitag bei mir in der WG. Ich hab mich mit meinem Mitbewohner auf eine richtig guten Thriller gefreut, auch weil mich Noomi Rapace sehr fasziniert. Ich kenne sie nur in den verschlossenen, mysteriösen Rollen, in denen sie bisweilen zu glänzen wusste und diese Rolle auch in Passion versucht einzunehmen. Doch es war kaum zu glauben, wie langatmig die ersten 40 Minuten des Films waren. Inzwischen war es kurz vor 23 Uhr und mein Kollege sprach mir aus der Seele als er sagte: “Ok, um halb 12 ist der Film dann auch rum”. Genau diesen oder ähnliche Gedanken hat man eigentlich durchgängig in den ersten 40-50 Minuten. Doch wenn ihr euch den Film ausleiht oder kauft, bleibt dran, schaut euch die zweite Hälfte auch an, denn die entschädigt absolut für den ersten Teil.
Um euch aber nicht zu viel zu verraten mache ich einen kleinen Sprung: Es ist inzwischen kurz vor Mitternacht, der Film schon längst vorbei, aber ich ertappe mich wie ich mit dem Gedanken spiele, den Film direkt nochmal anzuschauen. Was war das denn bitte? Kann so ein Film enden? Ich stelle mir die Frage ob ich das Ende habe kommen sehen. Ich muss sie mit Jein beantworten. Grob betrachtet sicher, aber im Detail? Nie und nimmer und wer mir nach dem Film sagt, er hat den kompletten Film vorhergesehen, dem kann ich das einfach nicht glauben. Die zweite Hälfte bietet so viel Überraschungen und Wendungen, die man nicht für wahr halten kann und doch lässt der Film einen ungläubig auf den Abspann schauen und den letzten Tönen der Filmmusik lauschen, die dem zweiten Teil des Films absolut gerecht werden.
Ihr seht schon, ich sitze immer noch ungläubig vor meinem Laptop und schreibe diese Zeilen. Ich werde mir den Film mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens noch einmal anschauen, wenn es die Zeit hergibt sogar die Tage, und versuche zumindest einige aufgetretene Fragen doch noch zu beantworten. Ich rate euch: Wenn ihr 45 Minuten langweiliges Kino für ein unglaubliches Finish ertragt, dann schaut euch den Film an! Ich für meinen Teil finde 45 Minuten Langeweile einfach zu lange für einen überdurchschnittlichen Film. Genauso ist aber ein Film mit einem solchen Finish gefühlt meilenweit weg von der Bezeichnung schlecht. Deswegen treffe ich mich dieses Mal in der Mitte, auch wenn letztlich der bleibende Eindruck besser zu sein scheint.
Michaels Wertung zu Passion:
←Media Monday #125
Hier könnt ihr den Film selbst bewerten