Pareidolie: Gesichter erkennen...

Pareidolie: Gesichter erkennen...Pareidolie: Gesichter erkennen...

Lachende Gesichter im Wald

Viele Menschen haben eine ausgeprägte Fähigkeit, sehr schnell und fast überall Gesichter zu erkennen. Das nennt sich Pareidolie. Als Gegenteil davon gibt es die Prosopagnosie: die Unfähigkeit, Gesichter zu erkennen. Diese Erscheinungsform lässt Menschen sogar bekannte Gesichter anderer nicht sehen. Man nennt sie auch Seelenblindheit.

Wir haben in unserem Blog schon viele solcher Bilder gezeigt. Ganze Wesen und Gesichter sind erkennbar. Das Problem der schamanischen Wahrnehmung ist: es gibt keine Kamera, die Bilder der Reise machen könnte.
Die Pareidolie ist in unseren Augen nicht weit weg von der Wahrnehmungsqualität schamanischer Reisen. Unterschiede gibt es insbesondere in der Bild-Bewegung. Die Pareidolie beschränkt sich auf Standbilder. Die Wahrnehmung von Bewegungen vermittelt einen etwas weniger rein illusionierten Eindruck.
Es gilt in schamanischen Trancezuständen klar zu unterscheiden, was geglaubt werden will und was der Illusion der Pareidolie angehört. Wie immer ist Training angesagt: die ganz persönliche Auseinandersetzung mit einer Wahrnehmung eines Gesichtes und dem körperlich werdenden Gefühl, ein Wesen vor sich zu haben.

Pareidolie-Übungen

Um sich der Unterscheidung zwischen Pareidolie und schamanischer Reise zu nähern, darf es sich lohnen, sich der Pareidolie zu widmen. Viele haben das als Kind schon getan: in einer Wiese liegen und Tiere, Gesichter und ganze Szenen in den Wolken ausmachen.
Eine schöne Übung ist es, sich vor ein erkanntes Gesicht im Normal-Bewusstsein zu setzen und es lange anzustarren. Dabei kommt dem einen oder anderen gerne das Gefühl auf, vor einem Wesen zu sitzen und nimmt dieses Wesen auch körperhaft wahr. Der Wechsel in den schamanischen Bewusstseinszustand kann einen nun an den eigenen Willen heranführen, dasselbe in der Anderswelt etwas wahrnehmen zu wollen. Das erlaubt das ganz private Werten der eigenen Wahrnehmung.
Ein Problem dieser Übung kann sein, dass durch die Aufmerksamkeit sich wie in ein Steinmännchen tatsächlich ein Wesen einfindet.

Pareidolie: Gesichter erkennen...

Gefahren der Pareidolie

Die Unterscheidung zwischen Glauben und Wollen, dass da etwas ist, kann bis zu dogmatisierten Trugbildern führen. Harmloser sind all die in T-Shirts ausgeschwitzten Elvis-Figuren, schwieriger wird es mit sogenannten Reliquien der Religionen.
Es verhält sich eigentlich wie immer: man kann Pareidolien und schamanische Wahrnehmungen für sich praktizieren und davon sprechen, oder sie als für eine der einzigen Wahrheiten im Aussen verkaufen.
Eines der persönlichen Probleme kann Angst hinter dem Erkennen von Gesichtern und Wesen sein. Da das Gesicht selbst eine Erwartung des Gehirns ist, kann in unseren Augen auch die unbewusste Bedrohung sich in der Begegnung mit Pareidolien zeigen. Das kann dann seltsam ausarten.

Nutzen der Pareidolie

Aus der Gefahr heraus, Erkanntes als ultimative Wahrheit zu interpretieren, kann auch ein Nutzen entstehen. Man stelle sich bitte vor, man sitzt vor einem Steingesicht und nimmt wie im Bild oben den Stein als ein ganzes Wesen wahr. Schamanisch bittet man die Waldwesen, sich vom Stein fern zu halten und dem Steinwesen selbst bietet man ein selbstgebautes Steinmännchen für die Zeit.
Nun kommt dennoch in einem das Gefühl auf, da sei ein körperliches, lebendiges Wesen. Diesem Gefühl auf den Grund zu gehen, mag den einen oder anderen an einen tief verankerten Glaubenswillen führen. Dabei können Grundmauern der eigenen Existenz verletzt werden: besonders, wenn man versucht, diese Axiome des Lebens zu durchbrechen. Die kritische Frage kann lauten:
Warum will ich an etwas glauben?


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