Parquet Courts
„Human Performace“
(Rough Trade)
Musik, aus der man nicht sofort schlau wird, muss nicht unbedingt die schlechteste sein. Parquet Courts, das Quartett aus Brooklyn, gehört seit einiger Zeit in diese Kategorie und auch die vorliegende, fünfte Platte, ist ein eigenwilliger, etwas sperriger Tonträger. Zu ihrem offensichtlichen Faible für den psychedelischen Rock der Spätsechziger, hier insbesondere natürlich Velvet Underground, mischen sie schmissigen Punk, experimentellen Folk und einige bunte Popideen – heraus kommt eine zuweilen etwas kruder und knochiger, aber sehr unterhaltsamer Sound, den Andrew Savage wahlweise mit tonlosen Singsang oder aber leidenschaftlichem Gebrüll unterlegt. Auf diese Weise entstehen dann sowohl flotte, krachige Hitsingles wie „Paraphrased“ oder das Titelstück „Human Performance“, andererseits gönnen sich die vier auch mal gute sechseinhalb Minuten Zeit für den verzwirbelten Jam von „Steady On My Mind“. Wie man lesen konnte, ist der Titel des Albums dem traurigen Umstand geschuldet, dass Savage seit langer Zeit an Epilepsie leidet und sein Körper sich für ihn, der zahlreichen Medikamente wegen, zuweilen wie eine mehr schlecht als recht funktionierende, fremdbestimmte Maschine anfühlt. Und auch seine Gedanken kommen selten zur Ruhe, die meisten Songs der Platte kreisen um die eigenen Befindlichkeiten oder aktuelles Unwohlsein angesichts akuter gesellschaftlicher Probleme, so werden Verlustängste („Berlin Got Blurry“) und Verletzlichkeit („Human Performance“) ebenso thematisiert wie die grassierende Polizeigewalt („Two Dead Cops“) in amerikanischen Städten. Savage kommentiert diese persönliche Seite übrigens gegenüber dem FADER mit entwaffnender Ehrlichkeit: „I think emotional honesty is really a type of intelligence - and it's something that I haven't always been good at. I think a lot of the songs on this record are probably a result of the fact that I haven't actually been able to be emotionally honest in every aspect of my life.” Nicht nur deshalb eine der aufregendsten Platten des ersten Halbjahres.
„Human Performace“
(Rough Trade)
Musik, aus der man nicht sofort schlau wird, muss nicht unbedingt die schlechteste sein. Parquet Courts, das Quartett aus Brooklyn, gehört seit einiger Zeit in diese Kategorie und auch die vorliegende, fünfte Platte, ist ein eigenwilliger, etwas sperriger Tonträger. Zu ihrem offensichtlichen Faible für den psychedelischen Rock der Spätsechziger, hier insbesondere natürlich Velvet Underground, mischen sie schmissigen Punk, experimentellen Folk und einige bunte Popideen – heraus kommt eine zuweilen etwas kruder und knochiger, aber sehr unterhaltsamer Sound, den Andrew Savage wahlweise mit tonlosen Singsang oder aber leidenschaftlichem Gebrüll unterlegt. Auf diese Weise entstehen dann sowohl flotte, krachige Hitsingles wie „Paraphrased“ oder das Titelstück „Human Performance“, andererseits gönnen sich die vier auch mal gute sechseinhalb Minuten Zeit für den verzwirbelten Jam von „Steady On My Mind“. Wie man lesen konnte, ist der Titel des Albums dem traurigen Umstand geschuldet, dass Savage seit langer Zeit an Epilepsie leidet und sein Körper sich für ihn, der zahlreichen Medikamente wegen, zuweilen wie eine mehr schlecht als recht funktionierende, fremdbestimmte Maschine anfühlt. Und auch seine Gedanken kommen selten zur Ruhe, die meisten Songs der Platte kreisen um die eigenen Befindlichkeiten oder aktuelles Unwohlsein angesichts akuter gesellschaftlicher Probleme, so werden Verlustängste („Berlin Got Blurry“) und Verletzlichkeit („Human Performance“) ebenso thematisiert wie die grassierende Polizeigewalt („Two Dead Cops“) in amerikanischen Städten. Savage kommentiert diese persönliche Seite übrigens gegenüber dem FADER mit entwaffnender Ehrlichkeit: „I think emotional honesty is really a type of intelligence - and it's something that I haven't always been good at. I think a lot of the songs on this record are probably a result of the fact that I haven't actually been able to be emotionally honest in every aspect of my life.” Nicht nur deshalb eine der aufregendsten Platten des ersten Halbjahres.