Ostertanztage 2016 in Hannover - ein Vorblick

Auch 2016 tanzt wieder die Socke! Das Tanzspiel für Kinder von 3 bis 5 Jahren ereignet sich dieses Mal am Ostermontag von 10 bis 11 Uhr im Kleinen Ballettsaal. Nicht die Kinder lernen tanzen - sondern ihre Socken! Die pädagogische Arbeit während der Ostertanztage - und das ganze Jahr über - ist dem Opernhaus ein wichtiges Anliegen: Das zeigt sich auch darin, dass neuerdings mit Bettina Stieler eine Tanzpädagogin fest angestellt wurde. Erstmals gibt es auch einen Tanzworkshop für Kinder ohne Vorkenntnisse. Er richtet sich an 8- bis 13-Jährige und findet vom 21. bis 24. März statt, Präsentation dann Ostermontag, 28. März ab 16 Uhr. Anmeldungen unter [email protected] Längst festgelegt sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Workshops der Ballett-Kinderwoche vom 21. bis 24. März, diesmal unter der Überschrift "Märchen der Welt" - alle Ballettschulen von Hannover und Umgebung entsenden ihre besten Schülerinnen und Schüler von 6 bis 19 Jahren.  Und dann gibt es auch noch den Workshop der "Spätbewegten" (auch eine pädagogische Aufgabe?), für Menschen ab 45 Jahren, geleitet von Mathias Brühlmann, Überschrift "Simsalabimbambasaladusaladim". Die Ergebnisse aller Workshops werden Ostermontag ab 16 Uhr gemeinsam vorgestellt - es werden also wieder viele Menschen auf der Bühne sein. Geplant ist außerdem in diesem Jahr ein Integrationsprojekt.
Ich habe den Blick auf den "Mitwirkungsteil" vorangestellt, weil ich außerordentlich beeindruckt davon bin, wie viel Aufwand das Opernhaus für diesen Bereich betreibt - das lässt sich nur schaffen, wenn die vielen Beteiligten mit Freude und Begeisterung herangehen!

Doch nun  zu dem Programm zum Zuschauen, Zuhören, zum gemeinsamen Erleben:

Erstmals sind für das Gastspiel zwei Kompanien aus dem deutschsprachigen Raum eingeladen: das Leipziger Ballett und die Kompanie von Sasha Waltz. Der Choreograf Mario Schröder, der in Hannover im Vorjahr für Chaplin gefeiert wurde, stellt in diesem Jahr mit dem Leipziger Ballett seine Choreografie zu Mozarts "Reqiem" vor (22.3.). Um die düster drohende und ahnungsvolle Musik haben sich schon früh Mythen gebildet, was von Mozarts frühem Tod und einem unbekannten Auftraggeber angeregt worden sein mag. Das Geheimnis um das Requiem ist wie gemacht für einen kraftvollen und intensiven Ballettabend.

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 Die zweite eingeladene Kompanie aus dem deutschsprachigen Raum ist die von Sasha Waltz. Der Abend, an dem "Sasha Waltz & Guests" in Hannover tanzen (26.3.), wird aus drei Teilen bestehen - zu Musik von Strawinsky, Berlioz und Debussy. Es beginnt mit einem Schlüsselwerk der Moderne: "Le Sacre du Printemps" ("Das Frühlingsopfer" oder "Die Frühlingsweihe") von Igor Strawinsky - eine archaische, spannungsreiche, kantige Komposition mit starker Rhythmik, jähen Einbrüchen und "Übereinanderschichtung sich beständig wiederholender musikalischer Motive". Sasha Waltz hat mit seiner Choreografie all das und mehr herausgearbeitet - während bei Strawinsky das Frühlingsopfer der Wiederbelebung der vom Winter erstarrten, leblosen Erde dient, geht es bei Sasha Waltz zusätzlich darum, die Zerstörung der Natur zu sühnen. Die Uraufführung dieser Choreografie fand im September 2013 in Brüssel statt, die deutsche Erstaufführung im Oktober 2013 in Berlin von der Staatsoper im Schillertheater. Die beiden Darbietungen, die sich anschließen, haben die "Scène d'Amour" aus "Roméo et Juliette" von Hector Berlioz bzw. "L'après-midi d'un faune ..." von Claude Debussy zur Grundlage.    

Sacre_20Bru¦êssel_(c) Bernd Uhlig

"Three is a party" ist der Eigenbeitrag der Staatsoper Hannover überschrieben. Seit zehn Jahren arbeitet Jörg Mannes in Hannover mit der Kompanie der Oper zusammen - aus diesem Anlass hat er besondere Gäste eingeladen. Nils Christe, einer der herausragenden Vertreter des zeitgenössischen Balletts (der 2013 schon einmal in Hannover gearbeitet hat), zeigt hier "Fünf Gedichte" nach den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner - die Choreografie zeugt von Christes großer Musikalität und Emotionalität in dynamischer Bewegungssprache. Die Zwillinge Jiri und Otto Bubenicek waren lange Stars des Hamburger Balletts John Neumeier. Jiri Bubenicek choreografiert jetzt "Les Jeux jaloux" zu Werken von Mozart und Haydn als Spiel der Verwechslungen und amourösen Verwicklungen. Jörg Mannes selbst inszeniert zum "Zehnjährigen" nach der 4. Symphonie von Philip Glass das Stück "Heroes". Die Premiere von "Three is a Party" ist für den 20. Februar 2016 vorgesehen.
Ein weiterer Eigenbeitrag zu den Ostertanztagen ist "Was ihr wollt" nach Shakespeare, das ebenfalls Jörg Mannes choreografiert und bereits seit November 2015 erlebt werden konnte.

Auch eine Ausstellung wird es wieder geben - zum achten Mal. Überschrift in diesem Jahr: "2006 - 2016 Ein Stück Zeit" (eine persönliche Retrospektive von Jörg Mannes). Die Ausstellung ist immer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn sowie an den Samstagen 2. und 9. April 2016 von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

Besuchen Sie die Ostertanztage - Sie werden inneren Gewinn haben!

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover, teils unter Verwendung von Pressetexten; Bilder (von oben): Stuttgarter Ballett, Mozarts Requiem, (c) Ida Zenna; Sacre du Printemps in Brüssel (c) Bernd Uhlig.

Ostertanztage 2016 Hannover Vorblick

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