Im Human Media Lab der Universität Queens wird die Zukunft der Smartphones entwickelt. Das glaubt zumindest Roel Vertegaal, Co-Erfinder des Paperphones. Dieses besteht aus einem extrem dünnen und biegsamen Touchscreen, der völlig neue Eingabemöglichkeiten bietet. Eine Tablet-Variante existiert auch schon. (siehe Video unten)
Auf der CHI 2011 in Vancouver stellt Vertegaal heute das Paperphone der Öffentlichkeit vor. Zuvor verkündete er, dass so die Zukunft aussehen würde. “Alles wird in fünf Jahren so aussehen und sich so anfühlen”, meint der Leiter des Human Media Lab. Bei dem Paperphone handelt sich offensichtlich noch um einen Prototypen. Er besteht aus einem biegsamen E-Ink-Display mit einer Diagonale von 3,7 Zoll.
Wie in dem Video demonstriert wird, steuert man das Paperphone weitgehend über das Biegen des Bildschirms. Diese Gesten werden von Sensoren auf der Rückseite erfasst und in Befehle umgewandelt. Derzeit dient der Prototyp den Forschern dazu Gesten zu programmieren und zu testen. Momentan lernt das Paperphone also neue Gesten. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, das die Forscher Android OS als Betriebssystem verwenden.
Mögliche Vorteile dieser Technologie wären, dass das Mobiltelefon sehr dünn, leicht und flexibel wäre und gleichzeitig robuster werde. Außerdem könnten Smartphones dann mit mehreren solcher Bildschirm ausgestattet bzw. die Größe des Displays den individuellen Anforderungen angepasst werden. Zudem bietet die neuartige Gestensteuerung durch das Verbiegen des Smartphone neue Formen der Bedienung.
Gleichzeitig hat das Team von Vertegaal ein Tablet mit dem Namen Snaplet entwickelt. Es nutzt ebenfalls die E-Ink-Technologie, kann jedoch nicht nur durch Biegen, sondern auch durch Finger- bzw. Stifteingabe bedient werden. Außerdem erkennt es die eigene Form und reagiert entsprechend. Hält der Nutzer es flach arbeitet es wie ein PDA, wird es als Armband getragen, wird es zum Mediaplayer mit Uhr. Biegt man es leicht, so wird es zum Mobiltelefon.
