Out of the Woods 2017: Grande Finale mit Tommy Cash, SOHN und Feist
Tag drei und somit der letzte Tag begann am Out of the Woods-Festival wieder mit gewohnt heißen Temperaturen, wobei sich gegen Nachmittag erstmals auch unter Tags die Regenwolken blicken hat lassen. Bis zum Beginn der Konzerte war das gute Wetter aber wieder da, genau so wie die Stimmung der Leute. Der Samstag war merkbar der am besten besuchte Festivaltag, zahlreiche Tagesgäste wurden vom Line Up des letzten Tages regelrecht angelockt.
Den Anfang machten Farewell Dear Ghost und sorgten mit ihren schönen, langsamen Balladen für melancholische Stimmung. Anschließend spielten Cigarettes After Sex, welche durch eine unglaublich gefühlvolle, musikalische Performance glänzten. Trotz der frühen Spielzeit waren verhältnismäßig viele Zuschauer vor Ort und belohnten die Band mit lautem Applaus. Während es auf der Main Stage mit Kensington und poppigem Indierock weiterging, versüßte das Wiener Duo Lea Santee den zahlreichen Besuchern mit frischem, poppigen Elektro-Sound den Tag.
Es ging fröhlich weiter mit dem Trio Celebration, während The Strumbellas auf der Main Stage mit schnellem, tanzbaren Folkrock eine Stimmung verbreiteten, die stark an ein Mumford and Sons Konzert erinnerte. Ihr bis jetzt größter Hit Sprirts durfte natürlich nicht fehlen. Auch Newcomer Marlon Williams nutzte die Gunst der Stunde, um sich weit entfernt von seiner Heimat Neuseeland, auch international einen Namen zu machen und überzeugte mit Charme und Stimme.
Weiter ging es an diesem Festivaltag, dessen Line Up wohl mit Abstand am meisten musikalische Abwechslung und teilweise experimentelle Elemente rein brachte, mit dem Wunderkind Benjamin Clementine, der mit unvergesslicher Stimme und großartigen Backgroundsängern punktete. Eine der mit Abstand größten Ausreißer aus der Indiemusikschiene des Festivals war wahrscheinlich der Auftritt von Tommy Cash. Mit seiner Mischung aus humorvollem Cloudrap und harten Elektrobeats schaffte er einen skurrilen Stilbruch und holte die Zuschauer nach und nach ab.
Danach wurde es kühler und dunkler am Out of the Woods, das Kollektiv SOHN rund um Christopher Taylor versorgte die Zuschauer mit gefühlvollem Sound, untermalte mit flashigem Post-Dubsteb und einer farbenfrohen Lichtshow. Gleich im Anschluss spielte das noch relativ unbekannte, britische Duo Tender, die auf altbewährten Indiesound gemixt mit relaxten Electronica-Elementen setzten und damit sicher ein paar neue Fans dazu gewinnen konnten.
Highlight des letzten Abends, für viele auch Highlight des gesamten Festivals ist das Comebackkonzert der Kanadierin Feist, die den Besuchern ein Fest für alle Sinne bescherte. Kurz vor Beginn des Konzerts fing es plötzlich stark an zu regnen, was leider die Lautstärke und Soundqualität beeinträchtigte und die Stimmung merkbar drückte. Wirkte Sängerin Leslie Feist (vielleicht aufgrund des Regens?) anfangs noch etwas unbeholfen und zerstreut, so steigerte sich ihre Performance und die Stimmung des Publikums während des Konzerts immer mehr. Anderthalb Stunden gab es alte und neue Songs, zum Mitsingen, Mitwippen und Mittanzen. Währenddessen tobten außerhalb des Bühnenzeltes Regen, Blitz und Donner. Die Mischung aus Gewitter und Musik hob das Konzert Atmosphären-technisch auf eine andere Ebene. Feist beendete ein wundervolles, entspanntes Festival und bei uns macht sich schon jetzt große Vorfreude auf Out of the Woods 2018 breit.
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Autor
Alica Ouschan&post;