Panasonic Lumix G – nie wieder!

Panasonic baut interessante Produkte. Auf YouTube habe ich bereits etliche Berichte von Fotografen gesehen, die begeistert über verschiedene Lumix-Modelle berichten. Besonders die GH-Reihe und die G9 scheinen bei den Anwendern recht beliebt. Ich hatte selbst eine Lumix G9. An sich eine tolle Kamera. Allerdings kommt das Bedienkonzept einer Olympus OM-D meiner Art zu fotografieren viel besser entgegen. Einst hatte ich eine Lumix GM1 – die einzige Kamera von der ich es jemals bereute sie wieder verkauft zu haben.

Leider scheint bei Panasonic nicht alles zum Besten zu stehen, was die Qualität angeht, und Staubprobleme schienen keine Seltenheit – ich berichtete darüber in meinem Artikel »Eine Lanze für den Fachhandel«. Kurz zusammengefasst: Vor ein paar Jahren kaufte ich zwei Lumix G81 und entdeckte nach einigen Tagen, dass sich Staub auf einem der Sensoren befand. Panasonics Umgang mit dem Problem war damals dermaßen haarsträubend, dass ich meinen Händler bat die beiden Kameras gegen zwei Olympus E-M5 II umzutauschen, was er dankenswerterweise auch gemacht hat.

Staub ist auch ein Problem bei meinem Panasonic LumixG Leica Vario-Elmar 100–400mm. Dieses Objektiv sticht nicht gerade durch Glanzleistungen am langen Ende der Brennweite aus Panasonics Leica-Sortiment heraus. Die 1700 Euro war es mir allerdings wert, weil Panasonic verspracht, das Objektiv sei gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Als Fotograf der häufig bei Wind und Wetter unterwegs ist, ein entscheidendes Kaufargument für mich. Leider bedeutet abgedichtet gegen Staub bei Panasonic nicht, dass etwas gegen Staub abgedichtet ist. Vor einem Jahr kam ich mit Sand im Getriebe des Zoomrings des Superteles aus dem Urlaub heim. Im Glauben es könne kein Problem sein den Ring wieder von Sand zu befreien sandte ich das Objektiv zur Reparatur ein. Der Kostenvoranschlag für die Reparatur entsprach dann etwa dem Preis eines Neuobjektivs. Ich berichtete zunächst einmal hier.

Der Sand scheint sich in der Zwischenzeit etwas zerrieben zu haben – das Kratzen beim Drehen des Zoomrings ist einem dezenten Schleifgeräusch gewichen. Vor einigen Wochen entdeckte ich allerdings, dass jetzt ein Staubkorn im Objektiv haftet. Ohne große Hoffnung, aber in Neugier auf die Reaktion des Konzerns, sandte ich das Objektiv neuerlich ein. Neuerlich ein Kostenvoranschlag, der der Höhe des Neupreises entspricht und der Vermerk, dass das Objektiv nicht gegen Staub abgedichtet sei. Ich berichtete hier.

Panasonic schert sich nicht im Geringsten um seine Kunden. Problem mit einem Panasonic Produkt? Dein Problem! Ich habe den Händler gebeten eine Stellungnahme von Panasonic einzuholen. Keine Antwort. Ich habe den Händler wegen eines Ansprechpartners gefragt, um selbst mit Panasonic in Kontakt zu treten. Problem: Der Reparatur-Service ist ein Partner, nicht Panasonic. Die sind keine Rechenschaft für Panasonic-Produkte schuldig. Und Panasonic ist nicht der Reparatur-Service, weshalb das Thema Reparatur bei Panasonic niemanden etwas angeht.

Die letzten beiden Artikel habe ich (wie immer) über Twitter verbreitet und @PanasonicDE in den Tweet mit aufgenommen. Ich bekam auch schnell eine Rückmeldung vom Multimedia-Team. Man entschuldigte sich für die Umstände und versprach die Angelegenheit an den Kundensupport weiter zu leiten. Gehört habe ich seither nichts mehr.

Nun bin ich hier in Österreich und nicht in Deutschland und man könnte darauf verweisen, dass die Probleme österreichischer Kunden dort kein Thema sind. Soweit ich weiß, sollen meine Probleme dort allerdings bekannt sein und man würde davon sprechen, dass es sich wahrscheinlich um Anwenderfehler handelt. Das mag ja sein (auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie), aber genau deshalb hätte ich gerne eine Stellungnahme.

Bereits nach meinem zweiten Artikel habe ich den Rat erhalten, ich solle mich damit an den Konsumentenschutz wenden. Damals habe ich geantwortet, dass es mir um die Lebenszeit zu schade ist, mich mit einem ignoranten Konzern herumzuschlagen. Aber mittlerweile beweist die Sache so viel Chuzpe, dass ich mich doch interessierte, was ich dagegen unternehmen kann und so habe ich mit dem Konsumentenschutz in Verbindung gesetzt.

Fazit der Beratung durch eine ausgesprochen freundliche Mitarbeiterin (eine Lanze für die AK!): Der Konsumentenschutz greift bei mir nicht, weil ich in diesem Fall kein Konsument, sondern Unternehmer bin. Panasonic (und jedes andere Unternehmen) kann in der Werbung versprechen, was sie wollen. Wenn eine Eigenschaft nicht ausdrücklich zugesichert ist, dann hat man auch keinen Anspruch auf Einhaltung einer Zusicherung. Als Zusicherung gälte, wenn die Staubdichtheit ausdrücklich in der dem Produkt beigelegten Beschreibung garantiert stünde, oder der Händler mir Staubdichtheit zugesichert hat. Panasonic ist mir gegenüber ohnehin nicht für seine Produkte verantwortlich. Mein Vertragspartner ist der Händler, also müsste ich meine Ansprüche gegen ihn geltend machen. Das wiederum widerstrebt mir, denn er ärgert sich selbst über die Ignoranz von Panasonic. Außerdem hat er mich nicht über das Produkt informiert. Das habe ich selbst über das Internet getan und dann bei ihm bestellt.

Fazit nach jahrelanger Erfahrung mit Lumix: Nie wieder Panasonic. Nicht nur, dass ihre Produkte nicht halten, was sie versprechen, nach meiner Erfahrung häufig Staubprobleme haben und nicht reparierbar sind. Das schlimmste an allem ist der Konzern, der sich nicht im geringsten um seine Kunden kümmert und jeden Dialog verweigert. Das einzige was ich noch tun kann, ist vor Panasonic-Produkten zu warnen.

Links zu verwandten Artikeln:

  • Regen, Sand, Olympus und Panasonic
  • Panasonics gegen Staub abgedichtete Objektive sind nicht gegen Staub abgedichtet
  • Panasonic LumixG Leica Vario-Elmar 100–400mm Zoom – staubdicht ist nicht staubdicht!
  • Eine Lanze für den Fachhandel

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