Unter dem prächtigen Bau „Félix-Potin“ am Boulevard Sevastopol, IIe, der um das Ende des 19. Jahrhunderts entstanden sein dürfte, wurden jetzt von INRAP (Institut national de recherches archéologiques préventives) auf einer Fläche von nur 100m2 nur wenige Zentimeter unter dem zweiten Kellerniveau in alten Katakomben acht (8!) Massengräber entdeckt, in denen hunderte Skelette anrührend miteinander zu kuscheln scheinen und nicht etwa einfach auf einen Haufen geworfen wurden.
An dieser Stelle muss sich über fünf-sechshundert Jahre lang der Friedhof des Hôpital de la Trinité befunden haben? Anscheinend wurde das pompöse Gebäude einst direkt auf den Knochen der Toten errichtet? Die Situation der Massengräber könnte auf Tote aus den verheerenden Pest-Epedemien des Mittelalters oder auf eine Hungersnot hinweisen. Vielleicht tragen die Ausgräber bei ihrer Arbeit deshalb Mundschutz? Die Archäologen versuchen in einem Wettlauf mit der Zeit und unter Beibehaltung der Würde der Toten die Gebeine zu bergen, denn ab dem 20. März stehen Bauarbeiten im Keller dieses Gebäudes an, das auf einem Friedhof steht…
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