Passagier 23 – Ein Thriller auf hoher See von Sebastian Fitzek

Von Sabienes @sabienes

Sabienes TraumBilder

Queen Elisabeth

Jedes Jahr verschwinden durchschnittlich 23 Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, viele Gäste scheinen die Reise auf so einem Luxusdampfer als willkommene Bühne für ihren Selbstmord zu inszenieren. Und werden dadurch zum gefürchteten Passagier 23!
Seitdem vor 5 Jahren die Ehefrau des Polizeipsychologen Martin Schwartz für sich und ihren Sohn diesen Weg gewählt hat, ist er ein seelisches Wrack und stürzt sich regelmäßig in die gefährlichsten Einsätze. Eines Tages bekommt er einen Anruf von einer exaltierten Österreicherin: An Bord der ‘Sultan of the Seas’  – das Schiff, mit dem auch seine Frau damals unterwegs gewesen ist, kommt es zu Unregelmäßigkeiten. Unter anderem sei ein Passagier 23 – ein kleines verschwunden geglaubtes Mädchen – wieder aufgetaucht.
Schwartz schifft sich sofort auf den Dampfer ein und gerät in einen Strudel von unterschiedlichen Interessen, Grausamkeiten und Racheplänen. Ist vielleicht seine Familie noch am Leben? Und was geschah wirklich in der grauenvollen Nacht vor 5 Jahren?

Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek gehört wohl zu den rührigsten deutschen Thrillerautoren. Seit seinem 2006 erschienenen Erstling “Therapie” hat er insgesamt 9 Psychothriller veröffentlicht.
Der gelernte Jurist lebt mit seiner Familie in Berlin.

Passagier 23 – Meine Meinung

Einen Psychothriller in der abgeschlossenen Welt eines Kreuzfahrtschiffes spielen zu lassen, finde ich sehr interessant. Hier leben für einige Tage oder Wochen Tausende von Menschen, die sich eigentlich fremd sind, vielleicht nicht einmal sympathisch, in einem bis auf die Landgänge in sich geschlossenen Mikrokosmos, der sich auf den kurzen Wegen zwischen Amüsement und Kapitänsdinner bewegt. Und ich könnte mir genügend Neurosen vorstellen, die in einem solchen Kleinklima fröhliche Urstände feiern.
Sebastian Fitzek setzt hier auf gewohnte und bewährte Elemente: tragisches Erleben, abgewrackter Ermittler, Familiendrama mit Kind (Sohn), einige schwerwiegende Fälle von gelebter Schizophrenie und einige weltumspannende Interessensvereinigungen jeglicher Coleur.
Das Buch fängt auch ganz gut an, obwohl er die Figuren manchmal grotesk überzeichnet, der Spannungsverlauf steigert sich mehr und mehr, um dann je abzufallen und in einem wilden Meer von abstrusen Zusammenhängen, immer garniert mit neuen Protagonisten, elend zu ersaufen. Grausame Handlungen kann nämlich jeder erfinden, ein bisschen mehr subtiler Horror hätte diesem Werk ganz gut getan.

Nach meiner Meinung ist Sebastian Fitzek nicht nur ein rühriger Autor, sondern auch ein überschätzter. Dabei könnte er es eigentlich besser.

Bibliografisches

  • Titel: Passagier 23
  • Autor: Sebastian Fitzek
  • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
  • Verlag: Droemer HC (30. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: 19,99 € (gebundene Ausgabe), 14,99 € (Kindle Edition), 12,99 € (Hörbuch)
  • Bestelllink: Passagier 23: Psychothriller von Sebastian Fitzek

Diese Rezension habe ich für Daggis Buchchallenge 2014 geschrieben und erfülle damit den Punkt 28: Lese ein Buch mit einer Zahl im Titel. Im nächsten Jahr wird es übrigens wieder eine Buchchallenge von Daggi geben. Aber dazu schreibe ich noch im Laufe der nächsten Tage was.

Foto: Das Kreuzfahrtschiff Queen Elisabeth im Hafen von Dubrovnik ©sabienes.de
Text: Passagier 23 – Ein Thriller auf hoher See von Sebastian Fitzek ©sabienes.de
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