Parteiwirtschaft

Von Ave Aventin @AveAventin

Satire - Sehr frei nach Kurt Tucholsky

Wie wäre es, wenn man einmal den dämlichen kleinen Trick aus unseren Politik entfernte, der darin besteht, jeder Partei in Deutschland vorzuwerfen, sie betreibe populistische Parteiwirtschaft -? Ja, was soll sie denn eigentlich sonst betreiben -?

Das Wohl der Allgemeinheit vielleicht ..., ich weiß schon. Aber ich möchte nur einmal wissen, wozu dann Wahlen, Propaganda und Parteikampf da sein sollen, wenn nicht zu dem alleinigen Zweck, eine Partei an die Macht zu bringen. Und wenn sie dann dort angekommen ist, was hat sie zu tun? Natürlich ihre Macht zu gebrauchen. Das haben alle Parteien begriffen, mit Ausnahme der Soxxx vielleicht, denen man zu Unrecht den Vorwurf macht, sie missbrauche ihre Machtstellung. Sie hat oder hatte nämlich gar keine. Es mag ja sein, dass Pöstchenverteilung für Mitglieder angenehm ist - ihre Macht aber hat sie nie richtig genutzt: sie hat stets nur Kompromisse gemacht, und die zu ihrem Schaden.

Sind dann mal andere an der Macht, so benutzen sie ebenfalls ihre Macht und sie tun recht daran. Und die Chrixxx-Mitte ... aber die ist ja in Deutschland offensichtlich immer an der Macht. Und die Zeitungen berichten korrekt über deren Parteiprogramm und kreischen gen Moskau und das Land wird von den USA regiert.

Man sollte doch endlich mal mit der tiefen Unehrlichkeit aufhören, jeder (Volks)Partei vorzuwerfen, sie strebe eine populistische Parteiregierung an. Natürlich tut sie das und das soll sie auch tun, den Wählerwunsch erfüllen nämlich. Dass aber in Deutschland der Begriff "Volkspartei" bis auf das Rinnstein-Niveau gesunken ist, das ist eine andere Sache und hier sollte man eigentlich anpacken. Der Rest ist Heuchelei.

Und das Niveau, auf welchem sich die meisten deutschen politischen Debatten bewegen, ist ebenfalls kaum noch zu unterbieten. Betrachtet man dann auch noch einige Gruppen, die sich, besonders sehr weit links und sehr weit rechts, extrem bemühen, den Gegner zu vernichten, das heißt, die Gegenseite nicht nur verbal zu bekämpfen und sie fort zu disputieren, sondern sie mit radikalen und manchmal sogar terroristischen Anschlägen vernichten zu wollen, wird einem übel und übrig bleibt ein Meer aus Lügen.

Auch sehe man sich, wenn man die Geduld dazu noch aufzubringen vermag, diese unsägliche Lückenpresse an, wie sie Gesinnungsideologien hofiert und das Land mittels Political Correctness ebenfalls in den Untergang treibt. Kritik und Recherche sind nicht angesagt. Es ist mehr als jämmerlich, was da mitunter getrieben wird.

Zu bekämpfen ist somit die Parteiwirtschaft, die sich nicht offen als solche bekennt, sondern die vorgibt, für das große Ganze zu arbeiten, so, wie die katholische Kirche gern "den Glauben" vorschiebt, wenn sie ihre Dogmen meint. Die pseudoliberale Gesinnung ersetzt hier das Dogma.

Sagt, was ihr wollt und sagt, was ihr tut, wenn ihr an der Macht seid. Euch dann noch Parteiwirtschaft vorzuwerfen, ist eine Negierung jeder Politik.

Satire - Sehr frei nach Kurt Tucholsky

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