Heute (15. Juni 2011) hat der junge Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (Foto: sein Wahlkampfmobil Marke Hummer mit der Aufschrift „schwarz macht geil“) ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr gefordert. Was viele Familienvertreter schon nach der Einführung des Zwangskindergartens für fünfjährige Kinder befürchteten, hat sich nun bewahrheitet: die Politik fordert eine Ausweitung des verpflichtenden Kindergartenbesuchs. Unerwartet ist allerdings, dass dies gerade die ÖVP fordert und nicht die sozialistischen Parteien (SPÖ, Grüne).
Sofort beeilten sich verschiedene ÖVP Funktionäre diese familienfeindliche Forderung zu bejubeln:
Wirtschaftskammer-Chef Leitl (denn mehr Kinderbetreuung bedeutet mehr Mütter an der Werkbank oder beim Regalbefüllen), ÖVP-Frauenchefin Schittenhelm (die weltanschaulich auch gut in die linke Kath. Frauenbewegung passen würde), ÖVP-Familiensprecherin Steibl und natürlich Ex-Familienstaatssekretärin Marek.
Auch von den politischen Mitbewerbern kommt Applaus: ÖGB-Vizepräsidentin Oberhauser, SPÖ Familiensprecherin Binder-Maier und die Grünen begrüßten die Kurz-Initiative in Presseaussendungen. Aber auch Caritas-Präsident Küberl beeilte sich zu betonen, dass die „Caritas den verpflichtenden, gebührenfreien Kindergarten ab dem 4. Lerbensjahr“ begrüße.
Erst heute hat der Ministerrat beschlossen, dass weitere 140 Millionen Euro für die Kinderbetreuung von Kleinstkindern (unter drei Jahren) ausgegeben werden.
Durch die ständige Betonung der „Bildungsaufgabe“ des Kindergartens wird weitere Verpflichtung des Besuches medial vorbereitet. Wer will denn nicht mehr Bildung für seine Kinder? Wer will denn nicht, dass Kinder eine bessere Chance für ihr späteres Leben haben? Aus dieser Warte aus gesehen, stellt sich natürlich die Frage, warum die Kinder nicht schon nach drei Monaten den Müttern weggenommen werden, denn dann haben wirklich alle Kinder die gleichen – schlechten – Chancen …