Jedes Ding hat seinen Grund, ob ein Sandkorn am Strand oder die Börsenspekulation eines Händlers. Die meisten Dinge haben ausser einem Grund für ihr Dasein auch einen Zweck. Doch beim Sinn kommt man ins Grübeln. Wir Menschen liefern tagtäglich Beweise, dass zwar alles seinen Grund hat, aber nicht immer einen Sinn. Und da wir nicht allein sind in diesem Universum, liegt der Verdacht nahe, dass das auch auf andere Dinge zutrifft. Nicht alles was einen Grund hat, muss auch einen Sinn haben.
Ob unsere Existenz einen Sinn hat, darüber zerbrechen sich schon seit Jahrtausenden die Philosophen den Kopf. Sie suchen den grossen Zusammenhang und haben ihn bisher nicht gefunden. Auch die Wissenschaft sucht danach, aber auf gegenteiligem Weg, indem sie die Welt in immer kleinere Scheiben zerschneidet und diese untersucht.
Erstaunlich, denn beide wissen seit langem, dass alles mit allem zusammenhängt, dass alles mit allem verbunden ist.
Waren wir doch alle dabei, bei der Entstehung dieses Universums. Die Bausteine unserer Körper waren bereits beim Urknall vorhanden und werden auch noch da sein am Ende der Zeit, in welcher Form auch immer. Wir sind zwar nicht unsterblich, aber wir sind unvergänglich. Wir haben den Anfang „gesehen“ und wir werden das „Ende sehen“, sofern es überhaupt eins gibt.
Seit der Entdeckung der Molekulargenetik, wissen wir, dass in jedem Einzelteil das Ganze abgebildet ist. In jeder kleinsten Hautschuppe ist die Information unseres ganzen Körpers enthalten. Es wäre vermessen, uns als Ausnahme zu betrachten. Der Schluss liegt vielmehr nahe, dass dieses Prinzip ein universelles ist: Im Kleinen wie im Grossen.
Wenn in jeder Zelle der ganze Organismus abgebildet ist, könnte auch das ganz Grosse abgebildet sein. Wir müssten es nur entdecken. Der Mensch als Spiegel des Universums.
Liegt die ganze Wahrheit, die Geschichte dieses Universums in uns selbst? Wenn wir in uns lesen könnten, würden wir es erfahren. Auch, wieso es Leben gibt. Den Grund, den Zweck und den Sinn. Vielleicht würden wir dann auch erfahren, dass nicht in der Evolution der Schlüssel zum Leben liegt, sondern in uns selbst, und die Evolution nichts anderes ist, als ein Werkzeug des Lebens. Eines universellen Prinzips, das wir noch nicht verstanden haben.
Lineares Denken führt oft nicht zum Ziel, sondern ins Abseits. Euer Traumperlentaucher.
Bild: © Barbara & Gregor Jungo