Romantik pur hatte sie geplant – eine Woche Paris bei ihrem chéri Alain. Doch angekommen in der Stadt der Liebe, muss die sechzehnjährige Emma feststellen, dass Alains »Emma« inzwischen »Chloé« heißt und sie selbst nun dumm dasteht: ohne Bleibe, ohne Kohle, aber mit gnadenlos gebrochenem Herzen. Ähnlich down ist Vincent, dem kurz vor der romantischen Parisreise die Freundin abhandengekommen ist, und den Emma zufällig in einem Bistro trifft. Zwei Cafés au lait später schließen die beiden Verlassenen einen Pakt: Sich NIE wieder so heftig zu verlieben. Und nehmen sich vor, trotz allem diese alberne Stadt der Verliebten unsicher zu machen, allerdings auf ihre Art. Paris für Entliebte – mit Chillen auf Parkbänken, Karussellfahren auf alten Jahrmärkten, stöbern in schrägen Kostümläden. Doch ob das klappt: sich in der Stadt der Liebe NICHT zu verlieben?Meine Meinung Dieses Buch ist so süß, davon bekommt man Zahnschmerzen ... aber im positiven Sinn ;) Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die mit so viel Liebe geschrieben wurde wie dieses Buch. Jeder Satz, jede Zeile, jede Seite schreit förmlich nach Liebe zu Paris und diesen wundervollen Charakteren. Jeder Punkt, jedes Komma, jedes Ausrufezeichen verbreiten Liebe, Romantik und Herzlichkeit auf jeder einzelnen Buchseite. 350 Seiten geballte Parisliebe die ich bis in den kleinsten Winkel meines Herzens spüren konnte und für immer dort behalten werde. Die Geschichte von Emma beginnt eigentlich recht unspektakulär und fast schon kindisch, kindlich. Erst dachte ich: Auf was habe ich mich da bloß eingelassen? Und nach und nach entwickelt sich die Story, sie bekommt weniger Schmalz und dafür mehr Pfeffer und Pepp. Ab dem Moment in dem Vincent auf den Plan tritt, ändert sich nicht nur Emmas Leben sondern auch das der lesenden Person. Ich wurde in einen Strudel aus wundervollen Worten und Beschreibungen geworfen aus dem ich bis jetzt nicht herausgefunden habe. Ich habe jedes einzelne Wort genossen und aufgesogen und möchte nichts mehr davon vergessen. "Das Leben ist zu kurz für langweilige Socken!" Vincent Emma und Vincent erleben wundervolle und unvergessliche Tage in einer für mich bisher eigentlich nicht attraktiven Stadt. Ich muss gestehen, dass ich es nicht so mit Französisch habe und bisher auch Paris als "Stadt der Liebenden" eigentlich eher langweilig fand. Doch durch Emma und Vincent lernen wir ein ganz anderes Paris kennen, fern ab vom Eifelturm und dem Louvre und dafür mitten im Leben des alten Paris, vollgepackt mit kleinen Details und dem unvergesslichen Charme längst vergangener Zeiten. Ganz besonders hervorheben möchte ich den unvergleichbaren Schreibstil der Autorin. Adriana Popescu gibt ihren Charakteren ganz spezielle Arten zu sprechen. Vor allem Vincent wird durch diesen sehr lebendigen und bildhaften Schreibstil zu einem kleinen Philosophen und erhält so viel Charme und Liebenswürdigkeit wie ich sie selten bei einem Buchcharakter erleben durfte. Die Autorin lässt durch ihren Schreibstil nicht nur ihre Charaktere lebendig erscheinen, nein sie schafft es sogar eine ganze Stadt lebendig und greifbar wirken zu lassen, sodass das Kopfkino Extraschichten einlegen muss um diesen Strom an Erfahrungen und Erlebten verarbeiten zu können.
"Keine Sorge Emma. Irgendwann kommt jemand, pustet den Staub von deinem Herzen und dann wird alles ganz anders." Vincent
Diese Geschichte ist ein Schatz und hat mich dazu gebracht mir noch weitere Bücher der Autorin zu zulegen, in der Hoffnung, dass dieser Schreibstil in all ihren Werken zu finden ist. Ich habe dieses Buch gespickt mit Notizzetteln, habe mir haufenweise Zitate heraus geschrieben und habe dennoch das Gefühl, dass ich auch beim zweiten Mal lesen, wieder einiges entdecken werde was mein Herz und mein Leben noch weiter bereichern werden. 5 von 5 verdienten Sternen und noch 20 dazu, für das wohl schönste und intensivste Buch des Jahres.