Panam City in Bangladesch

Bangladesch ist ein Land, das in Deutschland oft nur am Rande wahrgenommen wird. Von der Geschichte des Landes weiß man meist nicht viel oder gar nichts. Dabei hat es viel mehr zu bieten als man denkt. Neben beeindruckenden Naturwundern und einer sehr speziellen Kultur (ein Mix aus Islam und Hinduismus) beherbergt Bangladesch auch historische Stätten, die es wert sind, besucht zu werden. Eine solche Stätte ist Panam City, eine alte Stadt in der Nähe von Dhaka, die ein verstecktes Juwel der bengalischen Geschichte und Architektur ist.

Panam City in Bangladesch Panam City in Bangladesch

Panam City befindet sich in einer Entfernung von ungefähr 30 Kilometern vom Zentrum der Hauptstadt Dhaka. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann man mit einer Fahrtzeit von etwa einer Stunde rechnen. Die Straßen sind meist sehr chaotisch, daher ist es ratsam, etwas mehr Zeit einzuplanen. Da das öffentliche Verkehrssystem in Bangladesch entweder kaum existent oder von schlechter Qualität ist, raten wir dringend dazu, für den Besuch eine private Tour zu buchen. Diese Option bietet nicht nur den Vorteil einer bequemen An- und Abreise, sondern oft auch die Expertise eines lokalen Guides, der tiefergehende Einblicke in die Geschichte und Kultur dieses faszinierenden Ortes geben kann. Vor-Ort hat man leider nur sehr wenige Informationen, die man bekommen kann – da viele Informationstafeln nicht übersetzt sind. 

Wo liegt Panam City?

Panam City liegt im Sonargaon-Distrikt, etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt. Diese Stadt war einst ein blühendes Handelszentrum und ein wichtiger Knotenpunkt auf der Seidenstraße. Sonargaon, die Region, in der Panam City liegt, war sogar einmal die Hauptstadt des historischen Bengalen. Allerdings findet man hier nur noch sehr wenige Gebäude die wirklich von dieser Hochzeit in der Region bezeugen.

Panam City in Bangladesch Panam City in Bangladesch

Architektur und Gebäude

Die Stadt ist vor allem für ihre gut erhaltenen Gebäude aus dem 13. bis 19. Jahrhundert bekannt. Diese architektonischen Meisterwerke bestehen überwiegend aus Terrakotta und sind mit komplizierten Designs verziert. Besonders beeindruckend ist der Panam Nagar, ein Viertel mit herrschaftlichen Villen, die einst reichen Kaufleuten gehörten. Ansonsten kann man noch einige Moschees besichtigen, für deren Erhalt allerdings nicht sonderlich viel unternommen wird.

Die Schattenseite

Leider wird Panam City heutzutage weitgehend vernachlässigt. Viele der historischen Gebäude verfallen zusehends, und es fehlen die Mittel für eine angemessene Restaurierung. Nichtsdestotrotz bemühen sich lokale und internationale Organisationen um den Erhalt dieses historischen Ortes. 

Die Geschichte von Panam City

Die Stadt erlebte ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert als Handelszentrum und war bekannt für ihre aufwendigen Gebäude und Wohnhäuser, die vor allem von wohlhabenden Händlern erbaut wurden. Diese Architektur bietet eine Mischung aus europäischen und moghulischen Einflüssen. Panam City war einst das Zentrum der Baumwollindustrie in der Region und hat im Laufe der Zeit jedoch an wirtschaftlicher Bedeutung verloren.

Ein besonderes Produkt, das mit der Region in Verbindung steht, ist der Muslin-Stoff. Muslin hat eine lange Geschichte in Bangladesch und war einst ein sehr begehrter und wertvoller Stoff, der für seine Qualität bekannt war. Im Mittelalter und sogar in der Antike wurde Muslin in verschiedene Teile der Welt exportiert und von Königen und Adligen hoch geschätzt. Leider ging das Wissen um die traditionelle Herstellungsmethode dieses feinen Stoffs im Laufe der Kolonialzeit verloren, und heutzutage sind die Muslin-Produkte, die man finden kann, oft Nachbildungen des ursprünglichen Stoffes.

Beide, sowohl Panam City als auch der Muslin-Stoff, sind wichtige Teile des kulturellen und historischen Erbes von Bangladesch und bieten spannende Einblicke in die Geschichte des Landes.

Panam City in Bangladesch

Lohnt es sich?

Zugegeben ist die Anlage teilweise schon sehr heruntergekommen. Als wir die Anlage besichtigt haben, haben einige Mitarbeiter sogar ihre Sense direkt an den Hausmauern der Anlage geschärft. So wirklich acht wird auf die Anlage leider nicht gegeben. Man findet viele lokale Touristen, die mit ihren Partnern schöne Fotos machen. Trotzdem finden wir, sollte man Panam City unbedingt besucht haben, wenn man in Bangladesch unterwegs ist – da diese Anlage nochmal ganz neue Einblicke in die Geschichte mitbringt, die man so in Bangladesch nur selten zu sehen bekommt.

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