Pankower MieterProtest

Erstellt am 1. Januar 1970 von Stefanliebich
Zu Besuch bei Pankower Mietern Hartmut Seefeld

Knapp zwei Monate ist es her, dass ich Mieter auf deren Bitte hin in der Pestalozzistraße besuchte. Sie hatten eine Modernisierungsankündigung für ihre Wohnungen von der städtischen Gesellschaft Gesobau bekommen, in deren Ergebnis sich ihre Miete zum Teil mehr als verdoppeln sollte und sie fürchten nun, nicht mehr in ihren Wohnungen bleiben zu können. In Briefen an den Gesobau-Vorstand Jörg Franzen und den Pankower Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner machte ich Vorschläge für eine sozial verträgliche Sanierung: Verzicht auf die Erhebung der maximalen Modernisierungsumlage, Deckelung der Miete für Hartz-IV-Empfänger, Abschluss einer individuellen Modernisierungsvereinbarung mit jedem Bestandsmieter, Bereitstellung von Umsetzwohnungen durch das Bezirksamt. All das abgesichert in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag. Eine Lawine kam ins Rollen, die engagierten Mieter trafen auf weitere betroffene Gesobau-Mieter in Pankow, in der Hallandstraße, der Trelleborger Straße und in der Florpromenade. Sie haben sich zu einem Bündnis Pankower MieterProtest zusammengefunden und haben nun eine starke Stimme in ihrer Auseinandersetzung mit der großen Gesobau. Die Berliner Medien zeigen großes Interesse. Plötzlich gibt es Verhandlungen zwischen Pankows Bürgermeister, seinem zuständigen Stadtrat Kirchner und dem Wohnungsunternehmen, die auch meine Vorschläge zum Inhalt haben.
Heute Abend treffen sich die sanierungsbetroffenen Mieter im Pankower Stadtteilzentrum zu einer ersten Vollversammlung. Sie haben viele Gäste eigeladen. Auch das teamliebich ist dabei.