PARIS 1900 ... LA BELLE EPOQUE

Von Lyraparis
Schon seit Wochen blinzelte mich dieses Plakat einer großen Ausstellung über das Paris von 1900 im Petit Palais an, wenn ich durch Metrogänge schlenderte. Und schon allein dieses Plakat brachte mich zum Tagträumen ... das Paris der frühen Kabaretts, der feinen Damen mit Hut und Sonnenschirm. Das Paris von Marcel Proust, das der ersten Metros, der ersten Filme, der Kunst- und Literatursalons. Eine Welt im Glauben an Fortschritt, vor den Weltkriegen, vor der Entzauberung des 20. Jahrhunderts.
Diese Woche habe ich mich dann endlich tatsächlich in den Bus gesetzt, um die Seine zu überqueren und zum Petit Palais (der wie der Grand Palais im Jahr 1900 zur Pariser Weltausstellung konstruiert wurde) zur Ausstellung "Paris 1900" zu fahren. Da weder F. noch eine Freundin zur Hand waren, ging es, was ich mitunter auch sehr gern habe, alleine los.

Und es war einer meiner schönsten kulturellen Ausflüge der letzten Monate. Keiner, der anstrengt und einen durch endlose Museumsauslagen treibt. Sondern einer, der inspiriert, den Geist öffnet, hält, was er auf den Plakaten verspricht.
Einmal die Zeit zurückdrehen und in jenem Paris flanieren gehen, wo sich Arm und Reich in Cafés und Kabaretts amüsierten, wo Rilke auf Rodin traf, wo die Damen in den Korsetts keuchten, die Coco Chanel ein paar Jahre später für immer auftrennen sollte ...


Der kleine Palast ist übrigens schon an sich eines Besuches wert. Pompöse Deckengewölbe, glänzende Mosaik- und Marmorböden und eine grüne Oase im Innenhof mit Café. Die Dauerausstellung ist noch dazu gratis. Dazu komme ich aber ein anderes Mal wieder. Und dann am liebsten mit Begleitung, um die Werke ausführlichst (und weniger als halbwissend) kommentieren zu können!