Unsere ersten Jahre in Frankreich wurden uns nur deshalb erleichtert, weil wir, sehr forsch, Mitglied in einem französischen Verband für Hochschullehrer wurden und somit Zugang zu selbstverwalteten Campingplätzen bekamen. Dort tat man dann zwei Tage des Urlaubs Dienst an der Rezeption und feudelte nachmittags durch die Duschen. Ich hatte jeweils sehr freundliche, aber auch sehr penible Zeltnachbarn an der Seite, die mich bei jeder Gelegenheit korrigierten. Abends beim gemeinsamen Zechen ging es meistens leichter mit dem Sprechen…
Egal, auch ich bin noch immer viel zu schlecht und mir tut das oft Leid, weil ich dann mit meinen tausend Fragen blöd dastehe. Ich lerne jetzt hier vor Ort am Institut Français und denke über einen weiteren Kurs im schönen Frankreich nach. Aber ich habe da meine Ansprüche. Ich möchte nicht mit 30 Leuten in einer Klasse sitzen und vorn jemanden stehen haben, der doziert bis nichts mehr geht. Auf der Suche nach geeigneten Sprachreisen, möglichst im Languedoc, habe ich die Schulen von Sprachdirekt Reisen* entdeckt. Und ja, es gibt auch einen in Montpellier. Diese Stadt ist ja immer eine Reise wert. Tipps für Reisen und Restaurants gibt es hier und hier.
Für einen ersten Eindruck hatte ich ein Gespräch mit den Verantwortlichen, um für mich wichtige Fragen loszuwerden.
In unserer Sprachschule herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre – das freut nicht nur uns Lehrer, sondern natürlich auch die Schüler. Denn hier geht es nicht um reinen Frontalunterricht – viel wichtiger ist uns die individuelle Betreuung. Da unsere Kursgruppen relativ klein sind, können wir gut auf jeden Einzelnen eingehen und individuell fördern. So werden z. B. Grammatikprobleme sofort besprochen und gelöst. Von meinen Kursklassen habe ich bis jetzt nur positives Feedback zu unserem Unterrichtsstil bekommen. Der Einsatz verschiedener Medien gestaltet den Sprachunterricht abwechslungsreich. Mit aktuellen Zeitungsartikeln vertiefen wir beispielsweise Themen, über die wir gemeinsam in der Gruppe diskutieren. Wir stellen ebenfalls verschiedene Lernmaterialien, wie Arbeitsbücher oder französische Literatur, zur Verfügung. Das erleichtert den Lernprozess ungemein und macht eine teure eigene Anschaffung überflüssig. Neben unserem vielseitigen Kursprogramm organisiert unsere Schule jede Menge Freizeitaktivitäten. Es ist schön zu sehen, wie unsere Sprachschüler bei den gemeinsamen Ausflügen und Aktivitäten auch nach dem Unterricht Französisch sprechen und eine tolle Zeit miteinander verbringen.
Angenehm ist, dass die Organisation von Deutschland aus läuft, mit deutschsprachigen Ansprechpartnern. Vor Ort gibt es auf Wunsch auch die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Kursteilnehmern etwas zu unternehmen und die Umgebung zu erkunden. Die Kurse sind sogar als Bildungsurlaub anerkannt. C’est pas mal!
Für mich stehen die nächsten 14 Tage wieder intensives Lernen an, sodass ich die nächsten Winzer-Besuche ohne zu viel Herzbubbern meistern kann.
In diesem Sinne bonne journee à tous et à toutes!
*Dieser Artikel ist in Kooperation mit der Sprachdirekt GmbH entstanden. Meine Arbeit wurde honoriert, meine Meinung zu deren Angebot bleibt davon jedoch unbeeinflusst.