Osterurlaub: Mehr Zeit für Nepo und mich

Nachdem wir die Ostertage bei meinen Eltern verbracht haben, werden Nepo und ich die kommende Woche allein in München verbringen. Es ist mein erster richtiger Urlaub seit dem Wiedereinstieg ins Berufsleben und ich freue mich so auf die Zeit mit ihm, dass ich die ganze Zeit schon am Planen bin, was wir alles tolles machen können.

Doch in den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass es nicht darum geht, was wir alles machen, sondern das wir zusammen sind. Viel zu wenig habe ich mich die letzten Tage, Wochen und Monate um ihn gekümmert. Wie ein Damoklesschwert schwebte seit Anfang Januar das schlechte Gewissen über mir, wenn ich Nepomuk nach der Krippe zuhause vorm Fernseher geparkt habe und die Nachmittagsbespaßung YouTube und unzähligen Baggervideos überlassen habe, nur um selbst noch weiterzuarbeiten.

YouTube ist kein Ersatz für die eigene Mutter

Es ist eine Schande, dass ausgerechnet ich, die die ganze Elternzeit über darum gekämpft und gelebt hat, ihr Kind nach den Prinzipien und Denkweisen von Emmi Pikler und Maria Montessori zu begleiten, dann so in die Bequemlichkeitsfalle tappt.

Gut, vielleicht war es nicht Bequemlichkeit, aber zumindest die falsche Priorisierung, die mich zum täglichen Gebrauch von YouTube greifen ließ.

Für die Woche nach Ostern habe ich mir vorgenommen, dass YouTube ausbleibt. Das ich nur dann in meine Mails schaue, wenn Nepo schläft und ansonsten der Firmenrechner ausbleibt. Ich habe keine Urlaubsvertretung und muss darum ab und an in die Mails schauen, damit nichts wichtiges liegen bleibt.

Es gibt keinen Grund Nepo nächste Woche vor dem Fernseher bzw. dem iMac „zu parken“ und auch wenn wir vielleicht aufgrund des schlechten Wetters die Zeit nicht draußen verbringen können, so ist es doch wichtig, dass wir die Dinge gemeinsam machen können.

Zurück zu Montessori und zu mehr Gelassenheit

Mit Nepo gemeinsam Bücher anzuschauen, mit ihm zu reden oder Häuser aus Duplo, Bahnstrecken mit Brio oder Türme aus Bauklötzern zu bauen, erscheint mir die einzig sinnvolle Beschäftigung für die nächsten Tage.

Gern möchte ich auch wieder ein paar Montessori Übungen mit ihm machen oder ihn in die Neugestaltung seines Montessori Regals einbeziehen. Wobei das Herstellen der Knete das größte Projekt für die freien Tage sein wird.

Sollte es regnen, gehen wir auf jeden Fall in die Bibliothek und suchen uns gemeinsam Bücher raus oder verbringen einige Stunden dort.

Oh, man, ich merke schon wieder, wie ich versuche zu planen. Ehrlich, ich sollte wirklich entspannter werden und einfach mal alles auf mich zukommen lassen.

Vielleicht sollten wir morgens einfach am Frühstückstisch sitzen und nichts tun, außer essen und reden. Vielleicht sollte ich mich mehr zurücknehmen und Nepo die Führung durch den Tag überlassen.

Ich denke wir werden eine tolle Zeit haben und ich freue mich schon so auf die gemeinsamen Tage. Und vielleicht wird das Wetter doch etwas besser, als bisher vorhergesagt und wir können viel an die frische Luft gehen. 


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