Paris: Je t’aimes!

Die moderne Abenteuer- und Unternehmenslust läuft, Dank der vielen Billigflieger und -urlaubsangebote, auf Hochtouren. Immer weiter möchten wir weg, am besten möglichst viel in einem Urlaub erleben, drei? Nein, mindesten vier Städte sollten gesehen werden, verbunden mit einem kurzen Strandurlaub, für die verdiente Erholung und das bitte verpackt in 10 Tagen Urlaub, für 600 Euro – all inclusive. Das schont die Portokasse und hinterher kann man gleich vier Städtenamen auf einem Schlag von der persönlichen Bucketlist streichen. Thailand, China, Nord-Amerika stehen dabei ganz oben auf der Reisezieleliste. Schauen wir uns dann doch einmal in der Liste der europäischen Nahreiseziele um, rezitieren wir Vorurteile wie geimpfte Mantras, lamentieren über die neppen Preise und kritisieren den grundsätzlich unfreundlichen Umgang mit Touristen. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, wenn ich uns schreibe, schließe ich mich mit ein. Und um eben dieser Grundhaltung gezielt entgegenwirken zu können, habe ich beschlossen jedes Jahr eine andere mitteleuropäische Stadt zu besuchen und mit mir selbst in den Rang zu steigen.

Dieses Jahr war Paris dran.
Paris, was fällt mir spontan dazu ein?! Wahrscheinlich das Gleiche, woran jeder andere Parisunerfahrene auch als erstes denkt: Eiffelturm, Champs-Élysées, Moulin Rouge, Seine, Luxus Modemarken, stinkteure Restaurants, unfreundliche Franzosen, unfassbar lange Wartezeiten an allen Sehenswürdigkeiten, Louvre, die Mona Lisa natürlich und der Pont Neuf. Irgendwie schon im Vorfeld anstrengend, aber ihr müsst wissen, dass wenn ich verreise, ich es gemütlich mag.

Es gibt eine Vorangestellte Vorbereitungszeit, die hauptsächlich aus Online-Recherche und Reiseführerwälzen besteht. Ja, ich meine tatsächlich echte, gebundene Reiseführer. Die gedruckte Spießigkeit im handlichen Taschenformat. Ich sammle sie, sie sind wie kleine Trophäen im Bücherregel, ich mache Notizen in ihnen und markiere auf der enthaltenen Straßenkarte die gelaufenen Wege ein. Sie begleiten mich auf den täglichen Ausflügen und bieten die nötige Extrainformation, wenn gerade mal keine Reisegruppe vor Ort ist, der man sich heimlich einfach anschließen kann. Geplant wird aber meistens trotzdem nichts. Es gibt eine kleine, kurze Liste mit “Möchteichgernehins”, aber bloß nicht zu viele! Pro Tag ein Punkt und der Rest besteht aus Treibenlassen. Die Stadt erleben und in sie eintauchen – das geht nicht, wenn man den ganzen Tag nur mit anstehen beschäftigt ist.

Donnerstag Morgen ging die Reise los, bis Dienstag hatte ich mir die Zeit gegeben mit der Stadt warm zu werden, gebraucht habe ich lediglich wenige Stunden.

Der Kontrast zwischen den Sichtachsen der großen Prunkboulevards und den kleinen, schiefen Gässchen. Die Gegensätze der Stadtviertel, wie etwa Marais mit seinen Boutiquen, Kneipen, Spezialitätenläden, Galerien und Antiquitätenläden und der pittoresken Île de la Cité oder dem opulenten Boulevard Saint Germain. Die imperiale Einheitlichkeit vieler Innenstadtviertel mit ihren Haussmann-Häusern. Die Seine als fließendes Glied zwischen den einzelnen Stadtteilen, in dessen Wasser sich abends die bunten Lichter der erwachenden Stadt spiegeln. Die operettenhafte Prunkarchitektur wie zum Beispiel Sacre Coeur, der Grand sowie Petit Palais und natürlich der Pont Alexandre III. Das alles ist Paris. Das Paris, in dem ich mit einem Glas Champagner in der Hand auf einer der unzähligen, einladenden Terrassen der Pariser Brasserien sitze, inmitten derer, die noch tief in der Nacht unter freiem Himmel tafeln.

Literatur:

Merian Paris: Einer der Schönsen Reiseführer, den ich seit langem gelesen habe.

Merian Magazin Ausgabe 1/2011: Zwar schon ein paar Jahre alt, aber enthält immer noch einmalige Tipps.

Hungry for Paris: Absolues Muss, für all die, die Paris kulinarisch erleben möchte.

Paris by Mouth: Eine der umfassensten Onlinedatenbanken für Restaurants, die ich je gefunden habe.

Vor Ort:

Marché des Enfants Rouges: Der älteste überdachte Markt in Paris. Etwas versteckt, Hinterhofflair und perfekt um spät zu frühstücken.

Marais: Rund um den Markt ist ein Viertel das sich Marais nennt, einfach die ganzen kleinen Querstraßen abklappern, nette Cafés, Boutiquen und kleine Bars.

Sacre Coeur: Nach einem Besuch bei der “Zuckerbäcker Kirche”, lauft unbedingt die ganzen Straßen drum herum ab, vor allem wenn man direkt davor steht, biegt links ab Richtung Montmatre, sehr nette Stimmung, schöne Läden und viel zu gucken.

Montmartre Friedhof: Absolutes Kontrastprogramm, aber schön zum schlendern und gucken.

Montparnasse: Uns war Sacre Coeur zu voll, deswegen sind wir auf den Montparnasse, stink hässlich von aussen aber das höchste Gebäude in Paris und ein einmaliger Ausblick.

Eine Rickshaw Tour: Unser Fahrer Bruno hat uns fernab der üblichen Touriattraktionen durch die ganzen kleinen Seitenstraßen geführt und uns das Paris gezeigt wie es ein Pariser erlebt. Haben Ecken gesehen, in die wär man so wahrscheinlich gar nie gegangen.

À la Bich au Bois: So gutes Essen! Typisch französisch und erstklassig – und dabei wirklich nicht teuer. Besonders toll die ganzen Wildspezialitäten, die haben da eine Rehpastete, zum Niederknien!

ô Divine: Wer mal ausbrechen möchte aus dem Zentrum sollte unbedingt hier einmal einkehren. Herrliches, kleines Restaurant mit moderner, französischer Küche, netten Betreibern und sehr gutem Wein!

Museum für Moderne Kunst: Sollte man unbedingt anschauen gehen. Tolles Museum.

Galleries Lafayette: Ich hab mir ein paar traumhafte Lack-Peep-Toes geschenkt … Himmel!

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