Österreichs Wirtschaft wächst dieses Jahr laut Prognosen schwach um 0,4-0,5%. Grund dafür ist jedoch nicht die Binnenkonjunktur, sondern die Exportwirtschaft. Ohne diese 3% Exportwachstum sähe die Situation in der Alpenrepublik düster aus, denn der Konsum stagniert. Mitverantwortlich dafür ist die Entwicklung der Reallöhne: Sie verharren auf dem Niveau von 2012, da die kalte Progression und die Inflation trotz gutem Wachstum der Nominallöhne dämpfend wirken.
Für 2014 erwarten die österreichischen Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 1,7-1,8%. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Weltwirtschaft angesichts der amerikanischen Haushaltsquerelen und der nach wie vor schwelenden europäischen Schuldenkrise nicht zu sehr leidet. Wenn man die Sache jedoch realistisch betrachtet, dürften die Prognosen kaum zu halten sein. Zu viele Unsicherheiten bestehen, welche das fragile System jederzeit ins wanken bringen können.
Gefährliche Entwicklung
Als kleine Volkswirtschaft wird Österreich sich nie von den Weltmärkten abkoppeln können, doch ohne eine starke Binnenkonjunktur bleibt die Politik gegenüber den externen Faktoren weitestgehend machtlos. Hier kann sie lediglich jene Rahmenbedingungen schaffen, die sich positiv auf die unteren und mittleren Einkommen auswirken, welche für den Binnenkonsum maßgeblich sind. Dazu zählt die Indexierung der Lohn- und Einkommensteuer, sowie eine umfassende Steuerreform zur Entlastung der kleinen und mittleren Betriebe.
Die neu zu bildende Regierung hat hierbei eine steuerliche Entlastung durchzuführen, und nicht durch neue ausgabenfinanzierte Konjunkturprogramme Steuersenkungen zu verhindern. Die Wirtschaft braucht nicht mehr Geld vom Staat (welches er ohnehin wieder einnehmen muss), sondern eine Minderung der Steuer- und Abgabenlast. Nur so können Arbeitsplätze geschaffen und die Konjunktur dauerhaft belebt werden.[
