Panoramaweg von Gadastatt zum Zervreila-Stausee

Weit hinten im Valsertal, einem Seitental der Surselva, liegt auf 1250m das idyllische Bergdorf Vals. Viele besuchen das Bündner Dorf aufgrund der mysthischen Therme Vals des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Daneben bietet die Gegend rund um Vals aber auch ein vielseitiges Wandergebiet. Der Panoramaweg von Gadastatt zum Zervreilastausee beispielsweise ist grotesk spektakulär!

In Vals geht alles gemächlich zu und her. Rund um den Dorfplatz findet man noch ursprüngliche, mit Steinplatten aus Valser Quarzit gedeckte Walserhäuser und auf den Weiden grasen die Schafe gemütlich vor sich hin. A propos; das Bonmot besagt, Vals hätte 1000 Einwohner, 1000 Gästebetten und 1000 Schafe!

Wir haben die Schafe zwar nicht gezählt, aber gesehen haben wir einige! Und nein, auch die Gästebetten haben wir nicht systematisch durchgezählt, die allerschönsten liessen wir uns aber anlässlich unseres Reviews des Hotels 7132 und der Therme Vals zeigen. Nicht schlecht, was da verschiedene weltbekannte Architekten gestaltet haben...


Aber zurück in die Natur...

Auf zum Gadastatt

Wer sportlich unterwegs ist, wandert natürlich von Vals auf den Hausberg Gadastatt. Laut Wanderkarte braucht man dazu ca. 1.5 Stunden und man legt an die 600 Höhenmeter zurück. Dass wir das können, wussten wir von anderen Wanderungen und liessen uns diesmal von der Gondelbahn in luftige Höhen schwingen.

Und aber Achtung! Der Gondelbetrieb ist nicht durchgehend offen. Man beachte also die Betriebszeiten.

Über Moorlandschaften nach Zervreila

Der Wanderweg von Gadastatt nach Zervreila führt über Stock und Stein - auf dieser Höhenlage eher Stein denn Stock - durch eine geschützte Moorlandschaft und an kleinen Bergbächen vorbei. Entlang des Panoramawegs stehen ab und zu rustikale Holzbänke, damit man die atemberaubende Bilderbuch-Kulisse in aller Ruhe geniesst.

Habe ich denn auch ausführlich getan.

Im besten Sinne einer Höhenwanderung gelangt man nach einigen sanften Steigungen und Neigungen zum Weiler Frunt, wo auf einer Felswand die im Jahre 1754 erbaute Kappelle St. Anna steht. Von hier bietet sich dem Wanderer ein monumentaler Ausblick auf den Zervreila-Stausee. Gewaltig!

Zuhinterst am See thront das imposante, 2821 Meter hohe Zervreilahorn, das übrigens auch als Matterhorn Graubündens bezeichnet wird. Oder schlicht als „das Original". So jedenfalls die Einheimischen.

Zervreila Staumauer

Wie dem auch sei, nach einem kurzen, dafür umso steileren Abstieg gelangt man zur Zervreila-Staumauer. Den Namen hat sie vom Dorf geerbt, das 1957 unterging, als der See aufgestaut wurde. Wie dramatisch!

Die mächtige Bogengewichtsmauer ist in der Mitte leicht überhängend. Runtergucken ist an dieser Stelle nur für Schwindelfreie...

Nach Überquerung der imposanten Staumauer stärkt man sich auf der Terrasse des Restaurants Zervreila und erholt sich von den überwältigenden Impressionen.

Von Zervreila nach Vals führt ein ca. 2-stündiger Wanderweg zurück. Nachdem wir die erste Etappe bis zum einspurigen Tunnel zu Fuss hinter uns gelegt hatten, liessen wir uns dann auf dem zweiten Streckenabschnitt mit dem Postauto chauffieren.

Schliesslich ist auch eine Fahrt im „Poschi" ein Erlebnis! In den engen Kurven hiess es wiederholt „düüdadaaa, düüdadaaa"!

Ach ja, auch mit dem Riesen-Trottinet könnte man vom Restaurant ins Tal nach Vals rauschen. Hätte uns auch noch gereizt. Schliesslich waren wir aber froh ums warme Poschi, denn vom leicht kalten Fahrtwind hätten wir uns beim ständigen Bremsen wohl die Klämmerli abgefroren...


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