Die neue Partei hat heute ihren Aktionsplan angekündigt, nachdem wir auf diesen Seiten erst vor wenigen Tagen “Partido X – die Zukunftspartei” vorgestellt hatten. Basierend auf der Bürgerrechtsbewegung 15-M soll eine “demokratische Regeneration” angeschoben werden. Und zwar schnell, “bevor sie uns komplett ausrauben und uns alle Krankenhäuser und Schulen nehmen – dies ist eine eilige Notoperation, wir haben einfach keine Zeit.” Vorerst wird es weder Namen noch Gesichter geben: “Wichtig sind allein das Programm und die Vorhaben, nicht die Gesichter.”
Eine Art “Wikiregierung” ist der neuen Partei wichtig, Transparenz der Öffentlichen Hand und direkte Bürgerbeteiligung: “Warum können Konzerne und Banken Einfluss auf das Parlament nehmen, aber nicht Bürger, die Experten in der jeweiligen Materie sind? Das ist so nicht in Ordnung und muss geändert werden!”, verlangt eine Sprecherin. Deswegen gibt es jetzt einen eiligen Zeitplan. Heute wurde mit der Veröffentlichung des Vorhabens der Anfang gemacht. Ab sofort und bis zum 29. Januar hat jeder Bürger Zeit, sich zu informieren und in die Materie einzuarbeiten. Vom 29. Januar bis zum 10. Februar kann man Vorschläge dazu machen und Kritik einbringen. Den Rest vom Februar wird Partido X dazu benutzen, alles zu ordnen und zu bündeln.
Anfang März wird dann der definitive Text als Dreh- und Angelpunkt des Parteiprogramms unter dem Titel “Demokratie und Punkt!” publiziert, der dem Madrider Ministerrat vor seiner Sitzung am 5. April zugeleitet wird. Das musse jetzt alles sehr schnell gehen, versichert die Parteisprecherin, “wir befinden uns tatsächlich in einer dringlichen Lage”. Partido X sei tatsächlich keine normale Partei und zunächst nicht auf Wahlerfolge aus: “Kann ja sein, dass das alles ein bisschen verrückt klingt, aber gerade verrückte Experimente haben die Geschichte geändert. Wir mögen lockerdrauf sein, aber wir leisten hier sehr seriöse und substanzielle Arbeit. Dies ist der richtige Moment und die Bevölkerung ist bereit dafür.”
Über Feedback kann man sich in der neuen Partei jedenfalls wahrlich nicht beschweren. Partido X hat in wenigen Tagen 10.000 Followers bei Facebook gesammelt und 16.000 bei Twitter. Nicht schlecht für eine Formation, die sich erst vor einer Woche offiziell vorgestellt hatte. “Das stärkt uns natürlich den Rücken – wir müssen uns jetzt zuerst darauf konzentrieren zu verhindern, dass der Sozialstaat komplett zerstört wird”, heisst es in der Zentrale.