Presseerklärung vom 23. September 2010
*Kein Kahlschlag im Schlossgarten!*
Theatralische Parkschützer-Aktion vor dem RathausStuttgart, 23. September 2010: Anlässlich der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause veranstalteten Parkschützer heute gegen 16 Uhr auf den Stufen des Rathauses eine Performance. Dabei wurden menschliche Bäume symbolisch gefällt, übrig blieb ein Haufen Sägemehl am
Rathauseingang zur Mahnung. Diese Aktion richtet sich gegen die Pläne von Bahn und Politik, den Mittleren Schlossgarten nach und nach abzuholzen für das geplante Prestigeprojekt Stuttgart 21„Wir machen mit unserer Aktion auf die Gefährdung der Bäume im Schlossgarten aufmerksam. Die geplante Zerstörung würde große Teile der grünen Lunge Stuttgarts und eines wertvollen Ökosystems vernichten. Das wollen wir gemeinsam verhindern”, sagt Parkschützerin Margret Eder.
Ca. 4,4 Hektar des Mittleren Schlossgartens würden für Stuttgart 21 vollständig abgeholzt. Hier entstünde die 100 Meter breite Baugrube quer zum Tal. Nach Beendigung der Bauarbeiten wäre hier der durchschnittlich sechs Meter hohe Betondeckel des Tiefbahnhofs als riesiger Wall, der den
Unteren Schlossgarten vollständig vom Oberen Schlossgarten trennen würde.Eine weitere Baustelle mit verheerenden Auswirkungen müsste im Rosensteinpark entstehen. Diesen würden die S-Bahnen aus Bad Cannstatt zukünftig queren. Die S-Bahntrasse verliefe hier zwar unterirdisch, allerdings nicht tief genug, um bergmännische Tunnelgrabungen zu erlauben. D.h. der Tunnel müsste im Tagebau durch den Park gegraben werden.
Durch die notwendige Grundwasserabsenkung wäre ein Großteil des alten Baumbestands im gesamten Schlossgarten und Rosensteinpark akut gefährdet. Auch die Bäume in der näheren Umgebung der Baugrube würden unter der Grundwasserabsenkung leiden.