Österreich: 800 Unterschriften fehlen bei Kirchenvolksbegehren

Initiatoren unverdrossen – Sammeln geht weiter, Formulare liegen aber nur mehr in Wien in Ämtern auf – Gegen öffentliche Gelder für kirchliche Aktivitäten im Bildungsbereich

Wien – Die Betreiber des „Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien“ wollen sich vom mittelprächtigen Abschneiden des Bildungsvolksbegehrens ebenso wenig entmutigen lassen wie von der Tatsache, dass das Sammeln der Unterstützungserklärungen für ihre eigene Initiative schleppend verläuft. „Es zahlt sich auf jeden Fall aus“, sagte der Proponent Heinz Oberhummer am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Auf die notwendige Anzahl von 8.032 Unterstützungserklärungen für die Einleitung des Volksbegehrens fehlen laut Oberhummer noch „weniger als 800″ Unterschriften. In den Gemeindeämtern – mit Ausnahme von den Wiener Bezirksämtern – liegen die Formulare mittlerweile freilich nicht mehr auf. Die Initiative setzt aber darauf, dass sich die Sympathisanten diese per Internet holen und unterfertigt einsenden.

Gerade im ländlichen Raum verhindere mitunter der „soziale Druck“ die Unterstützungserklärung in der Gemeinde, glaubt Oberhummer. Er versicherte aber, „dass wir da weiter dran bleiben und uns nicht entmutigen lassen, auch wenn das nicht optimal läuft“. Schon das Sammeln der Unterschriften ermögliche, über Kirchenprivilegien aufzuklären, und zudem habe man neue „Strukturen und Organisationen“ geschaffen.

Einmal mehr aufklären wollten die Kirchenkritiker am Freitag darüber, mit welch großen Summen der österreichische Staat die Aktivitäten von Glaubensgemeinschaften unterstütze. Der Universitätsprofessor Oberhummer hat hier vor allem den Bildungsbereich von Kindergarten über Religionsunterricht und konfessionelle Schulen bis hin zu den Universitäten (theologische Fakultäten) im Visier. Rund eine Milliarde öffentliche Gelder fließen jedes Jahr dorthin, so die Behauptung.

Genaue Zahlen liegen indes nicht vor, die Beträge sind Kostenschätzungen und Hochrechnungen. In Deutschland hat im Vorjahr der Autor und Sozialforscher Carsten Frerk, der am Freitag auch auf der Pressekonferenz auftrat, eine genaue Aufstellung in einem „Violettbuch Kirchenfinanzen“ versucht. Etwas Ähnliches will die Initiative gegen Kirchenprivilegien auch für Österreich bewerkstelligen und hofft, dies nächstes Jahr publizieren zu können. (APA)

http://derstandard.at/1319182570695/800-Unterschriften-fehlen-bei-Kirchenvolksbegehren


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