Es war mächtig eng geworden am Freitagabend im Kavalierhaus an der Breite Straße. Klaus Lederer und Stefan Liebich luden zur Diskussion über die Zukunft des ehemaligen Rangierbahnhofs an der Granitzstraße zum Roten Salon und über 100 Pankowerinnen und Pankower strömten in die alte Villa in der Breite Straße 45.
Stefan moderierte ein höchst interessante Gesprächsrunde mit dem Eigentümer des 44 Hektar großen Geländes, dem Berliner Möbelunternehmer Kurt Krieger, dem Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands Berlin-Brandenburg Nils Busch-Petersen sowie der stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und stadtentwicklungspolitischen Sprecherin Katrin Lompscher. Über 350 Millionen EUR will Kurt Krieger dort investieren, geplant sind zwei Möbelmärkte (Höffner, Sconto) bis zu 600 Wohnungen (GEWOBAG) und eine Schule nebst Freiflächen und Sporthalle. Zwei Brücken und ein Tunnel sollen die beiden bislang noch durch das Bahngelände getrennten Pankower Stadtviertel an der Kissingen- und der Damerowstraße verbinden.
Seit über einem Jahr diskutieren in einem Werkstattverfahren Vertreter aus Senat, Bezirk mit Kurt Krieger über die Zukunft des Geländes. Streitpunkt ist immer noch der Bau eines von Krieger als unabdingbar bezeichneten Einkaufzentrums mit 30.000 m² Verkaufsfläch, welches einzig der Senat mit fadenscheinigen Argumenten ablehnt. Die Runde war sich einig: Jetzt ist eine politische Entscheidung gefragt, und zwar schnell.