Kennt ihr Seaside von den Kooks? Oft, wenn ich zu meinem Freund fahre schwirrt mir dieses Lied im Kopf herum, weil es einfach so gut passt.
Früher waren wir an ungefähr jedem langen Wochenende in Sahlenburg, in der Nähe von Cuxhaven an der Nordsee, und die Ferien haben wir auch so gut es eben ging dort verbracht. Es war ein Stück Kindheit, das ich dort verbracht habe und nicht grade ein kleines. Unser Wohnwagenplatz war für mich schon nach kurzer Zeit zu einem zweiten Zuhause geworden, das ich nicht missen wollte.
Ob wir am Strand zusammen mit vielen anderen Kindern Fußball gespielt haben, durchs Watt gewandert sind und Krebse gesammelt haben um sie uns später genau anzusehen. Dabei haben wir natürlich die perfekte Technik entwickelt um die Krebse anfassen zu können, ohne, dass sie uns mit ihren Scheren zwicken konnten. Das Buddeln im Sand und Sandburgen bauen habe ich größtenteils meinem Bruder überlassen, in der Zeit hab ich mich lieber meinen Büchern gewidmet und bin am Strand oder im Herbst schon im Wohnwagen eingekuschelt in ferne Welten gereist.
Ich habe Abenteuer mit meinem Hund erlebt, der da noch ganz klein und verspielt war. Wir haben Fledermäuse beobachtet, oder es zumindest versucht, und sind im Moor spazieren gegangen. Das ein oder andere Mal wurden diverse Möwen verjagt und die Füße im Schlick vergraben. Es gab auch Schlickschlachten, die mal mehr, mal weniger spaßig waren.
Alles in allem waren die Tage an der See mit die schönsten, an die ich mich erinnern kann. Schon bald stand für mich fest, dass ich später nicht in meinem kleinen wasserlosen Kaff wohnen würde und es mich an die See verschlagen wird. Dieses endlose Wasser war einfach viel zu beruhigend und gleichzeitig viel zu berauschend!
Mit 13 habe ich dann angefangen zu Surfen und das Wasser hatte mich noch mehr von sich begeistert. Mit dem Wind zusammen von A nach B gelangen, selbst bestimmen zu können wo es hingeht, wie schnell und dabei die Wellen unter den Füßen zu spüren. Das war Freiheit für mich! Den teilweise ohrenbetäubenden Wind in den Ohren zu hören, das Gefühl zu haben komplett alleine mit dem Wind zu spielen, so laut rufen zu könne, wie ich möchte ohne gehört zu werden. Einfach, weil alle um mich herum total versunken in ihr Brett und ihr Segel waren, ebenfalls mit dem Wind spielten, manche besser, manche schlechter. (Nein, wir Surfer sind nicht einsam und doof, wir helfen uns natürlich auch, wenn jemand Probleme mit seinem Material hat, nicht, dass das jetzt falsch rüberkommt...)
Abends dann nach dem Duschen schön warm eingemummelt im Wohnwagen sitzen, eventuell ein Buch lesen oder ein Gesellschaftsspiel mit der Familie spielen. Das wars. Mehr wollte ich gar nicht.
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Über die Jahre wurde es dann immer weniger, wir fuhren seltener ans Meer, ich musste mehr für Schule und Uni machen, hatte selten die Möglichkeit aufs Brett zu steigen. Mein geliebtes Meer, ich vergaß es fast. Ich vergaß, wie glücklich es mich jedes Mal macht, wenn ich am Strand stehe, in diesem seltsamen Zwischenraum zwischen Strand und Meer, wo die Wellen leise oder auch stürmisch ankommen und den feuchten Sand benetzen. Ich vergaß, wie der Anblick dieser unendlichen Weite in mir ein Gefühl der Geborgenheit auslöst. Und ich vergaß, wie schön und wie richtig sich der trockene Sand zwischen meinen Zehen anfühlt.
Im letzten Jahr habe ich wieder mehr Zeit am Meer verbracht, ich habe wieder entdeckt, wie glücklich mich das Meer macht und wie sehr ich es brauche. Das Meer ist ein Teil von mir, ein ganz wichtiger und entscheidender, der mir zeigt, wie viele Möglichkeiten ich habe. Dass ich alles erreichen kann, was ich will, dass ich den Wind zwar nicht kontrollieren, aber bezähmen kann und, dass es so etwas wie Schönheit, Einigkeit und Ruhe im Leben wirklich gibt.
Am Meer fühle ich mich oft immer noch wie ein kleines Kind, dass das große Wasser zum ersten Mal sieht, völlig unbefangen und begeistert von dieser endlosen Weite. Dieses Kind in mir, das will ich erhalten.
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