Panikattacken im Studium
Viele Studenten haben Probleme mit Panikattacken im Studium. In diesem Artikel wollen wir uns mit möglichen Ursachen für eine Angststörung bei Studenten und schauen uns an, was Du gegen Panikattacken im Studium tun kannst.
Erschreckende Tendenz
Ich habe schon länger Eindruck, dass mehr und mehr Studenten den Weg auf meinen Blog finden und es scheint sich zu bewahrheiten, dass immer mehr Studenten mit Angstzuständen und Panikattacken zu tun haben.
Eine Studie der Techniker Krankenkasse kam nun zu dem Schluss, dass mehr als jeder fünfte Student die Diagnose einer psychischen Erkrankung wie einer Angststörung oder einer Depression bekommt.
Wenn man sich vor Augen führt, dass viele Betroffene wegen ihren psychischen Problemen nicht zum Arzt oder Psychologen gehen oder aus anderen Gründen nicht die entsprechende Diagnose erhalten, kann man davon ausgehen, dass noch viel mehr Studenten unter einer Angststörung und anderen psychischen Störungen leiden.
Auch der Anstieg der verschriebenen Arzneimittel ist besorgniserregend. So wurden im Jahre 2014 43 % mehr Antidepressiva verschrieben als 2006. Wieso ist das so?
Gründe für Panikattacken im Studium
Generell kann eine Angststörung jeden Menschen treffen. Vollkommen egal, ob er studiert, arbeitet, noch zur Schule geht, arbeitslos oder Rentner ist. Von daher verwundert es nicht, dass auch Studenten eine Angststörung entwickeln.
Auffällig ist jedoch, dass so viele Studenten – vor allem im Vergleich zu den gleichaltrigen Nichtstudierenden – an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung leiden und die Anzahl in den letzten Jahren rapide angestiegen ist.
Daher wollen wir uns mögliche Gründe für Panikattacken im Studium anschauen.
Zuviel Stress und zuviel Druck
Stress ist immer einer der möglichen Auslöser für eine Angststörung. Schon immer standen Studenten vor den Prüfungen unter großem Druck. Vorübergehender Stress ist allerdings selten problematisch. Ernst wird es dann, wenn der Stress lange anhält und die Zeiten der Entspannung kürzer und kürzer werden.
Und heutzutage stehen viele Studenten unter einer Art Dauerdruck. Um auf dem Arbeitsmarkt später eine Chance zu haben, sind gute Noten und eine kurze Studiendauer mit die wichtigsten Kriterien. Die Anforderungen an die Studenten sind hoch. Für Freizeitaktivitäten und Partys bleibt immer weniger Zeit übrig.
Man weiß, dass der zukünftige Arbeitgeber am liebsten jemanden einstellt, der in kürzester Zeit studiert hat, die besten Noten mitbringt und am besten auch noch Auslands- und Berufserfahrungen in Form diverser Praktika gesammelt hat.
Darüber hinaus müssen viele Studenten nebenbei auch noch arbeiten, um ihre Lebenshaltungskosten bestreiten zu können. Und diesen Anforderungen fühlt sich der eine oder andere einfach nicht gewachsen.
Hoher Druck und langanhaltender Stress spielen meiner Überzeugung nach eine wichtige Rolle für den dramatischen Anstieg psychischer Erkrankungen unter den Studierenden.
Krisen und Wendepunkte
In Krisen und Wendepunkte im Leben eines Menschen finden Angststörungen, Depressionen und Co. grundsätzlich einen guten Nährboden.
Der Beginn eines Studiums ist ein solcher Wendepunkt. Viele ziehen aus dem Elternhaus aus, möglicherweise in eine fremde Stadt und sind zum ersten mal auf sich allein gestellt. Und das ist nicht immer einfach.
Während man früher im ersten Semester oft erst einmal langsam gemacht hat, wird den Studenten in der heutigen Zeit nur eine kurze Eingewöhnungszeit gegönnt. Nicht einmal richtig angekommen, geht es schon los mit dem Pauken und der Druck kann sich schnell aufbauen.
Man muss sich selbst organisieren, hat vielleicht das Gefühl, anderen unterlegen zu sein. Präsentationen, Hausarbeiten und Prüfungen stellen große Herausforderungen dar, die Angst erzeugen können.
Und auch das Ende der Studienzeit leitet einen solchen Wendepunkt ein. Bald wartet der Arbeitsmarkt und man sieht sich mit Fragen konfrontiert, wie „Finde ich einen guten Job?“ oder „Wo werden ich arbeiten und wohnen?“
Wieder heißt es Abschied nehmen von liebgewonnenen Kommilitonen, der Studienzeit und vielleicht auch von der Stadt, in der man jahrelang gelebt hat.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich oftmals nicht richtig vorbereitet für das Berufsleben fühlt. Man verfügt über die theoretischen Kenntnisse, aber kann ich das auch in der Praxis anwenden? Das verunsichert und macht Angst.
Und während die einen es kaum erwarten können, endlich ins Berufsleben einzusteigen, fürchten sich die anderen vor dieser neuen Lebensphase. Schließlich bedeutet das den nächsten großen Schritt ins Erwachsenenleben. Und nicht immer freut man sich darauf.
Auch das ist einer der möglichen Gründe für eine Angststörung im Studium.
Habe ich das richtige studiert?
Viele Studienanfänger sind sich zu Beginn nicht sicher, ob sie das richtige Studienfach gewählt haben. Statt herauszufinden, ob man die richtige Wahl getroffen hat, ist man sofort mittendrin statt nur dabei.
Man hat kaum die Zeit nachzudenken, in sich hineinzuspüren und sich zu fragen: Ist das für mich überhaupt das Richtige? Die dumpfe Ahnung, dass das Studienfach überhaupt nicht zu mir passt, wird verdrängt.
Und so kann es passieren, dass man feststellen muss, das falsche studiert zu haben. Das ist kein schönes Gefühl und auch so etwas kann eine Angststörung begünstigen.
Panikattacken im Studium – was kannst Du tun?
Zunächst einmal gilt das gleiche wie für alle Menschen, die an einer Angststörung leiden. Du solltest angstauslösende Situationen nicht vermeiden, sondern Dich der Angst stellen.
Ich bin jedoch ein Verfechter davon, sich nicht nur auf Angst und Panikattacken zu fokussieren. Es gibt in der Regel Ursachen, die auf den ersten Blick nichts mit der Angststörung zu tun haben und darum sollten wir uns kümmern.
Einige der möglichen Ursachen haben wir besprochen, wobei diese Aufzählung ganz bestimmt nicht abschließend ist.
In jedem Fall macht es Sinn, Stress und Druck zu reduzieren.
Dann braucht man halt ein Semester länger. Ein Studium sollte auch Spaß machen. Du solltest bei aller notwendigen Lernerei die Studienzeit auch genießen. Diese Zeit kommt nie wieder.
Auch Entspannungstechniken und regelmäßiger Sport können Anspannungen abbauen und dabei helfen, besser mit dem Druck umzugehen.
Ansonsten solltest Du Dir die Zeit nehmen, um über mögliche Ursachen für die Panikattacken im Studium nachzudenken. Sei dabei ehrlich zu Dir selbst. Gestehe Dir mögliche Unsicherheiten und Ängste ein und überlege, wie Du entgegensteuern könntest.
Konkrete Hilfe für Dich
Gerne gebe ich Dir konkrete, individuelle Tipps. Nutze die Kommentarfunktion und teile mir mit, was Dich beschäftigt. Ich antworte sicher und hoffe, dass ich Dir auf diese Weise eine Hilfestellung auf Deinem Weg aus den Panikattacken im Studium geben kann.
Als ehemaliger Student und Panikattacken-Geplagter kann ich mich bestimmt ganz gut in Dich hineinversetzen.