Panikattacken Rückfall

Jane hat einen Kommentar geschrieben, der sehr ausführlich ist, so dass dieser einen eigenen Artikel bekommt. Bei ihr sind nach Jahren der Ruhe wieder Panikattacken aufgetreten, die sie sehr verzweifeln lässt. Aber lies selbst.

Hallo Sebastian!

Sehr tolle Seite, gerade für jemanden, der sehr genau weiss um was geht und sich auf solchen Seiten immer sehr verstanden fühlt.

Ich habe nun seit 8 Jahren mit Angst und Panikattacken zu kämpfen. Ich war 2 Mal in Therapie. Anfang 2006 als ich mit meiner ersten Tochter schwanger war, bin ich auf eigenen Wunsch in eine Tagesklinik gegangen, da die Wartezeiten für einen Therapeuten sehr lang sind und waren und ich so das klassische Beispiel für ein Mensch mit Panikattacken bin.
So wie man es in den Büchern liest. Die erste kam ganz unerwartet in der S-Bahn auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Die Folge davon? Ich fuhr nicht mehr mit der S-Bahn. Darauf häften sie sich in jeder Situation.

Ich blieb also zu Hause. NUR zu hause. Mein Umfgeld hatte NULL Verständnis und sagte mir ständig, ich solle mich zusammenreißen.
Untersuchungen beim Arzt ergaben, dass ich gesund bin. Also nichts organisches. Als ich dann mit meiner Tochter schwanger wurde war mir einfach klar, dass ich JETZT SOFORT Hilfe brauche, denn ich wollte selber in der Lage sein mit ihr mal spazieren zu gehen etc. Also folgte die Tagesklinik.

Diese tat mir gut. Sehr gut aber am meisten tat mir gut, dass ich viele Menschen kennen gelernt habe, denen es genau so ging und wirklich wie durch ein kleines Wunder hatte ich nach der Geburt meiner Tochter knappe 2 Jahre total Ruhe!
Nix mehr. Keine Panik, ich konnte wieder alles machen. War wieder am leben. Dazu muss ich sagen, dass der Therapeut in der Klinik mir riet mich von meinem damaligen Mann zu verabschieden, da dieser offensichtlich eines meiner Probleme wäre…. HAHA! Man ist grade dabei mit dem Menschen, den man liebt eine Familie zu gründen, wer lässt sich da bitte sagen, man solle diese Menschen abschießen??

Nun denn…. 2,5 Jahre später und nach einer wirklich sehr unschönen Beziehung ging es dann wieder von vorne los. Die Panik kam und alles war wieder so, wie es schon einmal gewesen ist.
Es ging nichts mehr! Der Weg in den Kindergarten – NEIN! Vielleicht ab und an mit jemanden zusammen aber nie alleine. Alle Tricks und Hilfeversuche, die ich ja in der Klinik gelernt hatte, zeigten absolut NULL Wirkung. Das hat mich noch mehr in die Krise gestürtzt, denn nun denke ich wirklich, dass ich da nicht mehr raus komme. Das Spiel geht jetzt schon wieder 3 Jahre so. Ich habe eine zweite Tochter bekommen, die nun 3 Monate alt ist. Ich bin nach acht Wochen auf 19 Stunden die Woche wieder mit arbeiten angefangen und habe nun bald ein Schulkind und ein ganz kleines, gehe arbeiten und muss mich meiner Familie gegenüber immer rechtfertigen, warum ich oft so dermaßen geschlaucht bin.

Ja, auch habe ich wieder eine Therapie gemacht, wo mir prinzipiell nichts anderes erzählt wurde, als auch in der Klinik aber ich komme und komme einfach nicht weiter. Damals hat mir die Aussage sehr gut geholfen, dass mir nichts passieren wird. Egal wie oft ich eine Attacke bekomme, es wird mir nichts passieren und das habe ich mir immer und immer wieder gesagt. Es hat geholfen! Jetzt tut es das nicht.

Ich bin damals mit der Angst in einen Dialog gegangen. Frei nach dem Motto: schön, dass du hier bist aber du wirst mich nicht daran hindern zu leben, du darfst gerne kommen aber du wirst mich nicht davon abbringen mein Leben so zu leben, wie ich es gerne möchte. Wie gesagt, es HAT geklappt, jetzt tut´s das nicht.

Mein letzter Therapeut sagte mir, dass ich ein klassischer Fußabdruck bin von jemanden, der Jahre mit einem Menschen zusammengelebt hat, der das Boderline-Syndrom hat. Die Vermutung, dass mein Ex das hatte, liegt nah, denn jegliche seiner Verhaltenszüge lassen im Nachhinein darauf shließen aber nun…. das hilft mir aus meiner Situation auch nicht raus.

Also kein Trost. Außerdem waren in jeder Stunde die ich bei ihm war seine mahnenden Worte: einfach machen! EINFACH MACHEN! Nicht in den Rückzug treten sondern EINFACH MACHEN. Und meine Gedanken im Bezug auf seine Worte waren immer wieder: Du Vogel, wenn ich EINFACH MACHEN könnte, würde ich hier nicht sitzen!

Mein Verstand weiss, dass die einzige Möglichkeit aus der Nummer raus zu kommen ist, dass mir diese blöden Attacken einfach egal werden und ich Dinge tun MUSS, mich der Angst stellen MUSS. Zum Kindergarten gehen MUSS und nicht andere damit beauftrage mein Kind dahin zu bringen. Dass ich nicht ständig irgendwelche Freunde dazu missbrauche mit mir Wege zu verrichten sondern das ich es alleine versuchen MUSS um aus diesem Sog rauszukommen aber ich bekomme es nicht umgesetzt!

Bildlich gesehen komme ich mir vor wie auf einem Laufband. Ich mache und mache und mache und komme nicht weiter.
Ich laufe also auf der Stelle. Bin ich jetzt wirklich schon zu lange in dieser Situiation, so dass nichts mehr hilft?
Ich habe wirklich alle Bücher gelesen, die es im Internet zu kaufen gibt darüber, habe Therpien gemacht, habe mein Leben geändert und stecke immer noch bis zum Hals drin.

Auch die Angst vor Krankheiten war lange mein Begleiter. Das habe ich heute nicht mehr denn oft wünschte ich mir, ich würde denn dann einfach umkippen, dann würde dieses anstrengende Leben ein Ende finden. Traurig, wirklich traurig. Nein, ich bin aktuell NICHT depressiv aber ich denke, dass ein jeder der mit soetwas zu tun hat, versteht, was ich meine.

Ich werde bald 30 Jahre und verbringe schon einen großen Teil meines Lebens unter einem kleinen Horrizont, der grade einmal 2 Dörfer reicht, alles andere meide ich. In die Stadt gehen um zu bummeln? Auf keinen Fall.,…. Ins Ausland meine Familie besuchen, der ich so nahe stehe, ich sie aber nur mit dem Flieger erreichen kann, denn einen Führerschein habe ich auf Grund der Attacken ja schon nicht. Nein, auch diese kann ich nicht besuchen.

Aus lauter Frust stelle ich mich immer mehr in die Opfer-Rolle und finde einfach den Weg daraus nicht.
Nun ist das hier wieder ein Griff zu einem erneuten Strohhalm und dabei weiss ich doch, dass nur ich mir selber helfen kann….. nur wie? Wie denn bloß?


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