Partner und Angststörung

Diesmal benötigt Nicole Hilfe mit ihrer Angststörung. Vieleicht hast Du einen Rat zu ihrer verzwickten Situation.

Hallo,

ich habe bereits einige Blockeinträge durchgelesen und mich dadurch ermutigt, meine Lage zu schildern und mir einen Rat abzuholen.

Meine Panikattacken und Angststörung haben nach meiner Magersucht eingesetzt. Nachdem ich mein Gewichtsproblem in Angriff genommen habe, fingen die Ängste an, immer schlimmer zu werden. Bei kleinsten körperlichen Anstrengungen hatte ich die Angst, dass mein Herz aufgrund meines Untergewichts versagen könnte. Die Angst generalisierte sich jedoch und übertrug sich auf mehrere Bereiche meines Lebens. Obwohl ich zu der Zeit einen tiefenpsychologischen Psychotherapeuten hatte, wurde es gerade durch die Sitzungen immer schlimmer, da viele Geschichten aus meiner Vergangenheit aufgearbeitet wurden.

Nach einiger Zeit gelang es mir dann nicht mehr, die Angst zu stoppen und ich hatte mehrere Male am Tag Panikattacken. Nachdem ich mich nicht mehr aus der Praxis meines Therapeuten getraut hatte, meine Vorlesungen nicht mehr besuchen konnte, nicht mehr zu Hause noch draußen unter Menschen sein konnte und mein Freund mich mit auf die Arbeit mitschleppen musste, bin ich für einen Monat zur Medikamenteneinstellung in die psychiatrische Ambulanz gegangen.

Da ich ständig Angst davor hatte, mir selbst etwas antun zu können, beziehungsweise andere Menschen während einer Panikattacke verletzen zu können, war mir alles recht, nur um mich wieder hinzubiegen. Während des einen Jahres, wo ich SSRI´s genommen habe, waren meine Probleme verschwunden. Ich konnte meinem Alltag ganz normal, wie jeder andere, begegnen. Seit drei Wochen habe ich meine Tabletten jedoch abgesetzt, und meine Angststörung bahnt sich den Weg zurück in mein Leben.

Zwar bin ich die ganze Zeit therapeutisch angebunden (diesmal Verhaltenstherapeutisch), aber die Dinge umzusetzten, die vorher ganz einfach waren, scheinen wieder immer mehr in die Ferne zu rücken. Auch mein Freund bemerkt die ersten Anzeichen, auch wenn ich sie zu verstecken versuche, da ich seine ablehnende Reaktion kenne.

Ich möchte auch nicht, dass einer meiner Kommilitonen noch meine Praktikumsstelle über meine Angststörung wissen. Da ich jedoch mit Kinder und Jugendlichen arbeite, und dies viel Kraft und Aufmerksamkeit kostet, merke ich inzwischen, dass ich das seit der Medikamenteneinstellung nur sehr schwer leisten kann.

Mache ich das Praktikum nicht, werde ich mein Studium nicht beenden können. Auch mein Freund hat keine Geduld mehr mit mir und meinen Zimperlichkeiten. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich jetzt machen soll. Die einzige, die darüber Bescheid weiß, wie es mir geht, ist meine Therapeutin. Da es mit meinem Freund heute aber so eskaliert ist, weiß ich nicht mehr weiter.

Ich will sie auch nicht schon wieder anrufen und damit zeigen, dass ich es wieder nicht geschafft habe. Ich überlege häufig, meinen Freund zu verlassen, da ich mich als Mensch nicht akzeptiert fühle. Die Angst gehört derzeit zu meinem Leben, ich kann mir nicht jedes Mal Geschreie, Gemecker oder Vorwürfe anhören, wenn mir etwas zu viel wird.

Ich gebe mir ja größte Mühe und ich gehe auch allem nach. Aber das ist so schwer, sich jedes mal hinzusetzen, und die Angst auszuhalten. Er versteht das nicht und will das auch einfach nicht mehr hören und will in seinem Leben auch nicht mehr damit konfrontiert werden.

Wenn wir reden sagt er, dass er mich als Mensch mag, aber diesen Teil kann und wird er nicht akzeptieren. Ich komme damit nicht klar, weil ich meine Gefühlslage immer hinter übertrieben guter Laune verstecken muss. Diese Getue zieht mich jetzt so weit runter, dass ich am Morgen gar nicht aufstehen will und nur die Angst vor dem alleine zu Hause sein mich raus holt. Wir sind seit 5 1/2 Jahren zusammen und er hat das alles mitmachen müssen. Ich will ihn auch nicht mehr belasten. Könnte mir jemand einen Rat geben?


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