Den Termin hatten viele in ihrem Kalender. Nach langjährigen, fast schon erbittert geführten Diskussionen in der Pankower BVV erfolgte vergangene Woche endlich die öffentliche Ehrung von Jürgen Kuczynski. Mit der feierlichen Benennung einer Grünanlage unweit seines ehemaligen Wohnhauses in der Parkstraße 94 in Weißensee nahm, so der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion in der BVV, Matthias Zarbock in einer Erklärung, „eine jahrelange, mitunter mehr als nur ideologisch aufgeladene Auseinandersetzung ein gutes Ende. Der große Andrang bei der offiziellen Benennung, der Enthüllung einer Infotafel und eines Porträts von Harald Kretzschmar am Freizeithaus Weißensee zeigt, dass die Ehrung für den großen Historiker und Wirtschaftswissenschaftler überfällig war. Wir freuen uns mit dem Initiatoren, die sich nicht entmutigen ließen und sich erfolgreich für ein angemessenes Gedenken an Jürgen Kuczynski in Weißensee eingesetzt haben.“
Etwas irritierend war, dass die Bezirksstadträte für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner, und für Kultur, Torsten Kühne, in ihren Ausführungen zwar ausführlich die zum Teil heftigen Debatten reflektierten, aber beide so gar nichts zu Kuczynski zu sagen hatten. Dafür leistet die Informationstafel eine sachliche sowie historisch authentische Schilderung des Lebens und Wirkens von Jürgen Kuczynski.
Besonders gelungen ist die Bronzeplastik des Grafikers Harald Kretzschmar, mit dem sich Stefan am Rande der Veranstaltung austauschte. Zuvor hatte er einen Scheck über 900 Euro des "Vereins der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V." an Professor Binus vom „Freundeskreis Jürgen Kuczynski“ übergeben.