Kennt ihr dieses Phänomen? Ihr stellt euch ein Outfit zusammen, dass euch im Spiegel total gut gefällt, dann wollt ihr es auf Fotos für die Nachwelt festhalten und was müsst ihr feststellen? Auf den Fotos sieht besagtes Outfit so gar nicht aus, wie ihr es euch vorgestellt hat. Tja, genauso ist es mir mit dem heutigen Outfit ergangen. Hätten die Fotos nicht so eine schöne Kulisse, dann hätte ich sie euch vermutlich nie gezeigt. Denn wann kommt man sonst nochmal dazu, Bilder in einem echten Schloss zu knipsen?
Das Schloss ist übrigens die Nymphenburg in München. Als ich meinen Freund der dort gerade sein Praktikum macht besucht habe, haben wir erstmal alle Touri-Attraktionen abgeklappert. Auf das Schloss habe ich mich unter anderem besonders wegen der schönen Fotokulisse gefreut. Leider haben die Lichtverhältnisse von Anfang an nicht so richtig mitgespielt und dann musste ich auch noch feststellen, dass mein Outfit mich durch die Kamera betrachtet eher unförmig als elegant aussehen lässt.
Das bordeauxrote Spitzenkleid wollte ich schon ewig auf dem Blog zeigen. Vermutlich hätte es in einer anderen Kombination besser ausgesehen, doch ich habe den graumelierten Pullover dazu gewählt, um einen kleinen Kontrast reinzubringen. Meiner Meinung nach machen kleine Stilbrüche ein Outfit erst so richtig interessant. Als ich mir das Outfit im Spiegel angesehen habe, gefiel es mir dann auch tatsächlich ziemlich gut. Doch auf den Fotos habe ich das Gefühl, der Pullover zaubert mir gute 10 Kilo mehr auf die Hüften, während er versucht die Tatsache, dass ich so etwas wie Brüste habe, so gut es geht zu verschleiern.
Okay, vielleicht bin ich auch ein bisschen hart mit mir selbst und ihr findet das Outfit auf den Bildern gar nicht so schlimm wie ich. Dennoch bin ich mir sicher, dass jeder schon mal so eine Situation erlebt hat, in der Vorstellung und tatsächliches Endergebnis so absolut gar nicht zusammengepasst haben. Ich hatte so etwas Ähnliches schon mal bei meiner Abiballfrisur. Ich wollte die Haare unbedingt offen tragen und kleine Zöpfe mit goldenem Band hineinflechten. In meiner Vorstellung sah das total bohomäßig und elegant aus. Das Endergebnis wirkte dann allerdings eher wie gewollt und nicht gekonnt – nur war die Zeit um etwas zu ändern da schon abgelaufen und so muss ich bis heute jedes Mal den Kopf schütteln, wenn ich die Fotos von meinem Abiball sehe.