Gestern Abend hat das dänische Electro-Duo Lydmor & Bon Homme das KiFF in Aarau besucht. Jenny Rosander (“Lydmor”) und Tomas Høffding (“Bon Homme”) sind bereits schon länger Solo und mit anderen Bandprojekten (WhoMadeWho) unterwegs, haben sich aber für ihr Debütalbum “Seven Dreams of Fire” zusammengetan. Wir haben die zwei zum Interview getroffen.
Ein Team der Gegensätze: Lydmor & Bon Homme.
Euer Debütalbum heisst „7 dreams of fire“. Träumt ihr manchmal von Feuer?
Jenny: Ich träume niemals direkt von Feuer, aber ich träume von etwas sehr Ähnlichem. Das Feuer, das ich dabei meine, ist das Feuer, das überall ist. Das Feuer im Herzen, das Feuer bei Interaktionen oder das Feuer, wenn man an seine Zukunft denkt.
Tom: „Dream Of Fire“ war ursprünglich auch ein Name, den wir zunächst für unsere Band „Lydmor & Bon Homme“ vorgesehen haben. Diese Idee wurde dann aber wieder verworfen. Ich habe auch einen Freund, der anstelle von Feuer von Wasser träumt. Das heisst dann etwas ganz anderes. Seltsam… Ah und manchmal träume ich auch von Katastrophen. Zum Beispiel, dass ein Flugzeug in mich hineinfliegt. Und einmal… da träumte ich, dass ich erschossen wurde. So ist es also zu sterben, dachte ich mir dann.
Tom (fügt noch hinzu) „Sometimes my dick is on fire“…
Ok. Nächste Frage: Was waren euere Inspirationen fürs Album?
(Tom lacht, „I have to get a beer“, kommt zurück)
Jenny: Bei uns geht es um Unterschiede. Wir zwei sind wie Gegenpole. Wenn heiss auf kalt trifft, entstehen Blitze.
Tom: Mit meiner anderen Band, WhoMadeWho, bin ich ganz anders. Dort singe ich oft Falsett. Bei Lydmor & Bon Homme singe ich mehr männlich und tief. Was auch interessant ist an unserer Konstellation Mann – Frau: Man kann zueinander singen. Es gibt Dinge, die man nur zu einer Frau sagen kann. Dadurch eröffnen sich ganz neue Wege des Songwriting. Beim Songwriting habe ich auch immer mehr Ideen gehabt für Jennys Stimme als für meine eigene…
Und Jenny, akzeptierst du das dann immer, wenn Tom mit neuen Lyrics ankommt?
Tom: Immer, immer!
(Beide lachen)
Jenny: Jaja, iiiimmer.
Wie beschreibt ihr eure Musik in 3 Worten?
Tom: Warm, sexy…
Jenny: … Nostalgic, I like that word.
Tom: What!? Nostalgic sounds so weak! …But alright. You want to always please the woman, right?
Jenny: So! Warm, Sexy and Nostalgic.
Wie lange arbeitet ihr schon zusammen?
Tom: Wir haben uns in einem Bus kennengelernt. Das war vor 3 Jahren, es fühlt sich wie gestern an.
Jenny: Wir haben vorhin schon viel und immer wieder zusammengearbeitet. Lydmor & Bon Homme hat sich spiralförmig angebahnt… es war wie “meant to be”.
Wie wichtig ist es, im Musikbusiness, Connections zu anderen Bands zu haben?
Tom: Hmm, gute Frage. Ich denke, es ist nicht so wichtig, Kontakt zu anderen Bands zu haben. Was aber wichtig ist, ist es Leute zu kennen, die dich vermitteln können.
Jenny: Vor allem in der ganzen Welt. Aber das funktioniert niemals, wenn deine musikalische Leistung nicht überragend und speziell ist.
Tom: Diese Frage ist jedoch so schwer zu beantworten.
Jenny: Wenn ich an die Entwicklung meiner Karriere denke, dann weiss ich nicht, was bei gewissen Punkten der Auslöser war, was „Klick“ gemacht hat.
Tom: Man muss auch eine gewisse Konstante haben innerhalb des musikalischen Schaffens. Das kann ich durch meine Erfahrung sagen. (lächelt)
Jenny: Ja, konstante Leistung. Das ist besser als das „Hype“-Denken.
Was ist eine gute Live-Performance für euch?
Tom: Eine von 10 Live-Shows hat das gewisse Etwas. Das geht der Band und dem Publikum so.
Jenny: Da gibt es sowas wie „Magic“. Du kannst es nicht beschreiben.
Tom: Dann fühlen es alle. Es ist so wunderschön, du kannst es nicht planen. Alle wissen es jedoch, wann es passiert.
Ihr seid hier in der Schweiz für 3 Shows, was mögt ihr am Land?
Tom: I love your money….. (lacht laut)
Jenny: Wir haben gestern den ganzen Tag ein Musikvideo gedreht. Da sind wir auf dem Rücksitz eines Autos gesessen, die ganze Zeit. Das war lustig, aber auch ermüdend. Heute kamen wir dann direkt von Kopenhagen. Dort hat es geregnet, es war dunkel und ja… Dänemark ist flach. Es war dann wunderschön, die Landschaft vom Zug aus zu sehen, als wir von Zürich nach Aarau fuhren.
Die Schweiz dankt. Zurück zum Album “Seven Dreams Of Fire”: Habt ihr einen persönlichen Lieblingstrack auf dem Album?
Tom: Meiner ist definitiv „Dream Of Fire“.
Jenny: Meiner ist „Missed Out On Disco“. Aber es ist gleichzeitig auch immer von der Stimmung abhängig.
Tom: Darf ich noch was zu meinem Lieblingstrack sagen? Als ich den geschrieben habe, und ich bin ja schon lange im Business, dann habe ich sogleich gedacht: „Shit, ich habe grad einen Riesenhit geschrieben!“ Das war ein sehr tolles Erlebnis. Es ist jetzt zwar nicht der populärste Track des Albums, aber dieses Gefühl habe ich immer noch.
Jenny: Ja, das kann ja immer noch werden.
<<< Vielen Dank für das Interview und das tolle anschliessende Konzert, bei welchem ein paar Weingläser leiden mussten. Auch die Drums hatten etwas Mühe zu funktionieren. Aber: “That is Rock n Roll”.
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Und Magic, die gab es auch. >>>
Dieses Bild kann sinnvertretend für das Wort “Magic” stehen. Muss es aber nicht. Quelle: photobucket
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