Notiz vom 29. August, 00:18
Ich liege mit geschlossenen Augen im Bett und versuche zu schlafen. Die Musik schallt vom Festzelt herüber. Lieblos interpretiert die Band Klassiker wie Highway To Hell und Another Brick In The Wall. Der Wecker wurde gestellt. Noch könnte ich sieben Stunden schlafen. Der Bass hält mich davon ab. BAP bekommt Konkurrenz. Aber keine gute. Einen kölschen Akzent kann halt nur ein echter Kölner singen. Verdamp lang her mag ich gerne. Auch wenn ich so gut wie kein Wort verstehe. Den Refrain kann jeder mitsingen. Ich höre die schon gut angetrunkene Menge mitgrölen. Der Band ist angenehmer zu lauschen als der vom Samstagabend. Die spielte nur Schlager, die typischen Party-Hits und hatte nur jede Menge Bass-Sound zu bieten, sodass mein ganzes Zimmer vibrierte. Irgendjemand bekommt ein Geburtstagsständchen gesungen. Wie gestern. Die Band ist still, die Menge darf singen. Die Töne sind schief, der Menge ist das egal. Sie lässt den Alkoholpegel immer höher steigen. Die Band macht Pause und ich versuche zu schlafen. Warum klatschen die Leute? Seid mal ruhig. Ich fühle mich faul und unausgeschlafen und nehme mir fest vor ab morgen wieder regelmäßig Sport zu treiben. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Bei über 30 Grad macht das keinen Spaß. Die Partygänger sind blau und lassen ihre Sangeskunst erklingen. Die anderen blauen Leuten stört es nicht. Sie machen mit. Was singen sie? Man versteht nichts. Ich lausche meiner Katze. Das schmatzende Geräusch während sie sich putzt ist mir wohl bekannt. Sie liegt auf ihrer Decke auf der Fensterbank. Ich hätte sie gerne neben mir. Der Musikverein legt los. Es wird gejubelt und weitergegrölt. Die haben Spaß. Ich nicht. Ich will schlafen. Ich versuche den Krach zu ignorieren. Es klappt nicht. Ich gehe den morgigen Tag im Kopf durch. Versuche etwas Struktur reinzubringen. Überlege mir eine Shooting-Location. Mir fallen nur die bereits besuchten ein. Ich werde immer müder. Ich drehe mich auf die Seite und versuche ins Schlummerland abzudriften. Mit Erfolg.